Zum Kalender 2021 „Wildtiere und Fische in der Feldflur“
Der Lebensraum Wasser ist in Bayern vielfältig: Bäche, Flüsse, Teiche und Seen. Genauso vielfältig sind die Bewohner dieser Unterwasserwelten. Allerdings ist diese Artenvielfalt durch eine Vielzahl menschlicher Eingriffe in unsere Gewässer bedroht. Die Fischer setzen sich deshalb für den Schutz der Gewässer und die Hege der heimischen Fischarten ein.
Im diesjährigen Kalender stellen wir vier typische Bewohner der Feldflur vor. Hier, im sogenannten Offenland mit Wiesen, Weiden und Feldern findet man abwechslungsreiche Kleingewässer: Wiesenbäche, Altwassertümpel, Teiche, Torfkuhlen, Baggerseen und sumpfige (Entwässerungs)-Gräben.
Dort sind die Arten Karausche, Aitel, Moderlieschen und Steinbeißer zu Hause. Sie alle zählen zu den sogenannten indifferenten Fischarten. Diese sind sehr anpassungsfähig und stellen keine hohen Ansprüche an ihren Lebensraum oder ihre Nahrung.
So möchte man meinen, dass sie in ihrem Bestand nicht gefährdet sein sollten. Allerdings sind auch sie vielfältigen Beeinträchtigungen ausgesetzt. Die Entwässerung der Feuchtwiesen bedeutet für viele Arten den Verlust ihres Lebensraums. Besonders geschädigt werden die Bewohner kleiner Fließgewässer immer wieder durch Bachräumungen, Entkrautungen und naturfernen Ausbau.
Durch die Intensivierung der Landwirtschaft und den Klimawandel kommt es verstärkt zum Eintrag von Sediment und anderen Stoffen. Vor allem nach Starkregenereignissen werden nicht nur große Mengen an Erdreich in die Gewässer geschwemmt, sondern auch Dünger und giftige Pflanzen- und Insektenschutzmittel.
Oftmals bleibt ein Fischsterben oder der Schaden im Gewässer unbemerkt, da diesen Kleingewässern meist keine große Bedeutung beigemessen wird. Doch gerade die Flüsse und Bäche der Agrarlandschaft haben nicht nur eine wichtige Lebensraumfunktion, sondern sind wichtige Verbindungen zwischen verschiedenen Gewässerstrukturen.
Mit dem Volkbegehren Artenvielfalt wurden nun auch in Bayern fünf Meter breite Gewässerrandstreifen gesetzlich verankert. Sie sollen möglichst naturnah gestaltet werden und die Bäche schützen. Davon profitieren Gewässerbewohner sowie viele Insekten und andere Tiere gleichermaßen.