August: Der Mink

oder auch amerikanische Nerz hat über Pelztierfarmen den Weg in unsere Tierwelt gefunden. Er ist kräftiger als unser heimischer Europäischer Nerz, beansprucht den gleichen Lebensraum wie er und hat diesen daraus so gut wie vollständig verdrängt. Wichtig ist für ihn die Nähe zum Wasser. Dort erjagt er als hervorragender Schwimmer und Taucher Fische, die den Großteil seiner Nahrung ausmachen. Er verschmäht aber auch andere Beutetiere nicht. Fischzuchtteiche mit vielen nahezu gleich großen Fischen, die in sein Beuteschema passen, sind ein wahres Schlaraffenland für den Mink. Nahrung im Überfluss ist mitverantwortlich für eine kräftige Vermehrung. Das Verbreitungsgebiet des Minks wächst mit jedem Jungtier weiter.

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September: Der Rothirsch

liebt offenes Land und zwar von der Küste bis ins Gebirge. In Bayern dürfen Rothirsche nur in bestimmten, fest beschriebenen Gebieten leben. Hirsche, die diese „Rotwildgebiete“ während der Jagdzeit auch nur wenige Meter verlassen, müssen bedauerlicherweise erlegt werden. Alte, starke Hirsche sind Einzelgänger und stoßen erst in der Brunftzeit im Herbst zum „Kahlwildrudel“. In diesem stehen das Jahr über Alttiere (jeweils mit oder auch ohne Kalb), weibliche Schmaltiere und männliche Schmalspießer (beides Hirschkälber
aus dem Vorjahr) sowie Kälber beieinander. Angeführt wird dieses Rudel immer von einem erfahrenen Alttier mit Kalb. Jüngere und mittelalte Hirsche bilden vom Kahlwildrudel getrennte, selbstständige Hirschrudel.

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Oktober: Der Aal

ist Rekordhalter unter den Wanderfischen. 7.000 km schwimmt er auf seiner einjährigen Reise vom heimatlichen Fluss zur Sargassosee in der Karibik. Dort laicht er ab und stirbt. Aus den Eiern schlüpfen die Larven, die in etwa drei Jahren mit dem Golfstrom zurück an die Küsten Europas und Nordafrikas wandern. Hier verwandeln sie sich zu durchsichtigen Glasaalen und ziehen dann die Flüsse hinauf, bis in die Heimatgewässer der Eltern. Dort wachsen sie 5 bis 7 Jahre lang heran, bis sie bereit sind, sich fortzupflanzen und wieder abzuwandern. Vor Antritt ihrer Wanderung bilden sie die Verdauungsorgane zurück und vergrößern ihre Augen. Ohne Nahrung aufzunehmen schwimmen sie aus den Gewässern des Landesinneren zur Küste und bis in die Sargassosee. Hier schließt sich der Kreis und die Wanderung beginnt von neuem. Der Aal ist heute vom Aussterben bedroht, denn viele Wasserkraftwerke versperren ihm den Weg in unseren Flüssen.

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November: Das Schwarzwild

hat in den letzten dreißig Jahren seinen Lebensraum auf nahezu ganz Bayern ausgedehnt. Hauptursache dürfte der günstige Ernährungszustand sein. Eichen und Buchen im Wald tragen viel öfter tonnenweise Früchte als in früheren Jahren. Das könnte eine Folge der veränderten Wetterbedingungen sein. Die landwirtschaftlichen Flächen bieten dem Schwarzwild vom Sommer bis in den Herbst hinein Nahrung im Überfluss – sehr zum Ärger der Bewirtschafter. Wir wissen, dass die Zahl der Frischlinge, die eine Bache bekommt, abhängig ist von ihrem Ernährungszustand. Wahrscheinlich werden die weiblichen Tiere auch deshalb früher fortpflanzungsfähig. Das Bild zeigt einen starken Keiler im Herbst in einem Buchenwald.

