Zobel

Zobel

Familie: Karpfenfische (Cyprinidae)
Gattung: Brassen (Abramis) – Art: Zobel (Abramis sapa)
Durchschnittliche Länge: 15 – 30 cm
Laichzeit: April – Mai

Kennzeichen: Der Zobel hat einen hochrückigen, seitlich stark zusammengedrückten Körper. Im Unterschied zur Zope hat der Zobel eine stumpfe, nach oben gewölbte Schnauze mit leicht unterständigem Maul. Auffällig ist die über den Augen stark gewölbte Schnauze. Als besonderes Merkmal gilt seine sehr lange Afterflosse. Der untere Lappen der Schwanzflosse ist etwas länger als der obere. Das Schuppenkleid ist silbrig-hell, mit dunklerer Rückenpartie.

Lebensraum und Lebensweise: Er bewohnt die unteren, fließenden Abschnitte der Flüsse der Barben- und Brachsenregion. Sein Vorkommen erstreckt sich von stehenden über langsam fließenden Gewässer sowie auch Brackwasser. Im Gegensatz zur sehr ähnlichen Zope kommt der Zobel nur im Donaugebiet und im Rhein vor. Er lebt gesellig und sucht seine Nahrung am Boden. Zur Laichzeit tragen die Milchner einen feinen Laichausschlag.

Nahrung: Würmer, Insektenlarven, Kleinkrebse, Schnecken und kleine Muscheln.

Gefährdung: Gewässerverschmutzung und –verbau.

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Steinkrebs

Steinkrebs, Bachkrebs

Familie: Astacidae
Gattung: Austropotamobius – Art: Steinkrebs (Austropotamobius torrentium)
Durchschnittliche Länge: 8 – 11 cm
Laichzeit: Oktober – November

Kennzeichen: Der Steinkrebs ist mit knapp 12 cm Länge die kleinste europäische Flusskrebsart. Die Weibchen bleiben deutlich kleiner (ca. 8 cm). Die Scherenunterseiten sind fahl gelb grau und niemals rot gefärbt, wie beim Edelkrebs. Er hat eine einteilige Leiste über den Augen.

Lebensraum und Lebensweise: Typische Wohngewässer sind sommerkalte kleine Oberlaufbäche und Gräben mit grobsteinigem Substrat. Die Wassertemperatur sollte in den Sommermonaten über 10°C liegen. Steinkrebsbestände finden sich hauptsächlich in naturnahen Wald- und Wiesenbächen in extensiv bewirtschafteten Regionen. Gelegentlich ist er mit dem Edelkrebs vergesellschaftet. Wegen seiner geringen Größe war und ist seine wirtschaftliche Bedeutung sehr gering. Die an den Schwimmbeinchen an der Unterseite des Schwanzes haftenden Eier werden vom Weibchen über den ganzen Winter getragen und gepflegt. Steinkrebse lassen sich in Teichen der Teichwirtschaft nur sehr schlecht halten und vermehren. Deshalb ist der Schutz der verbleibenden natürlichen Populationen besonders wichtig. Hierzu zählt der Erhalt der natürlichen Gewässerstruktur und der guten Wasserqualität in den Oberlaufbächen.

Nahrung: Wasserpflanzen und Algen, Insektenlarven, Kleinkrebse, Schnecken, Muscheln, Würmer, Detritus.

Gefährdung: Gewässerverschmutzung- und –verbauung. Durch die Krebspest sind die Bestände drastisch zurückgegangen und meist auf isolierte, kleinräumige Vorkommen beschränkt. Durch den abgelegenen Lebensraum ist die Gefahr der Erregereinschleppung nicht so groß wie beim Edelkrebs. Eintrag von Insektiziden, organischer Belastung und Feinsediment aus der Landwirtschaft.

