Strom vom Teich

Schwimmende Photovoltaik ja, aber mit Augenmaß – Positionspapier der Fischer zu Floating-PV

Im Rahmen des Bayerischen Landesfischereitags am mittelfränkischen Brombachsee wurde im September ein Positionspapier zu schwimmenden Photovoltaik-Anlagen, sogenannte „Floating-PV“ vom Präsidium des LFV verabschiedet.

Grund dafür sind politische Bestrebungen, beim Ausbau erneuerbarer Energien auch schwimmende PV-Anlagen zu installieren. Da diese Technik bisher wenig in der Praxis erprobt ist, sind konkrete Auswirkungen auf Gewässer und Fischerei bisher kaum bekannt. Der Eingriff in den Lichthaushalt infolge von Beschattung sowie das Ausbremsen der vom Wind induzierten Gewässerdurchmischung könnten erhebliche Auswirkungen auf Nährstoffkreisläufe und somit die Lebensgemeinschaften in Baggerseen bewirken.

Gleichzeitig stellt diese Form der Stromerzeugung eine zusätzliche Einnahmequelle für Teichwirte dar, so dass hier der Wunsch nach Erleichterungen für die Installation schwimmender Module besteht.

Im Vorliegenden Positionspapier hat das LFV-Präsidium in fachlicher Abstimmung mit den Bezirksfischereiverbänden sowie dem Verband Bayerischer Berufsfischer (VBB) einen guten Kompromiss geschaffen, der einen Beitrag der Gewässer bei der Produktion von PV-Strom ermöglicht, gleichzeitig aber den Anforderungen und Belangen von Fischerei und Naturschutz hinreichend Rechnung trägt.

Das vollständige Positionspapier können Sie hier herunterladen:

Positionspapier LFV Bayern zu schwimmenden Photovoltaik-Anlagen

 

LFV-Presseseminar zu Gast in Nürnberg

Eine erfolgreiche Öffentlichkeitsarbeit ist für Fischereivereine fast genauso wichtig wie das Fischen selbst. Doch wie kommuniziert man heute in einer veränderten Medienlandschaft fischereiliche Themen wie Arten- und Gewässerschutz oder Vereinsleben an die Redaktionen und die Öffentlichkeit?

Die Redakteurin Monika Meyer vermittelt hierzu Grundlagen für das Schreiben von PR-Texten und zeigt Alternativen zur klassischen Pressearbeit auf.

SEMINARINHALTE:

  • Wie schreibe ich einen spannenden Artikel?
  • Sprache und Stil im Journalismus
  • Was beim Pressefoto zu beachten ist
  • Exkurs: Pressearbeit heißt nicht gleich Pressemitteilung
  • Wie gewinne ich mit alternativen Textformen/Aktionen die Aufmerksamkeit von Journalisten
  • Beispiele aus der Praxis

Anmeldungen bis zum 15.11.2023 unter steffi.schuetze@lfvbayern.de

Die Teilnehmer:innen erhalten vom LFV Bayern ein Teilnahmezertifikat und ein Handout mit der Zusammenfassung der wichtigsten Inhalte.

LANDESFISCHEREITAG 2023

Fachtagung und Bayerisches Königsfischen in Mittelfranken am Kleinen Brombachsee

Der Klimawandel erhöht den Druck auf Bayerns Gewässer. Ganz direkt, da steigende Wassertemperaturen und weniger Niederschläge den Lebensraum der Fische stark verändern. Und indirekt, da die nötige Energiewende nach dem Willen der Staatsregierung auch durch mehr Wasserkraft erreicht werden soll. Auf dem Landesfischereitag des Landesfischereiverbands Bayern im mittelfränkischen Langlau am Kleinen Brombachsee bezog Axel Bartelt, Präsident des Landesfischereiverbands Bayern, dazu klar Position: „Die Energiewende darf nicht auf dem Rücken unserer bayerischen Gewässer ausgetragen werden. Sicherlich brauchen wir mehr Strom aus regenerativen Energien – die Staatsregierung soll aber bitte erklären, wo die angestrebte Steigerung des Wasserkraftanteils an der Bayerischen Stromproduktion von derzeit bereits 15 auf dann 25 Prozent herkommen soll. Gewässer machen nur zwei Prozent der bayerischen Landesfläche aus und trotzdem haben wir bereits 4.200 Wasserkraftwerke in Bayern. Diese liefern 60 Prozent der aus Wasserkraft gewonnen Energie in ganz Deutschland. Die bayerischen Gewässer tragen also schon jetzt einen erheblichen Teil zur klimaneutralen Stromgewinnung bei, wir dürfen sie jetzt nicht überfordern!“

Unter der Schirmherrschaft von Ministerpräsident Markus Söder diskutierten auf dem Fischereitag Günther Felßner, Präsident des Bayerischen Bauernverbands und Norbert Schäffer, Vorsitzender des Landesbunds für Vogel- und Naturschutz mit Prof. Herwig Stibor von der Ludwig-Maximilians-Universität und Axel Bartelt, dem Präsidenten des Landesfischereiverbands Bayern, über aktuelle Fragen des Klima- und Gewässerschutzes.

