Barbe

Barbe

Familie: Karpfenfische (Cyprinidae)
Gattung: Barbus – Art: Flussbarbe (Barbus barbus)
Durchschnittliche Länge: 30 – 70 cm, max. 90 cm
Laichzeit: Mai – Juli

Kennzeichen: Die Barbe besitzt einen schlanken langgestreckten und bauchseits etwas abgeplatteten Körper. Die Schnauze ist rüsselartig verlängert. Das unterständige Maul hat wulstige Lippen und trägt vier Barteln an der Oberlippe. Der längste Stachelstrahl der Rückenflosse ist an der Hinterseite gesägt. Die Färbung ist je nach Aufenthaltsort sehr unterschiedlich, meist bräunlich bis grünlich mit Messingglanz. Die Bauchseite ist weißlich. Der Laich der Barbe ist giftig und verursacht Erbrechen und heftigen Durchfall.

Lebensraum und Lebensweise: Sie ist ein gesellig Grundfisch klarer und sauerstoffreicher Mittelläufe mit Sand- oder Kiesgrund. Leitfisch der Barbenregion. Aktivität und Nahrungssuche meist in der Dämmerung. Zur Fortpflanzung ziehen laichreife Fische in großen Schwärmen weite Strecken den Fluss hinauf. Das Ablaichen erfolgt an flachen, überströmten Kiesbänken, wo die klebrigen Eier abgelegt werden. Die geschlüpften Larven verstecken sich bis zur Aufzehrung ihres Dottersacks zwischen den Steinen. Zur Winterruhe suchen Barben tiefere, strömungsberuhigte Stellen im Gewässer auf.

Nahrung: Kleine Bodentiere wie Würmer, Insektenlarven, Schnecken, Muscheln; gelegentlich Pflanzenteile und kleine Fische.

Gefährdung: Fischfressende Vögel wie Kormoran und Gänsesäger. Fehlen von Laichplätzen und Jungfischhabitaten, Wanderbarrieren.

Bachschmerle

Bachschmerle, Schmerle, Bartgrundel

Familie: Plattschmerlen (Balitoridae)
Gattung: Barbatula – Art: Bachschmerle (Noemacheilus barbatulus)
Durchschnittliche Länge: 8 – 12 cm, Rogner werden größer.
Laichzeit: März – Mai

Kennzeichen: Die Bachschmerle besitzt einen walzenförmigen, langgestreckten Körper, der nur im Schwanzteil seitlich etwas zusammengedrückt ist. Der Kopf ist abgeflacht mit unterständigem Maul. Am Oberkiefer sitzen sechs Barteln. Die vordere Nasenöffnung ist röhrenförmig verlängert. Die Schmerle besitzt sehr kleine Schuppen. Die Seitenlinie ist hell abgehoben und somit deutlich erkennbar. Die Schwanzflosse ist eher gerade. Die Färbung ist je nach Umgebung sehr variabel. Rücken und Seiten sind sandfarben bis bräunlich mit dunkler Marmorierung. Die Bauchseite ist weißlich.

Lebensraum und Lebensweise: Sie bewohnt klare, flache Fließgewässer und Uferregionen sauberer Seen mit steinig-kiesigem Grund. Als dämmerungs- und nachtaktiver Bodenfisch, hält sie sich tagsüber in den Verstecken eines reich strukturierten Gewässergrundes verborgen. Während der Fortpflanzungszeit zeigen beide Geschlechter einen feinen Laichausschlag. Die klebrigen Eier werden portionsweise in das seichte Wasser auf sauberen, steinig-kiesigen Grund abgelegt. Der Milchner bewacht die Eier bis zum Schlüpfen der Brut. Bei sinkendem Sauerstoffgehalt kann die Bachschmerle an der Wasseroberfläche Luft schlucken und den Sauerstoff über Darmatmung aufnehmen.

Nahrung: Insektenlarven, Kleinkrebse, Würmer und Fischlaich.

Gefährdung: Verlust geeigneter Gewässerstrukturen, Gewässerverschmutzung und Verschlammung.