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Dezember: Der Sterlet

gehört zur kleinsten Art der Familie der Störe. Er galt bereits als ausgestorben und kommt heute in Bayern vereinzelt wieder in der Donau vor. Stauwehre zerschnitten seine Wege zu Nahrungs- und Laichplätzen, die Regulierung der Flüsse zerstörte seinen Lebensraum. Seine großen Verwandten, wie der Hausen, verbringen als erwachsene Tiere die meiste Zeit im Meer. Um sich fortzupflanzen zogen sie noch vor rund 100 Jahren Flüsse wie die Donau hinauf. Heute sind die großen Störarten in Bayern ausgestorben. Die Sterlets der Donau bleiben das ganze Leben im Süßwasser. Nach der Winterruhe in tiefen Altwasserbereichen ziehen die laichreifen Tiere im Frühjahr weit die Donau und ihre Nebenflüsse hinauf. Mit dem „ Artenhilfsprogramm Sterlet“ versuchen die Fischer geeignete Lebensräume zu schaffen, so dass sich die Sterlets wieder ausbreiten können.

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Titel

Zum Titelbild

Die Nilgans – im Bild ein eine Familie mit Küken – gehört zu den invasiven Tierarten, die aus Wildparks entkommen, dauerhafte und unerwünschte Populationen
in Deutschland gebildet haben. Ihr dominantes Verhalten in den besiedelten Bereichen führt zur Verdrängung heimischer Wasservogelarten.
Nilgänse unterliegen dem Jagdrecht. Sie können und sollen bejagt werden.

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Einführung

Zum Kalender „Wald, Wild und Wasser 2018“

Die Auswahl der vorgestellten Tierarten wurde unter dem Leitthema „Wandernde Tierarten“ getroffen. Gemeint sind Tiere, die ihre Lebensräume periodisch wiederkehrend wechseln oder auf der Suche nach Lebensraum zuwandern. Vorgestellt werden Säugetiere, Vögel und Fische.

Unter dem Sammelbegriff „Wild“ stellen sich viele Menschen zunächst einmal die Gesamtheit aller wildlebenden Tiere unserer Heimat vor. Dies ist zwar im Ansatz richtig, trifft jedoch auf den tatsächlichen Sachverhalt nur unzureichend zu. „Wild“ ist ein Begriff aus dem Jagdrecht und bezieht sich allein auf die wildlebenden Tierarten, die dem Jagdrecht unterliegen. Diese Tierarten sind im Jagdgesetz alle einzeln benannt

Es würde zu weit führen, diesen Katalog hier vorzustellen, doch soll versucht werden, ein paar grundsätzliche Aspekte herauszuarbeiten.

  • Die Liste der jagdbaren Tierarten (= „Wild“) ist historisch gewachsen und unterliegt immer wieder Veränderungen. So wurden z.B. in den siebziger Jahren alle Eulen herausgenommen und etwa in den neunziger Jahren in Bayern drei Rabenvogelarten aufgenommen. Derzeit umfasst die Liste über 100 Arten.
  • Jagdbar sind nur bestimmte Arten der Säugetiere und Vögel, grundsätzlich jedoch keine Fische, Reptilien und Insekten.
  • Sehr viele jagdbare Arten dürfen tatsächlich aber trotzdem nicht bejagt werden. Sie genießen eine ganzjährige Schonzeit. Obwohl sie jagdlich nicht genutzt werden dürfen, haben sie ein Recht auf Hege durch den Jäger. Somit schützt sie das Jagdrecht umfassender als das Naturschutzrecht.
  • Die Säugetiere und Vögel, die im Kalender „ Wald, Wild und Wasser 2018 “ vorgestellt werden, unterliegen bis auf den Wolf und den Wiedehopf alle dem Jagdrecht und haben – ausgenommen Elch, Rotmilan und Wachtel – in Bayern Jagdzeit.
  • Der Wolf und der Wiedehopf gehören nach Naturschutzrecht zu den Arten, die besonderen Schutz genießen.

Der Lebensraum Wasser ist in Bayern vielfältig: Bäche, Flüsse, Teiche und Seen. Genauso vielfältig sind die Bewohner dieser Unterwasserwelten. Allerdings ist diese Artenvielfalt durch eine Vielzahl menschlicher Eingriffe in unsere Gewässer bedroht. Die Fischer setzen sich deshalb für den Schutz der Gewässer und die Hege der heimischen Fischarten ein.