Ungeachtet unterschiedlicher Positionen wurde in der Diskussion insbesondere beim Thema Wassercent große Einigkeit deutlich. Axel Bartelt sagte: „Wasser ist unsere Lebensgrundlage – ohne Wasser können wir nicht leben und durch den Klimawandel wird es immer wertvoller. Wir müssen deshalb in der Bevölkerung endlich ein größeres Bewusstsein schaffen für den Wert des Wassers und einen sorgsamen Umgang damit. Der Wassercent den es bereits in 13 von 16 Bundesländern gibt ist deshalb auch für Bayern eine gute Idee, um einen sparsameren Verbrauch zu fördern. Wir Fischer unterstützen die Einführung ganz klar. Es muss aber auch sichergestellt werden, dass für Fischzüchter eine Sonderregelung geschaffen wird. Sie sind nicht nur Wassernutzer, sondern leisten auch wertvolle Dienste für den Wasserrückhalt.“

In seiner Abschlussrede betonte auch Bayerns Staatsminister für Umwelt und Verbraucherschutz, Thorsten Glauber: „Wir brauchen robuste Gewässer, die dem Klimawandel standhalten können. Dafür sind viele Maßnahmen notwendig, die viel Geld kosten werden. Unser Ziel ist eine gesicherte Wasserversorgung in ganz Bayern auch in Zukunft. Dafür brauchen wir den Wassercent. Der Wassercent ist keine Steuer, sondern eine zweckgebundene Abgabe für effektiven Wasserschutz. Der Wassercent ist eine Investition in die gute Wasserzukunft.“

Erfolgreiches Königs- und Hegefischen am Kleinen Brombachsee

Am Bayerischen Königsfischen 2023 nahmen insgesamt 68 Fischerinnern und Fischer teil. Sie fischten am Kleinen Brombachsee vom Ufer aus und auch von Booten.

Erstmalig in der Geschichte des Königsfischens wurde eine Ehrung in der Kategorie „Bester Hegefischer“ vergeben. Hier konnte Tarik Sengüloglu vom ASV Landshut den Titel erringen. Er fing knapp 20 Kilo Weißfische und leistete damit einen wertvollen Beitrag zum Erhalt der Wasserqualität. Zu viele Weißfische in einem Gewässer fressen zu viel Zooplankton. In den Seen braucht es jedoch viel dieses Planktons, denn es frisst selbst Algen und reduziert so deren Ausbreitung.

Die traditionsreiche Königswürde für den Fang des schwersten Fisches wurde Roland Meyer vom SFV Spalt zuteil. Er konnte einen kapitalen Spiegelkarpfen mit 12,6 Kilo fangen.

BAYERNS FISCHEREI AUF DEM OKTOBERFEST: TRADITION UND LEIDENSCHAFT

Chiemgauer Berufsfischer und bayerische Angelfischer mit historischem Gerät beim Trachtenzug zum Oktoberfest

Der Landesverband vereint 140.000 Angler, Berufsfischer und Teichwirte aus 900 Vereinen und Genossenschaften aus dem gesamten Freistaat. Er fördert die Fischerei als Kulturgut und als Lebensinhalt für zigtausende Menschen in Bayern. Der Verband ist außerdem ein anerkannter Naturschutzverband und setzt sich aktiv für den Arten- und Gewässerschutz ein. Schwerpunkt sind dabei Gewässerrenaturierung sowie Nachzucht und Auswilderung von gefährdeten Fischarten.

Der Festbeitrag des LFV besteht aus zwei Teilnehmergruppen mit insgesamt etwa 60 Personen und einem historischen Fischerkahn gezogen von vier Rössern. Die erste Läufergruppe wird angeführt von Fischerkönigen aus ganz Bayern mit ihren eindrucksvollen Königsketten.

 

Dahinter laufen Angelfischer mit historischen Angelruten, so genannten Gesplißten. Diese Gerten werden in Handarbeit aus gespleißtem Bambusrohr aus der chinesischen Provinz Tonkin gefertigt. Jeweils sechs Spleiße werden zu einer Rute verbunden. Noch heute nutzen Fliegenfischer solche Ruten für ihre Würfe. Die Angelfischer führen auch Lagerl mit – das sind Umhängekörbe zum Transport für den Fang – sowie ein historisches Rüttelfass und einen Leiterwagen mit präparierten Fischen. Den Abschluss der Angelfischer bildet der traditionsreichen Anglerbund Chiemsee mit seiner prächtigen Fahne.