Bachsaibling

Der Bachsaibling

Familie: Forellenfische (Salmonidae)
Gattung: Saiblinge (Salvelinus) – Art: Bachsaibling (Salvelinus fontinalis)
Durchschnittliche Länge: 20 – 40 cm
Laichzeit: Oktober – Dezember

Kennzeichen: Der Bachsaibling besitzt einen torpedoförmigen, kräftigen Körper. Der Rücken ist oliv bis braungrün gefärbt ebenso wie die Rückenflosse mit hellen Marmorierungen. Auf den Flanken sind gelbliche und rote Punkte, die oft blau umrandet sind. Die Bauchseite ist weiß bis gelb und färbt sich bei den Milchnern während der Laichzeit intensiv orangerot. Die weite Maulspalte reicht bis hinter die Augen. Er besitzt eine Fettflosse. Brust-, Bauch- und Afterflossen sind weiß gesäumt  und vom Rest der Flosse durch einen schwarzen Saum abgegrenzt. 

Lebensraum und Lebensweise: Er bewohnt kalte, klare und sauerstoffreiche Seen und Fließgewässer. Sein Lebensraum konkurriert somit mit der Bachforelle, die er unter Umständen verdrängen kann. Er lebt standorttreu mit geringen Ansprüchen an Versteckmöglichkeiten im Wohngewässer. Auch ist er gegenüber Gewässerverschmutzung und –versauerung toleranter.  Ende des 19. Jhd. wurde er aus Nordamerika eingebürgert. Zur Laichzeit sind speziell die Milchner prächtig gefärbt. An stark überströmten Kiesbänken werden flache Laichgruben geschlagen, in welche die Eier abgesetzt und anschließend mit Kies bedeckt werden. Da die Eier an denselben Laichplätzen von Bachforelle und Seesaibling abgelegt werden kommt es mitunter zu Kreuzungen der Arten. Die unfruchtbaren Nachkommen durch Kreuzung mit der Bachforelle nennt man Tigerfische, die mit dem Seesaibling werden Elsässer Saiblinge genannt.

Nahrung: Insektenlarven, Würmern, Kleinkrebse, Anfluginsekten sowie im Alter auch Fische.

Bachneunauge

Das Bachneunauge

Familie: Neunaugen (Petromyzontidae)
Gattung: Lampetra – Art: Bachneunauge (Lampetra planeri)
Durchschnittliche Länge: 12 – 20 cm
Laichzeit: März – Juni

Kennzeichen: Das Bachneunauge hat einen wurmartigen dünnen Körper. Das kieferlose Saugmaul besitzt eine runde Maulscheibe. Es hat keine Schuppen und keine paarigen Flossen. Die erste und zweite Rückenflosse sind miteinander verbunden. Dabei bildet der hintere Abschnitt mit Schwanz- und Afterflosse einen durchgehenden Flossensaum. Die Oberseite des Körpers ist dunkelblau bis dunkelgrün gefärbt. Die Flanken sind gelblich grün, die Bauchseite ist silbrig-weiß. Der Name ergibt sich aus der Summe: 1 Nasenöffnung, 1 Auge und 7 Kiemenöffnungen auf jeder Seite. Neunaugen gehören nicht zu den Fischen, sondern bilden eine eigene Klasse der Rundmäuler.

Lebensraum und Lebensweise: Es bevorzugt klare Bäche, aber auch Flüsse und saubere, gut durchströmte Gräben. Zur Fortpflanzung wandert es in kleinen Gruppen bachaufwärts zu geeigneten Substraten. Die Eiablage erfolgt in selbstgeschlagenen kleinen Gruben. Nach der Paarung sterben die Elterntiere ab. Nach wenigen Tagen schlüpfen die Larven, die „Querder“ genannt werden. Diese haben weder Augen noch Zähne und sehen den Elterntieren nicht ähnlich, sodass man sie lange Zeit für eine eigenständige Tierart hielt. Die Querder leben etwa 3-5 Jahre versteckt in humosen Sandanschwemmungen und unter verrottendem Laub. Im Spätsommer des letzten Jahres im Larvenstadium beginnt die Umwandlung zum erwachsenen Tier. Hierbei bilden sich die Geschlechtsorgane, die Zähne und die Augen. Die Verdauungsorgane werden dabei zurückgebildet. Diese Metamorphose ist im nächsten Frühjahr, vor Beginn der Paarung abgeschlossen.
Das Bachneunauge gilt als Indikator für intakte Gewässerökosysteme mit guter bis sehr guter Wasserqualität (Gewässergüteklasse I-II).

Nahrung: Die Querder ernähren sich von Kleinstlebewesen sowie von schwebendem und abgesetztem pflanzlichem Abfall (Detritus). Die erwachsenen Tiere nehmen keine Nahrung auf und sind reine Vermehrungsstadien.

