Kormoran

Der Kormoran in Bayern Kormorane kommen in Bayern seit jeher vor. Waren sie früher jedoch nur auf ihren Wanderzügen zu Gast, haben sich inzwischen große Brutkolonien im Freistaat entwickelt. Seit die Vogelart geschützt ist, ist der Bestand überdurchschnittlich stark angewachsen und die fischfressenden Vögel wurden zu einem großen Problem. Die Fischbestände in den bayerischen Seen und Flüssen sind durch die Veränderungen in ihrem Lebensraum bereits stark bedroht. Der übermäßige Fraßdruck durch den Kormoran erschwert die Situation zusätzlich. In Bayern ist es deshalb mittlerweile erlaubt, Kormorane zu vergrämen, notfalls auch zu bejagen. Die gemeinsame Zählung der Brutpaare und Durchzügler durch Fischerei und des Landesbunds für Vogelschutz liefert seit einigen Jahren Zahlen zum Bestand. Seit den 1980er Jahren steigen die Zahlen dabei stark an, sind bei den letzten Zählungen aber auf hohem Niveau konstant. Die Situation scheint sich damit zumindest nicht weiter zu verschlechtern. Die Bestände müssen aber weiter genau beobachtet werden. Fischereivereine sollten sich weiter bei der Kormoranzählung engagieren, denn nur so schaffen wir die Grundlage für weitere Maßnahmen. Ausführliche Informationen und aktuelle Zahlen finden Sie auch auf den Seiten des bayerischen Landesamts für Umwelt

Natura 2000: Jetzt gilt es!

Die Zukunft der Schutzgebiete wird aktuell verhandelt. Fischer müssen Position beziehen. Zum 1. April 2016 ist die neue NATURA-2000-Verordnung in Bayern in Kraft getreten. Diese dient der Umsetzung der europäischen…
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Der LFV bei der BayernTourNatur

Möchten Sie wissen, wie Fische vermehrt werden? Begleiten Sie die Fischwirtschaftsmeister der Satzfischzucht Mauka auf ihrer Führung durch das Bruthaus und die Teichanlage. Jede Menge Spiel und Spaß garantiert das…
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Seminar: Gewässerwart Plus

Beinahe täglich werden in Bayern Nutzungen im und am Gewässer beantragt. Ob Aus- und Einleitungen, Uferbegradigung oder Hochwasserschutz; in der Regel ist dies mit Auswirkungen auf das Gewässer und letztlich auch die…
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Angeln verbieten? Freizeitangler und Naturschutz

Stellungnahme des Landessportfischerverbands Niedersachsen und des Landesfischereiverband Bayern zum TV Beitrag auf 3Sat, 03. März 2016, 20.15 Uhr   Hannover und München, 03.03.2016.   Nachhaltiges Dorschangeln   Im Filmbeitrag wird über…
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Einführung

Zum Kalender „Wald, Wild und Wasser 2016“

Die Auswahl der vorgestellten Tierarten wurde unter dem Leitthema „Prädatoren“ getroffen. „Fressen und gefressen werden“ ist ein Prinzip der durchaus nicht friedlichen Natur. Vorgestellt werden Säugetiere, Vögel, Fische und ein Insekt. Unter dem Sammelbegriff „Wild“ stellen sich viele Menschen zunächst einmal die Gesamtheit aller wildlebenden Tiere unserer Heimat vor. Dies ist zwar im Ansatz richtig, trifft jedoch auf den tatsächlichen Sachverhalt nur unzureichend zu. „Wild“ ist ein Begriff aus dem Jagdrecht und bezieht sich allein auf die wildlebenden Tierarten, auf die die Jagd ausgeübt werden darf. Diese Tierarten sind im Jagdgesetz alle einzeln benannt.

Es würde zu weit führen, diesen Katalog hier vorzustellen, doch soll versucht werden, ein paar grundsätzliche Aspekte herauszuarbeiten.

Die Liste der jagdbaren Tierarten (= „Wild“) ist historisch gewachsen und unterliegt immer wieder Veränderungen. So wurden z.B. in den siebziger Jahren alle Eulen herausgenommen und etwa in den neunziger Jahren in Bayern drei Rabenvogelarten aufgenommen. Derzeit umfasst die Liste über 100 Arten.
Jagdbar sind nur bestimmte Arten der Säugetiere und Vögel, grundsätzlich jedoch keine Fische, Reptilien und Insekten.
Sehr viele jagdbare Arten dürfen tatsächlich aber trotzdem nicht bejagt werden. Sie genießen eine ganzjährige Schonzeit. Obwohl sie jagdlich nicht genutzt werden dürfen, haben sie ein Recht auf Hege durch den Jäger. Somit schützt sie das Jagdrecht umfassender als das Naturschutzrecht. Der Wolf gehört nach Naturschutzrecht zu den Arten, die besonderen Schutz genießen.

Die Säugetiere und Vögel, die im Kalender „Wald, Wild und Wasser 2016“ vorgestellt werden, unterliegen bis auf den Wolf dem Jagdrecht und haben – ausgenommen der Turmfalke – Jagdzeit.

Der Lebensraum Wasser ist in Bayern vielfältig: Bäche, Flüsse, Teiche und Seen. Genauso vielfältig sind die Bewohner dieser Unterwasserwelten – doch sie werden weniger. Menschliche Eingriffe in die Natur bedrohen die Artenvielfalt. Hege und Schutz der Fischbestände gehören deshalb für die Fischer in Bayern dazu.

Im Kalender 2016 stellen wir vier Raubfische vor, die sich in ihrer Art zu jagen ganz ihrem jeweiligen Lebensraum angepasst haben. Die spitzen Zähne im Maul der Raubfische dienen in erster Linie dazu, die Beute festzuhalten und zu erlegen. Friedfische hingegen besitzen ganz unterschiedliche Zähne, mit denen sie ihre Nahrung zerkleinern. Grundsätzlich sitzen die Zähne bei den Fischen nicht nur auf den Kieferknochen, sondern auch auf einer ganzen Reihe anderer Knochen der Mundhöhle.
Die Zähne der Raubfische sind zudem noch sehr unterschiedlich geformt: Große, einzeln nebeneinander stehende Fangzähne am Unterkiefer des Hechtes. Die Hundszähne am Vorderende des Unter- und Oberkiefers beim Zander. Kleine, dicht beisammen sitzende Bürsten- oder Hechelzähne bei den Barschen, der Aalrutte, dem Aal oder dem Wels.

Obwohl die großen Raubfische an der Spitze der Nahrungskette stehen, sind sie oft in ihrem

Bestand gefährdet. Menschliche Eingriffe zerstören nicht nur ihren Lebensraum, sondern auch den ihrer Beutefische. Für ein Ökosystem sind Raubfische von großer Bedeutung. Daher wird ihr Bestand von Fischern in besonderem Maße gehegt und wenn nötig durch Besatzmaßnahmen gestützt. Große Raubfische haben eine hohe fischereiliche Bedeutung.

Der Erkenntnis, dass wir nur eine Natur haben, dass Wald, Wild und Wasser Bestandteile dieser einen Natur sind, dass wir Menschen selbst in dieser Natur und von ihr leben müssen, dass wir ihr deshalb im eigenen Interesse mit Achtung begegnen müssen, entspringt das Konzept dieses Kalenders. Achtung kann aber nur erfahren, was bekannt ist.

Weißmann / S. Schütze