Im Kalender 2018 stellen wir vier Fischarten vor, die mehr oder weniger lange Wanderungen unternehmen. Wanderungen gehören zum natürlichen Verhalten fast aller Fischarten. Sie suchen verschiedene Teilhabitate zur Nahrungssuche, als Laichplatz, als Hochwassereinstand oder als Ruheplätze im Winter auf. Da Fischbrut und Jungfische meist ganz andere Lebensbedingungen als die erwachsenen Fische brauchen, unternehmen auch sie Wanderungen. Der wichtigste Grund für Fischwanderungen ist jedoch die Fortpflanzung. Der Sterlet und die Barbe wandern zum Laichen flussaufwärts. Viele Fischarten wandern zwischen Seen und Flussläufen. Am bekanntesten die Seeforelle, die zum Laichen in die Zuflüsse der Seen zieht. Rekordhalter unter den Wanderern ist der Aal, um zu laichen legt er bis zu 7.000 km bis in die Sargassosee zurück. Man unterscheidet zwischen: Kurzdistanzwanderern (bis ca. 30 km), Mitteldistanzwanderern (bis ca. 300 km) und Langdistanzwanderern (über 1.000 km). Wanderfische, die vom Süßwasser ins Meer ziehen bezeichnet man als „katadrom“. Die Arten, die zur Fortpflanzung aus dem Meer die Flüsse hochziehen, bezeichnet man als „anadrom“. Das Wanderverhalten ist die Voraussetzung für den genetischen Austausch der Fischpopulationen.

Der Erkenntnis, dass wir nur eine Natur haben, dass Wald, Wild und Wasser Bestandteile dieser einen Natur sind, dass wir Menschen selbst in dieser Natur und von ihr leben müssen, dass wir ihr deshalb im eigenen Interesse mit Achtung begegnen müssen, entspringt das Konzept dieses Kalenders. Achtung kann aber nur erfahren, was bekannt ist.

J. Weißmann / S. Schütze

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Januar: Der Wolf

tauchen zunehmend auch in Bayern auf. Erste Wolfspaare haben im Bayerischen Wald und in der Oberpfalz bestätigten Nachwuchs bekommen. Das Naturschutzgesetz stellt die Tiere in ganz Deutschland unter strengsten Schutz. Das ist ganz anders als vor ihrem Verschwinden vor über 150 Jahren. Als einzigen Feind mussten sie damals den Menschen fürchten.
Die intelligenten und lernfähigen Tiere werden in Zukunft die Scheu vor uns Menschen vermutlich rasch verlieren. Es ist auch zu befürchten, dass die Wölfe versuchen werden, ihre Nahrung auf den Viehweiden der Nutztierhalter zu suchen. Schafe und Lämmer sind für den Wolf wohl leichter zu erbeuten als scheue Wildtiere. Konflikte scheinen damit unausweichlich.

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Weiterführende Informationen

Aktuelle Verbreitungskarten

Deutschland: http://www.otterspotter.de/otterverbreitung

Bayern: https://www.lfu.bayern.de/natur/sap/arteninformationen/steckbrief/zeige?stbname=Lutra+lutra

 

Erfahrungsbericht zum Bau von Otterzäunen mit Video

https://oekoverein.at/index.php/lehrvideos/otterzaun

 

Presseberichte

Neueste Entwicklung zur Fischotter-Thematik in Oberfranken:

http://www.br.de/nachrichten/oberfranken/inhalt/fischotter-breitet-sich-in-oberfranken-aus-100.html

Neueste Informationen zur Fischotter-Thematik in der Oberpfalz:

https://www.onetz.de/weiden-in-der-oberpfalz/vermischtes/plagegeister-in-der-teichwirtschaft-fischotter-auf-dem-vormarsch-d1798469.html

Der Verband der Binnenfischer und Teichwirte in Schleswig-Holstein hat ein Projekt aufgelegt, um geeignete Ausstiegsmöglichkeiten für den Fischotter aus Reusen zu testen. Ein beeindruckendes Video dazu, finden Sie auf: https://youtu.be/u9T4mcEY-8o

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Veranstaltungen

Am 31. Juli 2017 fand die Vorstellung des Projekts Fischotter in den Räumen der Geschäftsstelle des LFV Bayern statt. Zu den teilnehmenden Gästen zählten unter anderem Vertreter der Fischerei, des StMELF, der LfL, des LfU sowie aus Sachsen und Österreich. In einem anschaulichen Vortrag wurden die bisherigen Untersuchungen, die Ziele des Projektes sowie der Umgang mit dem Fischotter in benachbarten Bundesländern sowie Tschechien und Österreich dargestellt. Im Anschluss fand eine rege Diskussionsrunde statt, welche die Ziele des Projekts als Kernthema beinhaltete. Einstimmig wurde verlautet, dass die steigenden Kosten für Entschädigungen von Fischotterschäden eine umfangreiche Studie zur Verbreitung und Populationsdichte des Fischotters an Fließgewässern erforderlich machen.