Besonderera Höhepunkt des Zuges ist ein 2 Meter langes Echtpräparat eines Hausen. Diese Fische aus der Familie der Störe können bis zu 5 Meter groß werden und schwammen einst vom Schwarzen Meer die Donau bis nach Regensburg hinauf. Durch Schleusen und Wasserkraftwerke ist den Fischen dieser Wanderweg seit über 100 Jahren versperrt und sie sind in Bayern leider ausgestorben.

Den Abschluss bildet die Fischereigenossenschaft Chiemsee, in ihr sind die Berufsfischer organisiert. Die Seenfischer fahren bis heute mit ihren Booten auf den See und holen ihre Netze ein. Sie nehmen in ihrer lokalen Tracht teil und führen eine historische Fahne mit sich.

Auf einem Wagen ist zur Darstellung von Handwerk, Brauchtum und Historie ein historischer Fischerkahn montiert. Er wird geziert von historischen Fischereigerät und präparierten Fischen wie einem kapitalem Isarhuchen sowie von den Wappen des Landesfischereiverbands und der sieben Bezirksfischereiverbände. Neben der Spitze des LFV (Präsident Axel Bartelt, Vizepräsident Alfred Stier und Geschäftsführer Dr. Sebastian Hanfland) begleiteten folgende Persönlichkeiten den Zug des LFV Bayern im Fischerkahn: Landwirtschaftsministerin Michaela Kaniber, Stephanie Jacobs (bayerisches Gesundheitsministerium), Anouschka Horn (BR) und Münchens Kommunalreferentin Kristina Frank.

Leserumfrage zur Zukunft von Bayerns Fischerei + Gewässer

Das Mitgliedermagazin des Landesfischereiverbandes hat seinen Ursprung in der Bayerischen Fischereizeitung, die erstmals 1876 erschien.

Unter dem Namen „BayernsFischerei & Gewässer“ erscheint es seit 1974.
In dieser Zeit hat sich die Zeitschrift von einem schlichten Mitteilungsblatt in ein hochwertiges und professionelles Mitgliedermagazin weiterentwickelt
mit einer verschickten Auflage von mehr als 115.000 Exemplaren.

Dem Landesfischereiverband Bayern liegt der Fortbestand unseres Magazins, das auf eine lange Tradition zurückblicken
kann, sehr am Herzen.

Wir müssen aber angesichts eines angespannten Haushalts auch beim Mitgliedermagazin Kosten einsparen.
Um die Zukunft unseres Magazins gemeinsam zu gestalten, brauchen wir auch Ihre Meinung.
Deshalb hat die Arbeitsgruppe beschlossen, mit einer Leserumfrage zu starten.

Hier ist der Umfragelink: https://www.umfrageonline.com/c/BFG

Die Teilnahme sollte nicht mehr als 5 Minuten dauern.

Bei Fragen stehen wir natürlich gerne zur Verfügung.

Als Dank für Ihre Mühe werden unter den Teilnehmern Tageserlaubnisscheine an traumhaften bayerischen Gewässern verlost!

Die Umfrage ist geschlossen, wir bedanken uns für die zahleiche Teilnahme!

Landtagswahl 2023 Wahlprüfsteine des LFV Bayern

Am 08.Oktober 2023 findet in Bayern die Landtagswahl statt. Viele Gründe spielen hierbei eine Rolle für die persönliche Wahlentscheidung. Für uns Fischer gibt es Themenbereiche, die nicht immer im Licht der Öffentlichkeit diskutiert werden. Deshalb haben wir die Parteien zu folgenden Themen befragt:

  • Ausbau erneuerbare Energien
  • Optimierung des Fischottermanagements
  • Wassermangel als folge des Kilmawandels
  • Biodiversitätsstrategie und Nutzungsverbote
  • Stoffliche Belastungen in Gewässern und Fischen

Anhängend finden Sie jeweils die Antworten auf unsere Wahlprüfsteine zum Lesen und Herunterladen:

WP_2023_CSU

WP_2023_dieGrünen

WP_2023_Freie_Wähler

WP_2023_SPD

WP_2023_FDP

Anmerkung: aktuell liegen dem LFV Bayern keine Antworten von der AfD vor, da bisher keine Rückantwort dieser Partei eingegangen ist.

Bayerischer Landesfischereitag 2023 mit Bayerischem Königsfischen

Wir freuen uns wie jedes Jahr sehr, den Landesfischereitag 2023 mit dem Bayerischen Königsfischen ausrichten zu dürfen.

Wir laden Sie herzlich nach Mittelfranken an den Kleinen Brombachsee zum Landesfischereitag 2023 mit der Fachtagung „Klimawandel und Energiewende – Bayerns Fische und Gewässer schützen“ sowie dem Bayerischen Königsfischen ein.