Gefährdung: Gewässerverschmutzung (Abwassereinleitung, Nährstoffeintrag, Verschlammung). Veränderung bzw. Zerstörung des Lebensraums durch Gewässerausbau, Begradigung, unsachgemäßer Gewässerunterhalt und Querverbauungen.

Der Seeadler

Seeadler sind mächtige Greifvögel. Ihre Flügelspannweite reicht bis 2,5 Meter. Hauptsächlich kommen sie in Deutschland in den norddeutschen Küstengebieten vor, sind aber auch im Donauraum anzutreffen. Seeadler bauen große Horste aus Reisig auf Bäume und brüten dort jährlich ein bis zwei Eier aus.
Zu den Beutetieren zählen Wasservögel, aber auch größere Fische, wenn sie nahe der Wasseroberfläche schwimmen. ln der Nähe von Gewässern werden auch Hasen, Füchse und schwächere Rehe geschlagen. Wenn sich die Gelegenheit bietet, wird auch Aas genommen. Was viele Menschen nicht wissen, der Seeadler ist als „Bundesadler“ das Wappentier Deutschlands.

 

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Huchen-Hochzeit

Eindrucksvolle Filmaufnahmen eines laichenden Huchen-Pärchens

Unterwasserbilder zeigen den Erfolg eines künstlich geschaffenen Kies-Laichplatzes im Lech. Mithilfe einer Unterwasser-Kamera gelangen einzigartige Filmaufnahmen eines Huchen-Paars beim Laichgeschäft. Die beiden stattlichen Huchen oder auch „Donau-Lachse“ haben jeweils ca. 120 cm Körperlänge.

Der Rogner (= Weibchen, helle Färbung) schlägt mit dem Schwanz eine Laichgrube in den Kies. Darin werden später die Eier abgelegt. Der verteidigungsbereite Milchner (= Männchen, dunklere Färbung) hat die Unterwasser-Kamera stets im Augenwinkel.

Die Aufnahmen entstanden im Frühjahr 2014 im Rahmen des LFV-Projekts „Restaurierung von Kieslaichplätzen“. Die Aufnahmen sind der krönende Erfolg der langjährigen Bemühungen der Agenda „Kies für den Lech“.

Der Huchen ist nur im Donausystem heimische und infolge des weitläufigen Gewässerverbaus bedroht. Der Landesfischereiverband Bayern kümmert sich durch die Schaffung künstlicher Kieslaichplätze um den natürlichen Erhalt solcher für Bayern charakteristischer Flussfischarten.

Vom Stift zur Maus – eine erfolgreiche Metamorphose

Am 1. März 2014 wurde zum letzten Mal die schriftliche Fischerprüfung mit ca. 6.500 Teilnehmern durchgeführt. Bereits seit 2013 hatten die Prüflinge die Möglichkeit, sich im Vorfeld auch für die Online-Prüfung anzumelden. Allein in 2014 haben sich über 6.100 Teilnehmer für diese Prüfungsmethode entschieden,  welche nun ab 2015 vollständig die schriftliche Prüfung ersetzen wird.

Was ist anders?

Derzeit 31 Prüfungsstandorte bayernweit, aus denen jeder Teilnehmer auswählen kann
Prüfungstermine mehrfach im Jahr
Dauer der Online-Fischerprüfung nur noch 1 Stunde
Es sind weiterhin 60 Fragen zu beantworten, von denen jeweils 12 aus den folgenden Fachgebieten kommen:

  • Fischkunde
  • Gewässerkunde
  • Schutz und Pflege der Fischgewässer, Fischhege
  • Fanggeräte, fischereiliche Praxis, Behandlung gefangener Fische
  • Einschlägige Rechtsvorschriften, insbesondere des Fischerei- und Wasserrechts, des Tierschutz- und Tierseuchenrechts
  • Die Fragen werden aus dem von der Prüfungsbehörde geführten Fragenkatalog für jeden Teilnehmer durch Zufall elektronisch ausgewählt und an den
  • bereitgestellten Computern im Antwort-Wahl-Verfahren elektronisch beantwortet.
  • Der Prüfling erhält sofort nach Beenden der Prüfung sein Prüfungsergebnis am Prüfungs-PC mitgeteilt.