Den Vortrag zur Projektvorstellung abrufen:

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Dem Fischotter auf der Spur

Es gibt verschiedene Hinweise, die die Anwesenheit eines Otters am Gewässer bestätigen:

Fischotter-Trittsiegel:

Das Trittsiegel des Fischotters lässt sich gut von den Hunde-, Katzen- und Bärenartigen unterscheiden, da der Fischotter 5 Zehen hat (s. Abb. ). Einzig mit dem Trittsiegel des Waschbären oder anderer Maderartiger besteht Verwechslungsgefahr. Selbst auf optimalem Grund ist nur bei rund einem Drittel aller Trittsiegel der Fußabdruck vollständig. Die Schwimmhäute sind in den seltensten Fällen erkennbar. Es sind bis zu 20 verschiedene Trittbilder möglich, die von der Gangart abhängig sind. Zum Fotografieren von Trittsiegeln ist immer ein Maßstab zu verwenden, zudem ist die Spur immer senkrecht von oben zu fotografieren.

 

Scharrhaufen:

Der Fischotter macht besonders bei frisch angespülten Sandflächen so genannte „Scharrhaufen“.

 

Kotspuren:

Der Kot des Fischotters kann verschiedenste Formen und Farben aufweisen, allerdings hat er nur selten die Form einer Wurst. Sehr deutlich sind im Otterkot vor allem die Überreste seiner Nahrung, z.B. Schuppen und Gräten, erkennbar. Meist ist der frische Kot dunkelgrau, aber auch andere Farbtöne sind möglich. Auch Kot, welcher mit gelbem, grünlichem, braunem oder grau-weißem Schleim durchsetzt ist, kommt häufiger vor. Der Fischotter markiert vornehmlich an auffälligen Stellen in unmittelbarer Gewässernähe. Als Kotplätze dienen u.a. Steine, Baumwurzeln und kleine Halbinseln. Besonders häufig kotet er unter Brücken.

Sie vermuten einen Fischotter an ihrem Fließgewässer oder haben gar einen gesichtet? Verdächtige Kothaufen oder Trittsiegel deuten auf die Anwesenheit eines Fischotters hin? Melden Sie sich bei uns. Schicken Sie uns Fotonachweise, Kothaufen oder vereinbaren Sie einen Vor-Ort-Termin, um gemeinsam Spuren zu sichten und gegebenenfalls Wildkameras anzubringen.

Einfach per E-Mail an: alexandra.haydn@lfvbayern.de

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Der Fischotter in Bayern

Das Vorkommen des Eurasischen Fischotters (Lutra lutra) erstreckte sich ursprünglich von Nordafrika über Europa bis nach Japan. Bis zur Mitte des 20. Jahrhunderts war er auch in Deutschland flächendeckend vertreten. Doch die Jagd und Zerstörung seines Lebensraumes setzten der Art derart zu, dass in Mitteleuropa eine breite Auslöschungszone entstand. Das derzeitige Kerngebiet der Fischotterverbreitung in Deutschland liegt in den Bundesländern Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern und Sachsen. Aber auch Niedersachsen, Schleswig-Holstein, Thüringen und Sachsen-Anhalt sind über größere Flächen besiedelt. Erste Nachweise gibt es seit einigen Jahren in Nordrhein-Westfalen und Hessen. In den ostbayerischen Mittelgebirgen konnte sich eine kleine, mit den Fischottervorkommen in Tschechien und Österreich vernetzte Reliktpopulation halten, die sich durch die 1968 im Bundesjagdgesetz eingeführte ganzjährige Schonzeit sowie das „Washingtoner Artenschutzabkommen“, die „FFH- Richtlinie“ und die „Berner Konvention“ seit Beginn der 90er Jahre wieder Richtung Norden, Süden und Westen ausbreitet.