Klimawandel und Energiewende

Bayerns Fische und Gewässer schützen

Fachtagung, 22. September, 14:30-18:00, Strandhotel Seehof,

Pfofeld-Langlau

Fachvorträge

Auswirkungen des Klimawandels auf die aquatische Ökologie

Prof. Dr. Herwig Stibor, Ludwig-Maximilians-Universität München

Bewirtschaftungsstrategie und Klimawandel

Johannes Schnell, Landesfischereiverband Bayern

Bewirtschaftung von Baggerseen

Malwina Schafft, Leibniz-Institut für Gewässerökologie und Binnenfischerei

Diskussionsrunde

Diskussionsrunde moderiert von Gabriel Wirth (Bayerischer Rundfunk)

Präsident Günther Felßner (Bayerischer Bauernverband)

1.Vorsitzender Norbert Schäffer (Landesbund für Vogel- und Naturschutz e.V.)

Prof. Dr. Herwig Stibor (LMU)

Präsident Axel Bartelt (Landesfischereiverband Bayern)

Abschlussrede

Bayerischer Umweltminister Thorsten Glauber

Alle Informationen zum Königsfischen sowie das Programm der Fachtagung finden Sie nachfolgend zum Download:

Infoblatt Königsfischen 2023

Zusatzinfos Königsfischen

Programm Fachtagung LFT 2023

Die Meldefrist für Teilnehmende am Königsfischen läuft bis 15. September.

DEM HEIMISCHEN GEWÄSSER AUF DER SPUR

Kultusstaatssekretärin Anna Stolz und Fischerpräsident Axel Bartelt erkunden mit Grundschülern die Unterwasserwelt bayerischer Bäche

Wer lebt unter Steinen, wer schwimmt im Verborgenen? Angeleitet von ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Bayerischen Fischerjugend begaben sich Schülerinnen und Schüler der 4. Jahrgangsstufe der Grundschule Arnstein-Schwebenried auf Bachsafari. Ausgestattet mit Kescher und Becherlupe suchten sie gemeinsam nach Spuren von Steinfliegen, Krebsen und Fischen.

Mit dem Programm „Fischer machen Schule“ eröffnet die Bayerische Fischerjugend den Schülerinnen und Schülern einen neuen Blick auf heimische Gewässer. Spielerisch und mit allen Sinnen wird so für die Kinder sichtbar, was sonst unter der Wasseroberfläche verborgen bleibt.

Mit dabei war Kultusstaatssekretärin Anna Stolz, die auch selbst ins Wasser stieg. „Das Erkunden der Lebensräume unserer Heimat ist für Schülerinnen und Schüler ein ganz wichtiges Thema und für mich persönlich ist es eine Herzensangelegenheit. Und wenn das hier vor Ort am Bach geschieht, ist das natürlich ein ganz tolles Erlebnis. Man braucht schon einen genauen Blick und viel Forschergeist, damit man erkennt, was für ein spannender und vitaler Lebensraum so ein Fließgewässer ist. Es gibt also ganz viel Neues zu entdecken. Ich bin überzeugt: Nachhaltigkeit und Naturschutz beginnen im Kopf, beim Verstehen der heimischen Natur. Deshalb setzen wir schon in der Grundschule an und legen den Grundstein für das Umweltbewusstsein unserer Kinder“, so die Staatssekretärin.

Für Axel Bartelt, Präsident des Landesfischereiverbands Bayern, ist das Projekt eine Herzenssache: „Uns Fischern sind die Bewohner von Bächen, Flüssen und Seen ein besonderes Anliegen. Nichts ist deshalb wichtiger, als bereits Kinder für ihren Lebensraum und dessen Schutz zu sensibilisieren. Deshalb haben wir die Aktion „Fischer machen Schule“ bereits vor über 20 Jahren ins Leben gerufen. Federführend ist dabei unsere Fischerjugend, die zahlreiche Ehrenamtliche in ganz Bayern ausbildet, die dann in die Schulen gehen und mit den Kindern die Gewässer erkunden. Seit 2015 haben bereits 1.400 Schulklassen und mehr als 50.000 Schülerinnen und Schüler an dem Programm teilgenommen. Das komplette Programm ist am Lehrplan der 3. und 4. Jahrgangsstufe ausgerichtet und für die Schulen komplett kostenlos. Das ist für mich gelebter Naturschutz und darauf sind wir sehr stolz!“

Alle infos zu Fischer machen Schule unter folgendem Link:

Fischer machen Schule – „Wasser als Lebensraum für Tiere und Pflanzen“ als Lehrplanthema praktisch in der Natur umsetzen

Zur Website der der Bayerischen Fischerjugend:

FÜR DIE SALZACH ALS NATURFLUSS – DIE SALZACH SOLL LEBEN

LFV Präsident Axel Bartelt am 15.07.23 auf der Salzach-Kundgebung in Burghausen:
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Mit rund 50 Kilometer Länge ist die Salzach der letzte größere freifließende Voralpenfluss in Bayern – ein Juwel unserer Heimat. Diese Besonderheit ist durch den geplanten Neubau eines Kraftwerks in akuter Gefahr.
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Die aktuellen Pläne für den Bau eines großen Wasserkraftwerks der Verbund AG und der Staatsregierung stehen jedoch für das Gegenteil. Sie planen einen Damm quer durch den Fluss.