Was bleibt?
Voraussetzung für eine Teilnahme an der Prüfung ist weiterhin:

  • Vollendung des 12. Lebensjahres zum Zeitpunkt der Prüfung
  • Hauptwohnsitz in Bayern
  • Besuch eines Vorbereitungslehrgangs mit Nachweis der Stunden
  • Anmeldung/Registrierung zur Prüfung
  • Zahlung der Prüfungsgebühr von 30 Euro (Zusatzoptionen zubuchbar)

Weitere Informationen auf diesen Seiten
Messe in Augsburg: Alles Neue für den Fischer!
Vom 15. bis 18. Januar öffnet die „Jagen und Fischen“ in Augsburg wieder ihre Tore. Auf einer Sonderschaufläche präsentieren der Fischereiverband Schwaben, die Fischereifachberatung Schwaben und der Landesfischereiverband große Schauaquarien, Aktionen für Kinder, Casting und viel Wissenswertes über die Fischerei in Schwaben und Bayern.

Mitglieder des Landesfischereiverbands profitieren von einem besonderen Schmankerl: Einfach diesen Coupon ausdrucken, zur Messe mitbringen und direkt beim Eintritt sparen!

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Weitere Infos und das gesamte Messeprogramm finden sie unter: www.jagenundfischen.de

Angelprofis zum Anfassen

Der bekannte Meeres- und Raubfischprofi Torsten Ahrens, der ständig an der Entwicklung neuer Methodiken für den Fang von Meeresräubern des Nordatlantiks arbeitet, wird hierüber täglich im Anglerforum der JAGEN UND FISCHEN in bekannter, spannender und informativer Weise berichten. Weitere Referenten im Anglerforum, das in die Halle der Fischer integriert ist, sind Benedikt Götzfried, ebenfalls Raubfischexperte, Stefan Seuß, Profi-Guide und Fachmann für Welse sowie Michael Kahlstadt, der Spezialist für das Forellenangeln am Forellensee. Am Stand der Angelprofis in Halle 7 stehen täglich alle Referenten hautnah für Tipps zur Führungsweise von Ködern, Knotentechniken, das Binden der Vorfachschnur oder auch für Beratungen zum Equipment zur Verfügung.

Fliegenfischen wie am Gewässer

Die Werferzone der Fliegenfischer wartet mit einem der schönsten Wurfbecken und echten Highlights aus der Szene auf. Der deutsche Fliegenfischer Uwe Kaptein als IFFF (International Federation of Fly Fishers) Master Instruktor und Thibaut Giband, Frankreichs bekanntester Experte, zeigen ihr ganzes Können und Wissen. Unterstützt werden die beiden Profis hierbei von den Schweizern Sascha Bachmann und Stefan Schmid von Fly Fish Europe. Die Demonstrationen mit der Fliegenrute richten sich sowohl an Einsteiger als auch an bereits versierte Fliegenfischer. Der italienische TLT-Wurfstil ist dabei genauso Programm wie die Eignung der Fliegenrute für Würfe um ein Hindernis herum oder der Unterschied von Long-Belly- und Short-Belly-Schnüren in der Praxis. Die beeindruckenden Wurftechniken beinhalten echtes Suchtpotenzial und lassen so manchen Angler und Naturliebhaber zum ambitionierten Fliegenfischer werden.

Der atlantische Lachs

Der atlantische Lachs wird bis zu 1,50 m groß und 46 kg schwer. Wie seine amerikanischen Verwandten zieht er vom Meer in Flüsse und Bäche und pflanzt sich dort fort. Der Weg in die Gewässer seiner Jugend ist beschwerlich und voller Gefahr: vom Atlantik durch die Nordsee, flussaufwärts bis in den Rhein und seine Seitengewässer.

Bis in die 50er Jahre des letzten Jahrhunderts war der Lachs im Maineinzugsgebiet heimisch. Dann erreichten nicht mehr genügend Elterntiere ihre Heimatgewässer oder fanden dort keine Laichplätze mehr Der Grund: Schleusen und Wehre versperrten den Weg und das Wasser wurde immer stärker verschmutzt. Damit wieder Lachse in Rhein und Main schwimmen können, arbeitet die Fischerei für die Wiederansiedlung. Dank europaweiter Projekte wie „Lachs 2000“ oder „Rhein 2020“ kehren bereits viele Lachse in den Rhein zurück. Die Wanderung in den Main bleibt nach wie vor durch über30 Kraftwerke versperrt. Der Lachs gilt in Bayern als ausgestorben.