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Steinbeißer

Steinbeißer, Dorngrundel

Familie: Schmerlen (Cobitidae)
Gattung: Cobitis – Art: Steinbeißer (Cobitis taenia)
Durchschnittliche Länge: 5 – 10 cm, max. 12 cm
Laichzeit: April – Juli

Kennzeichen: Der Steinbeißer hat einen langgestreckten und seitlich stark abgeflachten Körper. Das kleine unterständige Maul trägt sechs Barteln an der Oberlippe. Unter dem Auge sitzt ein beweglicher, zweispitziger Dorn. Er besitzt sehr kleine Schuppen und eine unvollständige Seitenlinie. Der zweite Brustflossenstrahl ist beim Milchner verdickt. Rücken und Seiten sind blassgelblich mit dunklen Punkten oder Marmorierungen sowie Längsreihen aus dunklen Flecken. Unterhalb der Seitenlinie befindet sich eine besonders markante Reihe aus größeren Flecken. Die Bauchseite ist weißlich.

Lebensraum und Lebensweise: Er bewohnt klare Fließgewässer und Seen mit sandigem Grund. Als stationärer, vorwiegend dämmerungs- und nachtaktiver Bodenfisch, hält er sich tagsüber bis zum Kopf eingegraben im Sand auf. Bei der Nahrungsaufnahme durchkaut er den aufgenommenen Bodengrund und stößt ihn durch die Kiemenöffnungen wieder aus. Die klebrigen Eier werden an Steinen, Wurzeln oder Wasserpflanzen abgelegt. Bei sinkendem Sauerstoffgehalt kann der Steinbeißer an der Wasseroberfläche Luft schlucken und den Sauerstoff über Darmatmung aufnehmen.

Nahrung: Rädertierchen, Kleinkrebse, kleine Würmer und verrottendes organisches Material.

Gefährdung: Gewässerverschmutzung, Verschlammung, Verlust geeigneter Gewässerstrukturen.

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Seesaibling

Seesaibling

Familie: Salmonidae
Gattung:  Saiblinge (Salvelinus) – Art: Seesaibling (Salvelinus umbla / alpinus)
Durchschnittliche Länge: 25 – 40 cm; bis max. 80 cm (je nach Formengruppe)
Laichzeit: Oktober – Dezember (je nach Formengruppe)

Kennzeichen: Der Seesaibling besitzt einen spindelförmigen im Querschnitt fast runden Körper mit schlankem Schwanzstiel. Die Färbung ist sehr variabel und vom Lebensraum abhängig. Die Vorderränder der paarigen Flossen und der Afterflosse sind weiß gesäumt. Die Schwanzflosse ist deutlich eingebuchtet. Das Schuppenkleid ist am Rücken und an den Seiten graugrün, blaugrün oder bräunlich mit gelblichen Punkten. Die Bauchseite ist gelborange bis weißlich. Er besitzt eine weite Maulspalte. Zur Laichzeit ist die Bauchseite des Milchners leuchtend rot gefärbt. Ältere Milchner können einen deutlichen Laichhaken ausbilden.

Lebensraum und Lebensweise: Der Seesaibling der Alpenseen ist ein Relikt der letzten Eiszeit. Hier haben sich im Laufe der Zeit lokal angepasste Formen entwickelt, die sich im Aussehen, der Färbung, dem Wachstum, der Lebensweise und der Ernährung unterscheiden. Lebensraum sind tiefe, kalte und sauerstoffreiche Gebirgsseen. Der „Schwarzreuther“ stellt eine Hungerform dar, die eine Größe von 20 cm kaum überschreitet. Neben den „normalen Saiblingen“ gibt es noch „Wildfangsaiblinge“. So bezeichnet man großwüchsige Seesaiblinge, die sich räuberisch von Fischen ernähren.

Nahrung: Zooplankton, Kleintiere und Fische (je nach Formengruppe).

Gefährdung: Eutrophierung der Gewässer und Verlust der Laichplätze.