Die Energiewende darf jedoch nicht auf dem Rücken bayerischer Gewässer ausgetragen werden, die ohnehin durch Wasserkraftnutzung schwer belastet sind.
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Muscheln, Krebse, Huchen und Äsche können also nicht einfach ausweichen, wenn an einer Stelle ihr Lebensraum zerstört oder nachhaltig beeinträchtigt wird.
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Gerade der Klimawandel macht hitzebeständige Flüsse notwendig. Die Salzach ist einer der letzten Flüsse Bayerns, der nicht mit zu hohen Wassertemperaturen kämpft. Damit ist sie weiter ein guter Lebensraum für kälteliebende Fischarten. Ein Kraftwerksbau würde das gefährden. Es braucht für kaltes Wasser Bewegung im Fluss und keine Staubecken. Deshalb fordern wir mit Nachdruck, auf den Bau neuer Querbauwerke zu verzichten!

Versprochen werden für die Salzach modernste Kraftwerke. Angepriesen als optimal für den Fischschutz und die biologische Durchgängigkeit.
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Auch die neuesten und angeblich fischfreundlichen Wasserkrafttechniken erfüllen die Hoffnungen nicht. Mit ihnen werden die gesetzlichen Vorgaben aus der Wasserrahmen- und NATURA 2000-Richtlinie nicht eingehalten (Quelle: Studie der TU München).
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Wir Fischer in Bayern fordern: Statt aus der Salzach auch auf Bayerischer Seite um jeden Preis ein paar Kilowattstunden „herauszupressen“, muss dort das Naturpotenzial geschützt, genutzt und gezielt verbessert werden.
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Für die Wiederherstellung eines stolzen, indentitätsstiftenden Voralpenflusses – auf Bayerischer Seite einer der letzten Abschnitte ohne Kraftwerke und Wehre.

Fotos: Bayerischer Kanu Verband.

LFV BEGRÜSST ERWEITERUNG DER ARTENSCHUTZRECHTLICHEN AUSNAHMEVERORDNUNG UM DEN FISCHOTTER

Lang ersehntes Hoffnungszeichen für die Teichwirtschaft

Oberschleißheim, 26.4.2023 – Der Landesfischereiverband Bayern (LFV) begrüßt die Erweiterung der Artenschutzrechtlichen Ausnahmeverordnung (AAV) für Kormoran und Biber (gültig seit 2008) um die Entnahme von Fischottern in Teichwirtschaften. „Wir freuen uns sehr, dass die Bayerische Staatsregierung ihre Ankündigung wahr gemacht hat“, kommentiert Axel Bartelt, Präsident des Landesfischereiverbands. „Wir Fischer haben schon seit Jahren auf die wachsenden Probleme mit dem Fischotter in bayerischen Gewässern hingewiesen. Endlich haben wir eine sichere Rechtsgrundlage für die dringend erforderliche Regulierung des Fischotterbestands.“

Alfred Stier, Vizepräsident für die Berufsfischerei im LFV und Teichwirt aus Bärnau in der Oberpfalz, ergänzt: „Die Teichwirtschaft in Bayern ist an einem Kipppunkt. Wenn jetzt nichts passiert, ist es bald zu spät für viele Betriebe. Wir haben nun ein gutes Signal, auch wenn noch Fragen offen sind. Insbesondere muss das Landwirtschaftsministerium in den kommenden Wochen die Gebietskulisse für die Entnahme festgelegen. Für die Oberpfalz und für Niederbayern gibt es dafür bereits verlässliche Zahlen der Landesanstalt für Landwirtschaft zum Fischotterbestand. Dass diese gesonderte Verordnung möglichst rasch erlassen wird, ist für uns ein Knackpunkt, sonst läuft die AAV ins Leere.“

Weiter sagt er: „Die Staatsregierung hat hohe Hürden zugunsten des Fischotterschutzes aufgebaut. Es gelten Auflagen für den Muttertierschutz, die Gebiete sind eng begrenzt und es müssen vorher alle zumutbaren Alternativen geprüft werden, wie zum Beispiel der Bau von Zäunen.“

