Flussperlmuschel

Flussperlmuschel

Familie: Margaritiferidae
Gattung: Margaritifera – Art: Flussperlmuschel (Margaritifera margaritifera)
Durchschnittliche Länge: max. 15 cm

Kennzeichen: Die Flussperlmuschel besitzt eine nierenförmige, sehr dickwandige, fast schwarze Schale. Sie kann mit bis zu 140 Jahren ein außerordentlich hohes Alter erreichen. Die Zuwachsstreifen sind sehr dicht angelegt. Die gesamte Wirbelregion ist meist sehr stark zerfressen. Sehr kräftige Hauptzähne vorhanden (ein Zahn rechts, zwei links).Schild kaum ausgeprägt.

Lebensraum- und Lebensweise: Das natürliche Verbreitungsgebiet der Flussperlmuschel in Bayern erstreckt sich vom Bayerischen Wald bis ins Fichtelgebirge und ins fränkische Mittelgebirge.
Sie lebt in schnellfließenden und sauerstoffreichen, jedoch kalk- und nährstoffarmen, naturnahen Bachober- und -mittelläufen mit grobkörnigem Substrat. Halb in den Bachgrund eingegraben lebt sie in großen Gruppen – so genannten Muschelbänken.
Mit einem „Fuß“ kann sie ein Stück weit kriechen.  Zur Atmung hat sie Kiemen, jedoch keine Augen, Ohren oder Nase. Über einen Mund wird Wasser aufgenommen und darin enthaltene Nahrungspartikel in einem Magen bzw. Darm verdaut, ehe das Wasser durch den After wieder ausgestoßen wird. Mit 15 bis 20 Jahren wird die Muschel geschlechtsreif. Die Larven (Glochidien) werden im Spätsommer ausgestoßen und leben parasitär im Kiemengewebe von Bachforellen.  Im darauf folgenden Frühjahr verlassen die Jungmuscheln den Wirtsfisch und graben sich in das Bachsohlensubstrat ein. Hier verbringen sie ca. 4-7 Jahre im Lückensystem der Gewässersohle bis sie mit ca. 2-3 cm an die Oberfläche kommen.

Nahrung: Die Flussperlmuschel filtert winzige Schwebstoffteilchen organischer Rückstände von abgestorbenen Pflanzen und Tieren (Detritus) aus dem Wasser.

Gefährdung: Wasserbau- und Unterhaltungsmaßnahmen. Verschlechterung der Wasserqualität und Stoffeintrag aus der Landwirtschaft. Bei mehreren Gefährdungsursachen summieren sich die Effekte. Darauf kann die Muschel nicht schnell genug reagieren.  Heute gibt es nur mehr 2-3 % der Flussperlmuscheln, die früher in Europa lebten.

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