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Schrätzer

Schrätzer, Schratz

Familie: Echte Barsche (Percidae)
Gattung: Gymnocephalus — Art: Schrätzer (Gymnocephalus schraetser)
Durchschnittliche Länge: 15 – 25 cm, max. 30 cm
Laichzeit: April – Mai

Kennzeichen: Der Schrätzer hat einen langgestreckten Körper. Sein Kopf besitzt eine längliche, spitz auslaufende Form; das Maul ist klein und unterständig. An der Kopfunterseite liegen flache Schleimgruben. Der Körper ist mit kleinen Kammschuppen bedeckt, die unter einer dicken Schleimschicht liegen. Die Kiemendeckel tragen am Ende einen langen Dorn, am Kiemenvordeckel sitzt noch ein kurzer Dorn. Die zwei Rückenflossen sind miteinander verbunden, wobei der vordere Teil Stachelstrahlen, der hintere Teil nur Gliederstrahlen besitzt. Die Rücken und Seiten sind hellbraun bis gelb gefärbt, mit drei bis vier schwarzen, häufig in Striche oder Punkte aufgelösten, Längsstreifen. Einer dieser Längsstreifen erstreckt sich entlang der unvollständigen Seitenlinie.

Lebensraum und Lebensweise: Er ist neben Zingel  und Streber im Donausystem endemisch, das heisst er kommt nur in der Donau und einiger Nebenflüsse vor. Hier besiedelt er die Barbenregion mit mäßiger Strömung. Der Gewässergrund sollte Hartsubstrat (Kies, Sand, Steine) aufweisen. Schlammiger Grund wird gemieden. Er hält sich bevorzugt am Grund der tieferen Stellen des Flussbettes auf. Zur Fortpflanzung werden kurze Laichwanderungen unternommen. Die Eier werden in Form breiter, klebriger Gallertbänder an Steinen, Wurzeln etc. abgelegt.

Nahrung: Kleinkrebse, Würmer, Insektenlarven und Fischlaich.

Gefährdung: Verlust intakter Fließstrecken durch Gewässerverbau und Fragmentierung des Lebensraums durch Querverbauungen. Verlust von Lebensraum und Laichplätzen.

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Schneider

Schneider

Familie: Karpfenfische (Cyprinidae)
Gattung: Alburnoides – Art: Schneider (Alburnoides bipunctatus)
Durchschnittliche Länge: 9 – 13 cm, max. 14 cm
Laichzeit: Mai – Juni

Kennzeichen: Der Schneider besitzt einen leicht hochrückigen, seitlich abgeflachten Körper mit endständiger fast horizontaler Maulspalte. Die nach unten gebogene Seitenlinie ist mit je einer Reihe schwarzer Punkte eingefasst. Dieser, an eine Doppelnaht erinnernden, Pigmentierung verdankt die Kleinfischart ihren Namen. Der Rücken ist messingfarben bis graugrün, die Seiten heller. Der Ansatz von Brust-, Bauch- und Afterflosse ist orange. Besonders zur Laichzeit ist eine dunkle Längsbinde über der gesamten Seitenlinie sichtbar.

Lebensraum und Lebensweise: Er bevorzugt klare, sauerstoffreiche Fließgewässer mit stärkerer Strömung. Meist im Schwarm hält er sich in Ufernähe auf. Das Ablaichen erfolgt an seichten, überströmten Stellen mit kiesigem Grund. Die klebrigen Eier haften fest am Substrat.

Nahrung: Insektenlarven, Plankton und Anflugnahrung.

Gefährdung: Gewässerverbau. Fragmentierung des Lebensraumes durch Querbauwerke. Verschlammung und Verlust geeigneter Gewässerstrukturen. 

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Seeforelle

Seeforelle

Familie: Forellenfische (Salmonidae)
Gattung: Salmo – Art: Seeforelle (Salmo trutta F. lacustris)
Durchschnittliche Länge: 40 – 80 cm, max. 100 cm
Laichzeit: September – Dezember

Kennzeichen: Die Seeforelle besitzt einen langgestreckten, keulenförmigen Körper und eine relativ große Fettflosse. Typisch ist das silberne Schuppenkleid mit schwarzen Flecken oder Kreuzen. Allerdings variiert die Färbung stark nach Wohngewässer und der Herkunft der Fische. Die paarigen Flossen und die Afterflosse sind nicht gefleckt. Die Bauchseite ist weißlich. Zur Laichzeit ist die Färbung dunkler, graublau bis graugrün mit unregelmäßigen dunklen Flecken. Die Milchner bilden zur Laichzeit am Unterkiefer einen Laichhaken aus. Die Maulspalte reicht meist bis hinter das Auge.