Auch für Bartelt bietet die nun erweiterte Verordnung eine ausgewogene Lösung, die den berechtigten Interessen der Teichwirtschaft genauso Rechnung trägt, wie den Belangen des Naturschutzes. „Auch wenn die Interessen der ebenfalls betroffenen Angelfischer und die Artenschutzkonflikte an den Fließgewässern hier noch keine Berücksichtigung finden, ist dies ein guter erster Schritt in die richtige Richtung. Man sieht deutlich das Bemühen der Staatsregierung um einen Kompromiss. Wir appellieren deshalb an alle anderen Naturschutzverbände, diesen Weg mitzugehen und gemeinsam für ein funktionierendes Fischottermanagement zu sorgen. Wir Fischer wollen ein Bayern, in dem Platz für die jahrhundertealte Teichwirtschaft und für den Fischotter ist – schließlich sind auch wir ein Naturschutzverband. Entnahme muss auch nicht unbedingt Tötung heißen. Wenn die Staatsregierung andere Wege findet, wie die Umsiedlung in andere Länder oder umzäunte Wildparks, würden wir das ebenfalls unterstützen.“

 

Fischotter in Bayern

Vom Osten des Freistaats her breitet sich der Fischotter seit Jahren immer weiter aus. Laut dem Bayerischen Landesamt für Umwelt wurde in Bayern der günstige Erhaltungszustand bereits 2013 erreicht (Bayerischer FFH- Bericht 2013). Im Jahr 2022 verursachte der Fischotter in bayerischen Teichwirtschaften einen Schaden von 2,7 Millionen Euro.

Weitere Informationen finden Sie in der aktuellen Fischotterbroschüre des Landesfischereiverband Bayern:

https://lfvbayern.de/download/fischotter-in-bayern?ind=1663766850492&filename=LFV_Fachbroschuere_Fischotter_DIN_A4_220912_ONLINE.pdf&wpdmdl=3819&refresh=64425b369f0b41682070326

Axel Bartelt neuer FischerPräsident

Mitgliederversammlung wählt Axel Bartelt zum Nachfolger von Albert Göttle; Landwirtschaftsministerin Kaniber ehrt den langjährigen Präsidenten

Am 22. April traf sich die Fischerfamilie zur jährlichen Mitgliederversammlung des Landesfischereiverbands Bayern in Oberschleißheim. In diesem Jahr hatten die knapp 300 Delegierten eine besondere Aufgabe: Da Prof. Dr.-Ing. Albert Göttle nach zehn Jahren seinen Rückzug erklärt hatte, wählten sie mit Axel Bartelt einen neuen Präsidenten. Bartelt war bis Februar 2022 Regierungspräsident der Oberpfalz und arbeitete zuvor 21 Jahre in der Bayerischen Staatskanzlei.

Mit 95 Prozent statteten die Delegierten ihn mit einem großen Vertrauensvorschuss aus. Diesen erwarb er sich unter anderem durch seinen Einsatz für die Teichwirte und das Fischottermanagement in den Oberpfälzer Teichgebieten.

In seiner Antrittsrede betonte er, er werde sich mit Nachdruck und starker Stimme als Anwalt der Fischer für deren Interessen einsetzen. Er sieht sich aber auch als Moderator und Brückenbauer, so wie er das in seiner bisherigen beruflichen Tätigkeit in der bayerischen Staatskanzlei und als Regierungspräsident gelebt hat. Als erstes Ziel seiner Amtszeit nennt er die Suche nach einer Lösung für die drängende Fischotterproblematik: „Ich werde alles tun, um hier weiterzukommen. Da jede Einzelgenehmigung zur Otter-Entnahme vor Gericht sofort beklagt wird, ist das nicht der richtige Weg. So kommen wir nicht voran, wir befinden uns bei der Ausbreitung des Otters seit Jahren in einer Hängepartie. Wir brauchen dringend eine sichere Rechtsgrundlage zur Regulierung des Fischotterbestands, insbesondere durch eine Erweiterung der Artenschutzrechtlichen Ausnahmeverordnung, so wie sie bereits seit 2008 für Kormoran und Biber besteht und die dann als Ultima Ratio auch eine Entnahme ermöglicht. Wie der Presse in den letzten Tagen zu entnehmen war, beabsichtigt Ministerpräsident Söder und die bayerische Staatsregierung hier entsprechende rechtliche Schritte. Dem Vernehmen nach soll eine entsprechende Verordnung bereits am kommenden Dienstag im Kabinett behandelt werden. Diesen Schritt würden die Fischer in Bayern ausdrücklich begrüßen.“ Insgesamt wünscht sich Bartelt noch mehr Gehör für die Anliegen der bayerischen Fischer in der Politik.