 

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Das Haselhuhn

Das Haselhuhn gehört zu den Raufußhühnern, die – als gemeinsames Kennzeichen – bis zu den Zehen hinab befiedert sind. Es sind die kleinsten Vertreter dieser Vogelgruppe. Ihr Lebensraum sind Laub- und Mischwälder mit viel Unterholz, der als „naturnaher Wald“ erst wieder entstehen soll. So ist ihr Vorkommen derzeit im Wesentlichen auf Mittelgebirge und Wälder im Alpenraum eingeschränkt.

Haselhühner leben ganzjährig paarweise zusammen. Nach dem Schlüpfen der sechs bis zehn Küken bleibt die Familie bis längstens September zusammen, dann sind die Jungvögel selbständig. Zum Schlafen werden Bäume aufgesucht. Im Winter kommt es aber auch vor, dass sich die Haselhühner am Boden einschneien lassen.

 

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Bachforelle

Familie: Forellenfische (Salmonidae)
Gattung: Salmo – Unterart: Bachforelle (Salmo trutta forma fario)
Durchschnittliche Länge: 25 – 50 cm, max. 95 cm
Laichzeit: Oktober – Februar

Kennzeichen: Die Bachforelle besitzt einen spindelförmigen, mehr oder weniger hochrückigen Körper. Die Schnauze ist stumpf mit weiter Maulspalte. Charakteristisch sind die roten Tupfen auf den Seiten, die oft weiß eingefasst sind. Die Rückenflosse besitzt dunkle Punkte. Die Grundfärbung ist meist grau grün. Je nach Standort gibt es viele Farbvarianten. Auch die Fettflosse kann sehr unterschiedlich gefärbt sein (rote und/oder schwarze Punkte). Ältere Milchner bilden einen charakteristischen Laichhaken aus. Als „Steinforellen“ werden Bachforellen bezeichnet, die in nahrungsarmen Gebirgsbächen langsam wachsen und nur eine Länge von 15-20 cm erreichen.

Lebensraum und Lebensweise: Sie ist der Leitfisch der Forellenregion. Lebt in klaren, kühlen und sauerstoffreichen Bächen und Flüssen sowie in Bergseen. Ist auf reich gegliederte Wasserläufe mit zahlreichen Versteckmöglichkeiten angewiesen. Sie ist standorttreu und verteidigt ihr Revier gegen Artgenossen. In größeren Gewässern zieht sie die Zuflüsse hinauf um dort zu laichen. An stark überströmten, meist seichten Bereichen schlägt der Rogner eine Laichgrube in das Kiesbett. Die Milchner kämpfen um die Vorherrschaft am Laichplatz. Die abgelegten Eier werden vom Milchner besamt und vom Rogner mit Kies bedeckt. Die Forellenlarven verbleiben solange im Kieslückensystem bis ihr Dottersack aufgebraucht ist.

Nahrung: In der Jugend Insektenlarven, Bachflohkrebse und andere Kleintiere. Später v.a. Anfluginsekten und kleine Fische.

Gefährdung: Fischfressende Vögel wie Kormoran und Gänsesäger. Fehlen von Laichplätzen und Jungfischhabitaten, Wanderbarrieren. In voralpinen Flüssen treten im Spätsommer sogenannte „Schwarze Forellen“ auf. Als Ursache dieses Bachforellensterbens wird ein noch unbekannter Virus vermutet.

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Äsche

Familie: Forellenfische (Salmonidae)
Gattung: Äschen (Thymallus) – Art: Europäische Äsche (Thymallus thymallus)
Durchschnittliche Länge: 30 – 50 cm, max. 65 cm
Laichzeit: März – Mai

Kennzeichen: Die Äsche hat einen gestreckten, seitlich abgeflachten Körper und eine Fettflosse. Der Kopf ist klein mit spitz zulaufendem, leicht unterständigem Maul und kleiner Maulspalte. Die Pupille ist nach vorne spitz zulaufend. Sie besitzt eine auffallend hohe und breite Rückenflosse, die als Fahne bezeichnet wird. Diese ist, ebenso wie die After- und Bauchflossen, beim Milchner größer. Der Rücken ist graugrün bis bläulich, Flanken und Bauch sind silbrig weiß gefärbt mit messingfarbenen Längsstreifen. Kleine dunkle Punkte verteilen sich besonders auf dem Vorderkörper. Die Rückenflosse ist leuchtend purpurn gefärbt und dunkel gefleckt.