Lebensraum und Lebensweise: Sie stellt eine besondere Standortform der Europäischen Forelle (Salmo trutta) dar, die hauptsächlich in tiefen, sauerstoffreichen Alpen- und Voralpenseen lebt. Die Jungfische halten sich eher im Mündungsbereich der Zuflüsse oder im Uferbereich auf; erwachsene Seeforellen leben meist in den Freiwasserzonen der Seen. Zur Laichzeit ziehen sie in die Zuflüsse hinauf. Die Eier werden auf kiesigem Grund in selbstgeschlagenen Gruben abgelegt und mit Kies bedeckt.

Nahrung: In der Jugend wirbellose Kleintiere, später hauptsächlich Fische.

Gefährdung: Fragmentierung des Lebensraums durch Querverbauungen. Zerstörung und Verlust der Laichplätze und Jungfischhabitate durch Querbauwerke. Kiesabbau in den Flussbetten.

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Schleie

Schleie

Familie: Karpfenfische (Cyprinidae)
Gattung: Tinca – Art: Schleie (Tinca tinca)
Durchschnittliche Länge: 35 – 45 cm, max. 65 cm
Laichzeit: Mai – Juli

Kennzeichen: Die Schleie besitzt einen mäßig hochrückigen Körper.  Die Flossen sind deutlich abgerundet, die Schwanzwurzel ist auffällig hoch. Das kleine endständige Maul ist vorstülpbar und besitzt im Maulwinkel je einen kurzen Bartfaden. Die Iris der Augen ist meist intensiv rot oder dunkelorange gefärbt. Sie besitzt sehr kleine Schuppen, die tief in der Haut sitzen und von einer dicken Schleimschicht überzogen sind. Die Schwanzflosse ist im Gegensatz zu den anderen Flossen nicht gerundet, sondern gerade. Die Geschlechter können an der unterschiedlichen Größe der Bauchflossen unterschieden werden. Diese sind beim Milchner wesentlich größer und weisen ebenfalls einen auffällig verdickten zweiten Strahl auf. Beim Rogner sind die Bauchflossen klein und spitz zulaufend. Das Schuppenkleid der Schleie ist olivgrün bis bräunlich-grünlich mit Messingglanz. Die Bauchseite ist gelblich. Eine gelbrote Farbvarietät, die sogenannte Goldschleie, wird oft als Zierfisch gehalten.

Lebensraum und Lebensweise: Stehende und langsam fließende Gewässer, Altarme und Stillgewässer mit schlammigem Untergrund und reichem Pflanzenbewuchs (Kraut- und Schilfzonen). Sie ist eine gesellige, sehr anpassungsfähige und gegenüber geringen Sauerstoffgehalten widerstandsfähige Art. Typisch ist ihr gemächliches Verhalten, nicht nur während der Nahrungsaufnahme. Tagsüber hält sie sich meist zwischen Pflanzenbeständen verborgen. Erst mit Beginn der Dämmerung durchwühlt sie den Boden nach Nahrung. Zur Laichzeit werden die klebrigen Eier an Wasserpflanzen abgelegt. Die ausschlüpfenden Larven haften mit ihren am Kopf befindlichen Klebedrüsen an den Wasserpflanzen, bis der Dottersackvorrat aufgebraucht ist. Den Winter verbringen Schleien eingegraben im Schlamm.

Nahrung: Kleine Bodentiere aller Art und Pflanzen bzw. verrottende Pflanzenreste.

Gefährdung: Zerstörung und Verlust der Laichplätze und Jungfischhabitate.

