Karpfen
Familie: Karpfenfische (Cyprinidae)
Gattung: Cyprinus – Art: Karpfen (Cyprinus carpio)
Durchschnittliche Länge: 35 – 50 cm, max. 90 cm
Laichzeit: Mai – Juli
Kennzeichen: Durch die rund 2000 Jahre andauernde Zucht des Karpfens hat sich der Wildkarpfen als Stammform stark verändert. Nach der Beschuppung unterscheidet man vier Zuchtformen. 1. Wild- und Schuppenkarpfen: langgestreckt bis hochrückig, vollständig beschuppt; 2. Zeilkarpfen: hochrückig, meist eine Reihe sehr großer Schuppen entlang der Seitenlinie; 3. Spiegelkarpfen: hochrückig, wenige unregelmäßig verteilte große Schuppen; 4. Leder- oder Nacktkarpfen: hochrückig, keine oder sehr wenige Schuppen.
Das Maul des Karpfens ist endständig und weit vorstülpbar. Von den 4 Barteln sitzen zwei längere Barteln in den Mundwinkeln und zwei kürzere Barteln auf der Oberlippe. Der Kopf ist relativ groß, die Augen eher klein. Charakteristisch ist die lange Tücken- und die kurze Schwanzflosse. Der längste Hartstrahl der Rücken- und Afterflosse ist deutlich gesägt. Der Hinterrand der Schwanzflosse ist stark eingebuchtet. Die Färbung ist sehr variabel von braun bis grünlich-braun bis hellgrau. Eine von vielen Farbvarianten ist der Bunt- oder Koi Karpfen. Dieser wird als Zierfisch in Gartenteichen gehalten.
Lebensraum und Lebensweise: Ursprünglich aus Vorderasien stammend. Lebt bevorzugt in stehenden, langsam fließenden, pflanzenreichen, weichgründigen und warmen Gewässern (Altwässer, Teiche). Die Wildform lebte in der Donau und ihren Nebenflüssen und gilt als stark gefährdet. Als bodenorientierter und scheuer Fisch geht er meist nachts auf Nahrungssuche. Im Winter stellt er unter 8 °C die Nahrungsaufnahme ein und zieht sich zur Winterruhe in tiefere Stellen zurück. Zur Fortpflanzung benötigt er Wassertemperaturen von 18-20 °C. Die klebrigen Eier werden in seichten, pflanzenbestandenen Stellen oder gar auf überfluteten Wiesen abgelegt. Die Larven heften mit den an ihrem Kopf befindlichen Klebedrüsen an den Wasserpflanzen, bis der Dottersackvorrat aufgebraucht ist. Erst dann steigen sie zur Oberfläche und füllen ihre Schwimmblase mit Luft.
Nahrung: Insektenlarven, Würmer, Schecken, Muscheln und Kleinkrebse sowie auch Wasserpflanzen und gelegentlich Anfluginsekten.
Gefährdung: Verlust von Auegewässern mit Überschwemmungsflächen, Pegelschwankungen in Stauhaltungen vernichten den im Flachwasser abgelegten Laich, zu geringe Wassertemperaturen.