Aussehen

Der Fischotter gehört zur Familie der Maderartigen und ist mit einer Länge von bis zu 130 cm, wobei ca. 40 cm auf den Schwanz entfallen, das zweitgrößte Exemplar nach dem Dachs. Das Körpergewicht liegt bei 5 bis max. 13 kg, wobei die Männchen etwas schwerer sind als die Weibchen. Als semiaquatisches Lebewesen findet man den Fischotter sowohl an Land als auch im Wasser. Seine Pfoten sind 5-zehig, krallenbewehrt und mit Schwimmhäuten ausgestattet. Nase, Augen und Ohren liegen auf einer Linie, so dass er seinen Kopf nur wenig aus dem Wasser heben muss. Sein stromlinienförmiger Körper und das dichte Fell ermöglichen ihm bis zu achtminütige Tauchgänge. Die langen, kräftigen Tasthaare (Vibrissen) im Gesicht und Ellbogen helfen ihm auch in trüben Gewässern bzw. bei Nacht seine Beute zu entdecken.

Nahrung

Als Opportunist ernährt sich der Fischotter vor allem von Tieren, die leicht zu erbeuten sind. Sein breites Nahrungsspektrum, welches von Fischen, Krebsen, Amphibien, Reptilien, Vögeln, Kleinsäugern bis hin zu Insekten reicht, dient zur Deckung seines Tagesbedarfs von ca. 15 % seines Körpergewichts. Da der Fischotter eine sehr hohe Körpertemperatur von 39-40 °C aufweist, hat er einen hohen Energieverbrauch. Das bedeutet, dass er max. 400-500 g frisst und nach ca. 2 Stunden bereits wieder Platz für neue Nahrung hat.

Problematik

Für die Fischbestände in den bayerischen Seen und Flüssen, die bereits durch die anthropogenen Veränderungen in ihrem Lebensraum stark bedroht sind, erschwert sich deren Situation durch den übermäßigen Fraßdruck durch fischfressende Arten zusätzlich. Vor allem in Teichgebieten kann es zu einer übernatürlichen Fischotterdichte kommen, da die Teiche eine nicht zu versiegende Nahrungsquelle darstellen. Welche Auswirkungen diese unnatürlich erhöhten Populationsgrößen vor allem zu Zeitpunkten, wie dem Ablassen der Teiche oder nach Einzäunen kleinerer Teiche oder Winterhälterungen auf die freien Fließgewässer haben, ist bisher nur unzureichend untersucht.

Projekt des Landesfischereiverbandes Bayern

Um dieser und weiteren Fragestellungen nachzugehen, hat der LFV Bayern seit Mai 2017 ein Projekt zum Thema Fischotter gestartet. Im kommenden Jahr sollen an verschiedenen Fließgewässern in Oberbayern, Niederbayern, der Oberpfalz und Oberfranken Untersuchungen zur Fischotterdichte sowie zu Fischbeständen stattfinden. Auch die Analyse der Nahrungszusammensetzung wird im Hinblick auf Zielartenkonflikte eine wichtige Rolle spielen.

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Der Landesfischereiverband Bayern ist Mitglied im Verein „Für alle nah – Unsere Bayerischen Bauern“. Ziel des Vereins ist es, die bayerische Land- und Forstwirtschaft in ihrer ganzen Vielfalt vorzustellen und die Gesichter der Erzeuger in den Fokus zu rücken. Für die groß angelegte Image-Kampagne haben Bauern aus ganz Bayern ihre Hoftore geöffnet und geben Einblicke in ihre tägliche Arbeit. Die Kampagne deckt alle landwirtschaftlichen Bereiche ab und erklärt – unterhaltsam und kompakt aufbereitet –, wie sie funktionieren.

Nun ergänzt ein Portrait unseres Vize-Präsidenten Alfred Stier die Kampagne. Er ist Teichwirt aus der Oberpfalz und nimmt Sie mit auf eine Reise hinter die Kulissen eines Fischbetriebs. Erfahren Sie mehr auf der Webseite von Unsere Bayerischen Bauern

Auf der Website, auf dem Facebook- sowie dem Instagram-Kanal des Vereins finden Sie Porträts der Landwirte, leckere Rezepte und erfahren alles Wissenswerte rund um die bayerische Landwirtschaft. Viel Spaß beim Stöbern!

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