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Schlammpeitzger

Schlammpeitzger

Familie: Schmerlen (Cobitidae)
Gattung: Schlammpeitzger – Art: Europäischer Schlammpeitzger (Misgurnus fossilis)
Durchschnittliche Länge: 15 – 30 cm
Laichzeit: April – Juni

Kennzeichen: Der Schlammpeitzger besitzt einen walzenförmigen, vorn fast drehrunden, hinten seitlich zusammengedrückten Körper. Das kleine, unterständige Maul ist von zehn Barteln umgeben. Dabei sitzen sechs längere am Oberkiefer, vier kürzere am Unterkiefer. Die vorderen Nasenöffnungen sind röhrenartig verlängert. Die Haut besitzt eine dicke Schleimschicht und sehr kleine Schuppen. Die Schwanzflosse ist abgerundet. Die Brustflossen sind beim Milchner etwas länger als beim Rogner und spitz zulaufend. Die Färbung ist gelbbraun mit dunkelbraunen Längsbändern und vielen kleinen dunklen Punkten. Die Bauchseite ist ockergelb bis orangefarben. Es fehlen die für Schmerlen typischen ausklappbaren Augendorne.

Lebensraum und Lebensweise: Bewohnt flache, stehende oder langsam fließende Gewässer mit Schlammgrund. Er ist ein zählebiger, vorwiegend dämmerungs- und nachtaktiver Bodenfisch, der sich tagsüber meist zwischen Wasserpflanzen oder im weichen Untergrund verborgen hält. Als hervorragende Anpassung an extreme Bedingungen eutropher Gewässer, wie Austrocknung, Sauerstoffmangel und Faulschlammbildung ist beim Schlammpeitzger neben der Kiemenatmung die Haut- und Darmatmung besonders stark ausgeprägt. Für die Darmatmung steigt er an die Wasseroberfläche um Luft zu schlucken. Diese wird nach der Sauerstoffaufnahme über die Darmschleimhaut durch die Afteröffnung wieder ausgeschieden. Den Winter, sowie ein Trockenfallen des Gewässers überlebt er bis zu einem halben Meter tief eingegraben im Schlamm. In dieser Art Dauerschlaf mit verringerten Lebensfunktionen kann er bis zu einem Jahr ausharren. Auffallend ist sein Verhalten auf rasche oder starke Änderungen des Luftdrucks, wie es oft bei Gewittern der Fall ist. Hier ist er auch bei Tage sehr aktiv und steigt häufig an die Wasseroberfläche. Dieses Verhalten hat ihm den Beinamen „Wetterfisch“ eingebracht. Die Eier werden portionsweise abgelegt und haften an Wasserpflanzen oder Wurzeln. Die ausschlüpfenden Larven besitzen, wohl als Anpassung an Sauerstoffdefizite, fadenförmige, äußere Kiemen, die später zurückgebildet werden.

Nahrung: Kleine Schnecken, Muscheln, Krebse, Würmer und Insektenlarven.

Gefährdung: Verlust von Lebensraum (Auegewässer), Trockenlegungen, Drainagierungen, Sohlräumungen und Aalbesatz.

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Rutte

Rutte, Quappe, Trüsche

Familie: Dorsche (Gadidae)
Gattung: Lota – Art: Quappe (Lota lota)
Durchschnittliche Länge: 30 – 60 cm, max. 90 cm
Laichzeit: November – März

Kennzeichen: Die Rutte besitzt einen spindelförmigen Körper mit breitem Kopf. Die Maulspalte ist weit und leicht unterständig. Eine Bartel am Kinn weist sie als den einzigen Vertreter der Dorschfamilie im Süßwasser aus. Zwei sehr kurze Bartfäden sitzen an den Nasenöffnungen. Die Bauchflossen sind kehlständig. Sie besitzt zwei getrennte Rückenflossen und eine lange Afterflosse. Die Schwanzflosse ist abgerundet. Der Körper ist mit kleinen, zarten Schuppen bedeckt. Das perfekt an den Untergrund angepasste Schuppenkleid ist auf dem Rücken graugrün, oliv oder braun gefärbt mit dunkler Marmorierung. Die Unterseite ist grauweiß gefärbt.

Lebensraum und Lebensweise: Sie bewohnt kühle, klare und sauerstoffreiche Still- und Fließgewässer. Die Nahrungsaufnahme erfolgt vor allem in der Dämmerung und nachts sowie vor allem in der kalten Jahreszeit. Im Sommer hält sie bisweilen längere Ruhephasen. Zur Laichzeit zieht sie häufig stromaufwärts und laicht über sandig-kiesigen Stellen ab. Die Eier enthalten ein großes Ölkügelchen im Dotter, so dass sie leicht verdriftet werden können.