Lebensraum und Lebensweise: Als strömungsliebender Leitfisch der nach ihr benannten Gewässerregion liebt sie sauerstoffreiche Bäche und Flüsse mit steinigem, kiesigem Grund. Ausgesprochener Fisch des Freiwassers. Während der Laichzeit sind beide Geschlechter intensiv bunt gefärbt. Das Ablaichen findet an flachen, überströmten Kiesbänken statt. Bedecken Schwebstoffe und Algen den Kies, wird dieser als Laichplatz nicht angenommen. Im Gegensatz zu anderen Salmoniden, schlagen Äschen keine Laichgruben. Beim Laichakt verankert sich der Rogner mit den Bauchflossen im Kies und bohrt den Schwanz mit schnellen Schlägen bis zur Fettflosse ins Sediment, in das die Eier abgelegt werden. Nach dem Schlupf halten sich die Larven in den ersten Tagen zwischen den Steinen versteckt. Später schließen sich die Jungtiere zu kleinen Schwärmen zusammen.

Nahrung: Insektenlarven, Kleinkrebse, Schnecken, Würmer, Anfluginsekten sowie auch Kleinfische und Fischlaich.

Gefährdung: Fischfressende Vögel wie Kormoran und Gänsesäger. Fehlen von Laichplätzen und Jungfischhabitaten, Wanderbarrieren.

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Aitel, Döbel

Familie: Karpfenfische (Cyprinidae)
Gattung:
Leuciscus – Art: Döbel (Squalius cephalus)
Durchschnittliche Länge:
30 – 50 cm
Laichzeit:
April – Juni

Kennzeichen: Der Aitel besitzt einen langgestreckten, fast drehrunden Körper. Der Kopf ist groß und breit mit weiter endständiger Maulspalte. Durch die großen dunkelrandigen Schuppen entsteht eine netzartige Zeichnung. Die Färbung ist silbern bis silbriggrau. Die Afterflosse ist nach außen gewölbt. Er wird gerne mit dem Hasel verwechselt.

Lebensraum und Lebensweise: Bewohnt schnell strömende Fließgewässer aller Art von der Forellen- bis zur Brachsenregion. In der Jugend lebt er gesellig und schwarmbildend eher in Ufernähe, im Alter hält er sich eher als Einzelgänger im Freiwasser auf. Laichreife Milchner zeigen einen feinen Laichausschlag. Die klebrigen Eier haften an Wasserpflanzen, Steinen oder Wurzeln. Der Aitel dient als Wirt für die Bachmuschel.

Nahrung: In der Jugend überwiegend wirbellose Kleintiere und pflanzliche Kost, später auch Fische, Krebse und Amphibien.

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Aal

Familie: Flussaale (Anguillidae)
Gattung: Flussaale (Anguilla) – Art: Europäischer Aal (Anguilla anguilla)
Durchschnittliche Länge: 40 – 80 cm, Rogner deutlich größer: 40 – 100 cm
Laichzeit: Spätwinter bis Frühling

Kennzeichen: Der Aal besitzt einen schlangenförmigen kräftigen Körper. Rücken-, Schwanz- und Afterflosse bilden einen Flossensaum, die Bauchflossen fehlen. Die paarigen Brustflossen sitzen direkt hinter dem Kopf. Die kleinen ovalen Schuppen sind von einer dicken Schleimschicht bedeckt. Die Färbung ändert sich im Laufe der Entwicklung. Aale sind als Jungtiere farblos durchscheinend, später ist der Rücken graubraun bis dunkelgrün, Seiten und Bauch gelblich bis weiß. Zur Geschlechtsreife wird die Rückenfärbung dunkler, der Bauch silbrigweiß und die Augen vergrößern sich.

Lebensraum und Lebensweise: Nachtaktiver Bodenfisch, der sehr widerstandsfähig ist. Er ist in fast allen Arten von Still- und Fließgewässern vertreten. Geschmacks- und Geruchsorgane sind hervorragend ausgebildet. Aale (Blankaale) wandern zum Laichen 4.000-7.000 km stromabwärts bis in die Sargassosee (Westatlantik). Die geschlüpften Larven (Weidenblattlarven) lassen sich innerhalb von zwei bis drei Jahren vorwiegend von der Meeresströmung an die Küsten Europas und Nordafrikas treiben. Hier verwandeln sie sich zu den sogenannten Glasaalen. Die Mehrzahl der heranwachsenden Aale (Gelbaale) zieht wieder flussaufwärts, teils bis in die Oberläufe hinauf.