Die Jugendarbeit will er weiter stärken, denn die jugendlichen Fischerinnen und Fischer sind die Zukunft des Verbands und der Fischereivereine. Gerade für sie will er am Ansehen der Fischer in der Öffentlichkeit arbeiten: „Ansehen und Wertschätzung der Fischer müssen steigen. In einer Studie war bereits die Hälfte der Befragten der Überzeugung, dass Angler durch Hege und Pflege der Fischbestände einen wertvollen Beitrag zum Gewässerschutz erbringen. Dieses Bild müssen wir noch weiter stärken. Wir sind nicht nur Nutzer der Natur, sondern setzen uns für ihren Erhalt ein. Fischerei und der damit verbundene Gewässerschutz ist gelebter Naturschutz“

Bei seinem Vorgänger bedankte sich Bartelt ausdrücklich für dessen intensive Arbeit zehn Jahre an der Spitze des Landesfischereiverbands: „Albert Göttle hat in den vergangenen zehn Jahren herausragendes für die Fischer und den Gewässerschutz in Bayern geleistet. Er hat sich große Verdienste erworben und er ist darüber hinaus im besten Sinne des Wortes ein feiner Mensch. Ich bin ihm sehr dankbar, dass er zum Ende seiner Amtszeit für einen harmonischen Übergang an der Spitze des Fischereiverbands gesorgt hat. Das stärkt die große Fischerfamilie in Bayern insgesamt und verleiht uns nach außen eine starke Stimme.“

Hohe Auszeichnung für Albert Göttle

Dem scheidenden Präsidenten Albert Göttle wurde noch eine große Ehre zuteil. Bayerns Landwirtschaftsministerin Michaela Kaniber ließ es sich nicht nehmen, Göttle persönlich mit der Staatsmedaille in Silber auszuzeichnen. In ihrer Laudatio sagte sie, in Göttles Leben habe das Wasser und die Fische immer eine besondere Rolle gespielt. Er habe den Landesfischereiverband gelebt, mit Leidenschaft und Herzblut für die Belange der Fischer gekämpft – dabei immer herzlich und höflich im Ton.

Zum Abschied betonte Göttle den Wert der Zusammenarbeit: „Wenn wir Fischer etwas erreichen wollen, müssen wir Menschen zusammenbringen, uns ein Netzwerk schaffen. Die Grundlage dafür ist fachlich saubere Arbeit. Damit schaffen wir Wissen, das wir der Öffentlichkeit und Entscheidungsträgern vermitteln können.“

Einen Rückblick auf die Präsidentschaft Albert Göttles finden Sie unter: https://lfvbayern.de/allgemein/fuehrungswechsel-beim-landesfischereiverband-4087.html

Neu zusammengestelltes Präsidium

Es wurde beim Landesfischereiverband nicht nur ein neuer Präsident gewählt; Willi Ruff und Alfred Stier wurden als Vizepräsidenten, Hans-Dieter Scheiblhuber als Schriftführer in ihren Ämtern bestätigt. Neuer Schatzmeister ist Werner Köhler, der Präsident des Bezirksfischereiverbands Oberfranken.

Vita Axel Bartelt

Nach dem Studium an der Juristischen Fakultät der Ludwig-Maximilians-Universität München legte Axel Bartelt 1983 und 1986 die beiden Staatsprüfungen ab. Anschließend war er als Regierungsrat an der Regierung von Oberbayern. Nach seinem Wechsel ins Bayerische Staatsministerium des Innern, wurde er 1990 persönlicher Referent von Innenminister Edmund Stoiber. Nach einer Zwischenstation als Leiter der Bauabteilung des Landratsamts Starnberg, wechselte er 1993 in die Staatskanzlei und war bis 2003 erneut persönlicher Referent von Edmund Stoiber, nun Ministerpräsident. 2003 wurde er Chef des Protokolls in der Bayerischen Staatskanzlei. Seit 2014 war Axel Bartelt Regierungspräsidenten der Oberpfalz ehe er im Februar 2022 in den Ruhestand trat.

Axel Bartelt ist Jahrgang 1956, er ist verheiratet und Vater einer Tochter.

 

Bildmaterial finden Sie unter https://www.dropbox.com/scl/fo/vmwg1agitv8hfrfc5tx0n/h?dl=0&rlkey=oaku3myab0gogy9v54d2dbssv

FÜHRUNGSWECHSEL BEIM LANDESFISCHEREIVERBAND

Albert Göttle tritt nach zehn Jahren Amtszeit nicht zur Wiederwahl an

Zehn Jahre lenkte Prof. Dr.-Ing. Albert Göttle die Geschicke des Landesfischereiverbands Bayern (LFV). Seine Amtszeit begann 2013 mit der Wahl zum Präsidenten in Augsburg und endet am kommenden Wochenende mit der Neuwahl auf der Ordentlichen Mitgliederversammlung des LFV am 22. April in Oberschleißheim. Der Landesfischereiverband vertritt die Interessen von 140.000 Fischerinnen und Fischern, Teichwirtinnen und Teichwirten sowie Berufsfischerinnen und -fischern. Zugleich ist er einer der größten gesetzlich anerkannten Naturschutzverbände Bayerns.