Nahrung: In der Jugend: Kleintiere wie Wasserasseln und Insektenlarven, später Laich sowie Fische und Frösche.

Gefährdung: Gewässerverschmutzung. Fragmentierung des Lebensraums durch Querverbauungen. Mangel an geeigneten Gewässerstrukturen. Als Nahrungskonkurrent kann der Aal Einfluss auf die Ruttenpopulation haben.

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Rußnase

Rußnase, Zährte

Familie: Karpfenfische (Cyprinidae)
Gattung: Vimba – Art: Zährte (Vimba vimba)
Durchschnittliche Länge: 30 – 40 cm
Laichzeit: Mai – Juli

Kennzeichen: Die Rußnase besitzt einen langgestreckten, seitlich abgeflachten Körper. Das Maul ist stark unterständig, vorstülpbar und hufeisenförmig gebogen. Charakteristisch ist die dunkle kegelförmige und nasenartig vorragende Schnauze. Die Afterflosse der Rußnase ist vergleichsweise lang, die der Nase hingegen kurz. Das Schuppenkleid ist an der Oberseite dunkelgrau bis bläulichgrau, ebenso wie die Schnauze („Rußnase“). Die Seiten sind silbrig, der Bauch ist silbrigweiß. Brust-, Bauch-, und Afterflossen sind blassgelb und an der Basis orangegelb. Zur Laichzeit tragen beide Geschlechter ein Hochzeitskleid und einen feinkörnigen Laichausschlag, der den ganzen Körper bedecken kann. Färbung und Laichausschlag ist allerdings beim Milchner deutlicher ausgeprägt. In südbayerischen Seen kommt eine eigene Art, der sog. „Seerüßling“ vor.

Lebensraum und Lebensweise: Sie lebt als bodennaher Schwarmfisch vor allem in der Brachsen- und Barbenregion. Es kommen sechs verschiedene geografische Rassen in den mittleren Abschnitten und Unterläufen größerer Flüsse sowie in einigen Seen vor. Diese bilden sowohl stationäre als auch wandernde Populationen aus. Während der Laichzeit zieht sie in großen Schwärmen, weite Strecken die Flüsse hinauf. Dort laicht sie über steinig-kiesigem Grund ab. Die klebrigen Eier werden an flachen, kiesigen oder pflanzenbestandenen Stellen abgelegt und haften am Substrat.

Nahrung: Schnecken, Würmer, Insektenlarven und Kleinkrebse.

Gefährdung: Gewässerverbau und Fragmentierung des Lebensraums durch Querverbauungen. Verlust der Laichplätze.

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Rotfeder

Rotfeder

Familie: Karpfenfische (Cyprinidae)
Gattung: Scardinius – Art: Rotfeder (Scardinius erythrophthalmus)
Durchschnittliche Länge: 20 – 30 cm
Laichzeit: April – Mai

Kennzeichen: Die Rotfeder besitzt einen hochrückigen, kompakten Körper. Das Maul ist deutlich oberständig mit schräg nach oben stehender Maulspalte. Die Iris ist mehr oder weniger gelblich. Die Rückenflosse beginnt im Gegensatz zum Rotauge deutlich hinter dem Bauchflossenansatz. Die Flossen sind hellrot bis kräftig rot gefärbt. Die großen Schuppen bilden an der Bauchseite zwischen Bauch- und Afterflosse einen dachziegelartigen Kiel. Die Färbung ist grausilbrig bis messingfarben glänzend. Verwechslungsgefahr besteht mit dem Rotauge.

Lebensraum und Lebensweise: Schwarmfisch, der stehende oder langsam fließende Gewässer mit reichlich Pflanzenbewuchs bewohnt. Sie hält sich gerne in Ufernähe und in Oberflächennähe auf. Zur Laichzeit tragen die Milchner einen feinkörnigen Laichausschlag. Die klebrigen Eier werden an flachen, vegetationsreichen Stellen abgelegt. Nach dem Schlupf heften sich die Larven mit ihren am Kopf befindlichen Klebedrüsen an Substrat fest, bis der Dottersackvorrat aufgebraucht ist. Kreuzungen mit anderen karpfenartigen Fischen wie Rotfeder, Brachse oder Laube sind möglich.