Nahrung: Es werden zwei Ökotypen mit unterschiedlichen Kopfformen und Ernährungsgewohnheiten unterschieden. Spitzkopfaale: Würmer, Schnecken, Kleinkrebse, und Insektenlarven; Breitkopfaale sind eher räuberisch und bevorzugen kleine Fische, Krebse und Amphibien.

Gefährdung: Fragmentierung des Lebensraums durch Querverbauungen. Fehlende Durchgängigkeit durch Wanderbarrieren. Aufgrund des länglichen Körperbaus sehr hohe Mortalität abwandernder Blankaale in den Turbinen der Wasserkraftanlagen. Wegfang der Glasaale an den Küsten Europas.

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Geschichte

Nachwuchspflege in eigener Regie

Tradition …

Als der Landesfischereiverband Bayern 1919 in schwieriger Zeit die Forellenzuchtanstalt Mauka erwarb, hieß es in der Begründung: „Es ist unsere vordringliche Aufgabe, die sich rasch entwickelnde Forellenteichwirtschaft durch Lehre und Anschauung dem Praktiker näher zu bringen.“

Historische Luftaufnahme Mauka

Das 1919 vorhandene Fischmeisterhaus wurde 1948 aufgrund seines Bauzustandes abgerissen und an der heutigen Stelle neu aufgebaut. Gleichzeitig wurde durch diese Verlegung die Möglichkeit geschaffen, im Kellergeschoss des Gebäudes einen Brutraum zu installieren, der sowohl von der Mauka als auch (seit 1974) mit Brunnenwasser gespeist werden kann. Diese Anlage ist heute noch in Betrieb. Um die Produktionsrisiken zu verringern bzw. auszuschließen, beschloss der Hauptausschuss des LFV Bayern den Neubau einer Fischzuchthalle sowie die Errichtung eines Pumpenhauses. Im Februar 1984 wurde der erste Fischbesatz eingebracht.

Die der Fischzucht zur Verfügung stehende Hallenfläche beläuft sich auf rund 190 qm. In der Halle sind u.a. 42 Kunststoffbecken in Form von Brutrinnen, Bruttrögen und Rundbecken untergebracht. Die Wasserversorgung erfolgt ausschließlich durch Grundwasser.

Der Betrieb arbeitete in all den Jahren trotz oft widriger Zeitläufe immer rentabel. So passte man sich der jeweiligen züchterischen und technischen Entwicklung so gut wie möglich an. Erfolgte ehedem der Transport der Satzfische noch mit dem Ochsenwagen zum Bahnhof nach Neufahrn, so war es trotzdem damals schon möglich, mit den Holztransportfässern mit integrierter Sauerstoffflasche Kunden in der Schweiz, Österreich und Frankreich dank der zuverlässigen Reichsbahn zu bedienen. Erst um 1960 wurde der Transport der Satzfische von der Bundesbahn mehr und mehr auf LKW umgestellt.

Historische Aufnahme Streifen der Seeforelleneier

Die Produktionszahlen spiegeln deutlich die kontinuierliche Aufwärtsentwicklung der Anstalt wider. 75 000 Setzlinge wurden 1924 herangezogen. Ein Jahr später waren es schon 125 000. Damals wurden die Setzlinge nur mit Plankton und Mückenlarven großgezogen. Etwa ab 1940 stieg die Produktion auf jährlich über 200 000. Die Einführung des Trockenfutters wirkte sich positiv aus. Die Mauka erzeugte in den Jahren ab 2000 rund eine Millionen Salmonidensetzlinge. Lange Jahre lag der Schwerpunkt der Produktion auf der Äschenvermehrung. Dabei legte man Wert auf frisches Plankton, zumindest während der Anfütterungsphase.

und Gegenwart …

Aus der Verpflichtung zum optimalen, dem Gewässer angepassten Satzfisch heraus, präsentiert sich die Mauka heutzutage als moderner Fischzuchtbetrieb.
In über 40 naturnahen Erdteichen werden Besatzfische aus der Nachzucht von heimischen Beständen und von in freier Natur lebenden Laichfischen aufgezogen. Sie werden getrennt voneinander vermehrt um die ursprünglichen Stämme zu erhalten. Damit können die bedrohten Fischbestände in Bayern geschützt werden.

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