In Göttles Zeit fällt unter anderem der erfolgreiche Abschluss der Renaturierung der Mitternacher Ohe (2013). Dort konnte der Fischereiverband drei alte Wasserkraftwerke abreißen und so der Ohe auf ihrer Gesamtlänge von rund 17 km wieder zu freiem Fluss verhelfen: Bachforellen, Huchen und Neunaugen können dort wieder frei wandern.

Unter der Führung von Albert Göttle klagte der LFV wiederholt erfolgreich gegen Wasserkraftneubauten und verhinderte damit unter anderem an der Ramsauer Ache (2014) oder dem Further Bach (2020) grobe Umweltzerstörungen. Für großes Aufsehen sorgten umfangreiche Restwassermessungen an Ausleitungsstrecken von Wasserkraftwerken (2012/13). Der Verband wies nach, dass in Bayern flächendeckend zu viel Wasser zur Stromproduktion aus Bächen und Flüssen entnommen wird. Das veranlasste das Umweltministerium zu einer eigenen Überprüfung hunderter Anlagen, die ähnlich niederschmetternde Ergebnisse brachte.

Weiterentwicklung des Landesfischereiverbands

Göttle erwarb sich große Verdienste um die Entwicklung des Fischereiverbands. Unter seiner Ägide bezog der Verband eine neue Geschäftsstelle in Oberschleißheim. Dort finden die Mitarbeitenden moderne Arbeitsplätze vor und das Haus entwickelte sich zum zentralen Treffpunkt für Bayerns Fischerinnen und Fischer.

Während Albert Göttles Amtszeit baute der LFV seine Aktivitäten in der Erforschung der Fischbestände, ihres Lebensraums und der Gefährdungsursachen kontinuierlich aus. Der Geschäftsbesorgungsvertrag mit dem Freistaat Bayern zur Verwaltung der rund 540 staatlichen Fischereirechte wurde um zehn Jahre verlängert und der LFV organisiert die Durchführung der staatlichen Fischerprüfung.

Lebenslauf

Göttle (Jahrgang 1947) studierte nach Abitur und Wehrdienst an der Technischen Universität München Bauingenieurwesen und schloss das Studium 1973 mit dem akademischen Grad Diplom-Ingenieur ab. Von 1973 bis 1978 war Göttle Wissenschaftlicher Assistent an der Technischen Universität München, 1978 promovierte er im Bereich Wasserwirtschaft. Danach trat er das zweijährige Referendariat für den Höheren bautechnischen Verwaltungsdienst an der Obersten Baubehörde im bayerischen Innenministerium an mit Ernennung zum „Regierungsbaumeister“.

Bis 1982 war er Abteilungsleiter im Wasserwirtschaftsamt in Kempten (Allgäu), danach bis 1987 Referent für das Sachgebiet Wasserbau der Obersten Baubehörde im Bayerischen Staatsministerium des Innern. Von 1987 bis 1993 leitete er das Wasserwirtschaftsamt Kempten und von 1993 bis 2000 arbeitete er als Referatsleiter „Wasserwirtschaft im ländlichen Raum und Wildbäche“ im Bayerischen Staatsministerium für Landesentwicklung und Umweltfragen.

Bis 2005 war er Präsident des Bayerischen Landesamts für Wasserwirtschaft, danach wurde er Präsident des neu gegründeten Bayerischen Landesamtes für Umwelt, in dem die bisherigen Landesämter für Wasserwirtschaft, für Umweltschutz, für Geologie sowie für Arbeitsschutz vereinigt wurden. Ende März 2011 wurde er zum Leiter der neu konzipierten Abteilung Reaktorsicherheit und Ökoenergie des bayerischen Umweltministeriums berufen.

Neben diesen Ämtern war er ab 1988 Lehrbeauftragter an der Technischen Universität München, 1994 wurde er zum Honorarprofessor ernannt, bis 2022 gab er u.a. Vorlesungen zu den Themen Wassermanagement und Ressourcenschutz sowie Gewässerrenaturierung und alpine Naturgefahren. Er war unter anderem Hochwasserschutzbeauftragter für Bayern, Vizepräsident der Internationalen Forschungsgemeinschaft zum vorbeugenden Hochwasserschutz „Interprävent“ und Vertreter der Bundesrepublik Deutschland im Europäischen Normenausschuss CEN WG 22. Er ist Mitglied des Naturschutzbeirats beim Bayerischen Staatsministerium für Umwelt und Verbraucherschutz.