Nahrung: Weichblättrige Wasserpflanzen, Algen sowie Würmer, Insektenlarven, Schnecken und Anflugnahrung.

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Rotauge

Rotauge

Familie: Karpfenfische (Cyprinidae)
Gattung: Rutilus – Art: Rotauge (Rutilus rutilus)
Durchschnittliche Länge: 15 – 20 cm, max: 40 cm
Laichzeit: April – Mai

Kennzeichen: Das Rotauge besitzt einen, je nach verfügbaren Nahrungsangebot im Gewässer abhängigen, mehr oder weniger hochrückigen Körper. Das Maul ist klein und endständig; die Maulspalte reicht bis zum Auge zurück. Die Schuppen sind relativ groß. Die Iris ist gelbrot. Die Rückenflosse beginnt senkrecht über dem Bauchflossenansatz. Die Bauchseite zwischen Bauch- und Afterflosse ist gerundet, nicht gekielt. Die Färbung der Flossen ist sehr variabel, meist jedoch orange. Die Färbung ist oft silbergrau mit gelblichen Schimmer und grüngrauer Rückenpartie. Große Verwechslungsgefahr besteht mit der Rotfeder.

Lebensraum und Lebensweise: Schwarmfisch, der stehende und langsam fließende Gewässer bewohnt. Das Rotauge ist sehr anpassungsfähig und stellt keine besonderen Ansprüche an Lebensraum und Wasserqualität. Zur Laichzeit entwickelt der Milchner einen feinkörnigen Laichausschlag. Das Ablaichen erfolgt in Gruppen im Flachwasserbereich an Pflanzen, Wurzeln oder Steinen. Nach dem Schlupf heften sich die Larven, mit ihren am Kopf befindlichen Klebedrüsen, an Substrat fest, bis der Dottersackvorrat aufgebraucht ist. Kreuzungen mit anderen karpfenartigen Fischen wie Rotfeder, Brachse oder Laube sind möglich. Bei ungünstiger Nahrungssituation kommt es zur Massenentwicklung und zum Zwergwuchs (Verbuttung). Sie ist ein wichtiger Futterfisch für Raubfische.

Nahrung: Zooplankton, Würmer, Schnecken, Muscheln, Kleinkrebse, Insektenlarven und Wasserpflanzen.

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Rapfen

Rapfen, Schied

Familie: Karpfenfische (Cyprinidae)
Gattung: Aspius – Art: Rapfen (Aspius aspius)
Durchschnittliche Länge: 40 – 80 cm
Laichzeit: April – Juni

Kennzeichen: Der Schied besitzt einen schlanken, langgestreckten und seitlich abgeflachten Körper. Der Kopf ist spitz zulaufend mit weiter leicht oberständiger Maulspalte, die bis unter das Auge reicht. Der kräftige Unterkiefer ist verdickt und besitzt einen „Höcker“ der in die Kerbe im etwas längeren Oberkiefer passt. Augen und Schuppen sind vergleichsweise klein. Die Afterflosse ist deutlich eingebuchtet. Der Außenrand der Rücken- und Afterflosse ist beim Rapfen im Gegensatz zum Aitel immer nach innen gewölbt. Das Schuppenkleid ist silbrig und hat einen gelblich-grünen Schimmer. Obwohl der Rapfen zur Familie der Karpfenfische gehört und keine Zähne hat, ist er ein echter Raubfisch.

Lebensraum und Lebensweise: Er bewohnt größere Fließgewässer der Barbenregion und durchströmte Seen. Als Jungfisch lebt er eher gesellig, im Alter als Einzelgänger. Zur Fortpflanzung trägt der Milchner einen Laichausschlag. Die Eier werden über stark überströmten, kiesigen Stellen abgelegt und entwickeln sich zunächst im Kieslückensystem.

Nahrung: Kleintiere, später Fische und gelegentlich auch Frösche, Mäuse und kleine Vögel.

Gefährdung: Gewässerverbau, Monotonisierung und Verschlammung. Verlust der Laichplätze.

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