Gewässerschutz aus Leidenschaft

Unsere Gewässer sollen für alle Tiere und den Menschen lebenswert sein! Dafür engagiert sich der Landesfischereiverband mit Projekten an Flüssen und Seen, aber auch durch Forschungsarbeit zu Gefährdungsursachen und Schutzmaßnahmen.

In Zusammenarbeit mit Universitäten und Behörden untersuchen wir den Erfolg von künstlichen Kielaichplätzen oder die Bedeutung von Totholz für Jungfische. Seit vielen Jahren führen der LFV, die Bezirksverbände und Vereine in ganz Bayern Artenhilfsprogramme für besonders gefährdete Fischarten durch. Wir erheben außerdem Daten für optimale fischereiliche Bewirtschaftung, für die EU-Wasserrahmenrichtlinie, zur Durchgängigkeit von Flüssen und zu fehlenden Uferrandstreifen.

Gefährdung

Die flächendeckende Gewässerregulierung hat mehr als die Hälfte der bayerischen Gewässer erheblich verändert. Zu den ohnehin zahlreich vorhandenen Störeinflüssen gesellt sich seit Jahren noch der vermehrte Fraßdruck fischfressender Vögel. Fische sind immer mehr gefährdet und eine nachhaltige Fischerei wird immer schwieriger. Ohne Lebensraumverbesserungen und Fischbesatz ist kein erfolgreicher Fischartenschutz möglich.

Nahezu alle bayerischen Fließgewässerfische laichen auf Kiessubstrat. Die große Mehrheit dieser Kieslaicher gilt als gefährdet, einige Arten sind bereits aus Mitteleuropa verschwunden. 90 Prozent der Kieslaicher sind in der bayerischen „Roten Liste“ aufgeführt. Vielerorts gehen die Bestände weiter zurück. Der Grund ist die Verschlammung der Laichplätze durch Sedimenteinträge von Ackerflächen. Es braucht deshalb dringend schützende unbewirtschaftete Uferrandstreifen.

Die Wiederherstellung der Durchgängigkeit der Gewässer ist ebenso ein Schwerpunkt unserer Arbeit. Der weitere Ausbau der Wasserkraftnutzung hat in letzter Zeit in Bayern an Aktualität hinzugewonnen, da sich als Folge der Klimadiskussion die Forderungen nach der Erhöhung des Anteils regenerativer Energie mehren. Der LFV Bayern beschäftigt sich im Rahmen mehrerer Projekte mit den gesamtökologischen Schäden als Folge der Wasserkraftnutzung. Durch die Aktivitäten des LFV konnten die weit reichenden negativen Folgen der Wasserkraftnutzung auf die Gewässerlebensräume vielen Entscheidungsträgern nahe gebracht werden.

Für den Erhalt gefährdeter Arten setzt sich der LFV mit den Artenhilfsprogrammen ein. Gemeinsam mit Vereinen und Bezirksverbänden werden dabei gezielt gefährdete Arten aus Nachzuchten in unseren Gewässern ausgewildert.

Weitere Informationen zur Situation unserer wild lebenden Fische finden sich im ersten Fischzustandsbericht des Bayerischen Landwirtschaftsministeriums.