Bayerischer Gewässer- und Grundwasserschutz unzureichend

Naturschutzverbände legen 10-Punkte-Forderungskatalog für Maßnahmen in der Landwirtschaft für die kommende Staatsregierung vor

Nach wie vor sind Gewässer und Grundwasser in Bayern nicht in einem Zustand, wie es die Wasserrahmenrichtlinie und die Nitratrichtlinie der EU vorsehen. Insbesondere Nährstoff- und Pestizideinträge aus der Landwirtschaft sind ein großes Problem. Die neue Düngeverordnung reicht nicht aus, um diese Probleme zu lösen.

Gemeinsam haben die Bayerischen Flussallianzen, der BUND Naturschutz, der Landesbund für Vogelschutz, der Landesfischereiverband und WWF Deutschland einen aktuellen Forderungskatalog erarbeitet, der in den nächsten Monaten mit Politikern der im Landtag vertretenen Parteien diskutiert werden soll.

Die Kernforderung lautet, die Einträge an Stickstoff und Phosphor aus dem Ackerbau wesentlich zu reduzieren. Leider wird auch die überarbeitete Düngeverordnung, trotz kleiner Verbesserungen, diesem Ziel nicht gerecht. Die Verbände fordern daher, die Möglichkeiten der Düngeverordnung besser zu nutzen: In Gebieten, in denen Oberflächengewässer und Grundwasserkörper bereits durch Überdüngung beeinträchtigt sind, muss Bayern strengere Maßnahmen erlassen als bislang vorgesehen.

Eine weitere Forderung ist die Einhaltung von Gewässerrandstreifen mit einer Breite von fünf bis zehn Metern. Sie verhindern bei starkem Regen den Eintrag von Erdreich und Phosphat in die Gewässer. Auch hier ist die Vorgabe der Düngeverordnung zur Einhaltung eines Gewässerrandstreifens von vier Metern in Abhängigkeit der Hangneigung unzureichend.

Laden Sie sich das 10-Punkte-Programm der bayerischen Naturschutzverbände hier herunter

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10-Punkte-Programm für Bayern 1.27 MB 588 Downloads

Sauberes Wasser, Gewässerschutz und Insektenvielfalt Gemeinsames Handlungsfeld für...

Fachliche Rückfragen richten Sie bitte an:

Katharina Keiz, LFV-Referentin: katharina.keiz@lfvbayern.de
Marion Ruppaner, BN-Agrarreferentin : marion.ruppaner@bund-naturschutz.de
Mathias Fischer, WWF-Referent: mathias.fischer@wwf.de
Helmut Beran, LBV-Referent: helmut.beran@lbv.de

Wasserpakt Bayern

Für die bayerische Fischerei sind Schutz und Förderung von Gewässern elementare Aufgaben, insbesondere hinsichtlich der fischereilichen Hege. Im Rahmen des Bayerischen Wasserpakts soll durch kooperative Ansätze der Schutz von Gewässern und Grundwasser zusätzlich verbessert werden.

Neben dem LFV Bayern sind weitere Partner des Paktes das Landwirtschafts- und Umweltministerium, sowie Vertreter aus dem Bereich der Landwirtschaft. Durch verbesserten Austausch, gemeinsame Aktionen und Vorzeige-Projekte sollen bis 2021 zusätzliche Maßnahmen und Strategien zur Verbesserung des Gewässerschutzes auf freiwilliger Basis entwickelt und erfolgreich umgesetzt werden.

Der Landesfischereiverband hat in der ersten Hälfte der Laufzeit versucht eine ganze Reihe von Projekten auf Kooperationsbasis zu initiieren. Eine Auswahl ist nachstehend aufgeführt:

  • Mit einer breit aufgestellten Informationskampagne wurde versucht engagierte Gewässerbewirtschafter wie Fischereivereine auf den Wasserpakt und die damit verbundenen Möglichkeiten für die Fischerei aufmerksam zu machen.
  • Bei einem Arbeitsgespräch mit anderen Paktpartnern wurden die Defizite der Bayerischen Kompensationsverordnung diskutiert. Aus Sicht des LFVs ist besonders kritisch, dass der aquatische Bereich im Vergleich zum terrestrischen Bereich unterrepräsentiert ist und Projekte, die eine Verbesserung für Gewässer darstellen als Kompensationsmaßnahmen für Maßnahmenträger daher uninteressant sind. Gemeinsam mit anderen Paktpartner hat man sich an das Landwirtschafts- und Umweltministerium gewandt und Verbesserungen gefordert. Bis dato war das Umweltministerium jedoch nicht gewillt, eine Kooperation auf Wasserpaktebene oder eine konstruktive Zusammenarbeit aufzunehmen.
  • Im Rahmen eines Untersuchungsprojekt soll bewertet werden, ob die landwirtschaftliche Bodenschutzmaßnahmen zur Erosionsminderung auch aus gewässerökologischer und fischereilicher Sicht den gewünschten Effekt haben. Ein Ingenieurbüro für Gewässerökologie hat bereits das Konzept erarbeitet und das Projekt kann jederzeit starten. Aktuell laufen Gespräche mit dem Landesamt für Landwirtschaft, über eine Kooperation auf Projektebene.
  • Auf Grund zunehmender Mitteilungen aus der Teichwirtschaft bzgl. steigender Stoffeinträge infolge der Erosion auf landwirtschaftlichen Flächen hat der LFV mit Projektpartner auf verschiedenen Ebenen Gespräche geführt. Nach Klärung der rechtlichen Situation durch das Landesamt für Umwelt und die Landesanstalt für Landwirtschaft wird eine Broschüre erstellt, in der Empfehlungen gegeben werden, wie Teichsedimente zukünftig behandelt werden können und in der zudem die rechtliche Lage aufgezeigt wird. Der Versuch ein boden:ständig-Projekt zu initiieren ist auf Grund des mangelnden Interesses der Landwirte und der Gemeinden im Einzugsgebiet der ausgewählten Teichwirtschaft voraussichtlich gescheitert.
  • Nach dem Erfolg des Volksbegehrens brachte sich der LFV in verschiedenen Fachgruppen aktiv ein und regte Maßnahmen und umfangreiche Empfehlungen zum Gewässerschutz ein. In sachlichen Diskussionen zum Beispiel in der Fachgruppe Gewässer setzte der LFV in den Bereichen Gewässerschutz und Teichwirtschaft klare Impulse. Im Zentrum der Forderungen des LFV stand dabei unter anderem eine praktikable Umsetzung von Uferrandstreifen und anderen Gewässerschutzmaßnahmen, zusammen mit der Landwirtschaft.

Auch für die zweite Hälfte der Paktlaufzeit hat der LFV eine Reihe von Projekten und Kooperationen geplant, die dem Gewässerschutz und der Verbesserung des Gewässerzustands dienen. Fokus liegt hierbei unter anderem auf der Problematik der Wasserentnahme für landwirtschaftliche Bewässerung aus natürlichen Gewässern besonders in warmen, niederschlagsarmen Sommern und weiterhin bei der Vermeidung des Eintrags von Feinsedimenten in natürliche Gewässer und vor allem auch Teichanlagen.

Der Landesfischereiverband ist der einzige anerkannte Naturschutzverband unter den Paktpartner und hat auch schon in der Vergangenheit klar zu Landwirtschaft Stellung bezogen. Durch die Berufsfischer unter seinen Verbandsmitgliedern, vertritt der LFV jedoch auch einen Teil der Landwirtschaft. Daher hat der LFV die Möglichkeit und sieht es als eine gesellschaftspolitische Aufgabe als Vermittler zwischen Naturschutz und Landwirtschaft zu fungieren.

Die bisherige Erfahrung im Wasserpakt zeigt jedoch, dass es sich bei den im Rahmen des Wasserpakts von den Paktpartnern dargestellten Aktivitäten, vielfach um Aufgaben handelt, die ohnehin zum Tagesgeschäft der jeweiligen Paktpartner gehören. Viele Projekte, die aktuell im Wasserpakt als wegweisend hingestellt werden, existierten bereits vor Initiierung des Wasserpakts. Ein nennenswerter „Kooperations-Anschub“ durch den Wasserpakt, insbesondere für neue Kooperationsformen, ist innerhalb der bisherigen Pakt-Laufzeit aus der Perspektive des LFV nicht zu beobachten. Der LFV fordert daher, dass v.a. mit Blick auf die aus dem Volksbegehren erwachsenen Anforderungen, aus dem Wasserpakt heraus Projekte, konkrete Maßnahmen und Kooperationen initiiert werden, die über bisherige Routinemaßnahmen deutlich hinausgehen.

Was können Vereine nun tun und wo finden Sie Unterstützung? Wir haben das in einer einfachen Übersicht für Sie zusammengestellt:

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Überblick Wasserpakt Bayern 417.61 KB 457 Downloads

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Wenn auch Sie Ideen für Projekte haben und diese gerne mit Ihrem Fischereiverein an Ihrem Gewässern umsetzt würden, senden Sie bitte eine Mail an katharina.keiz@lfvbayern.de oder rufen Sie uns an unter (Telefon (089) 64 27 26-41)

Weiterführende Links:

Wasserpakt
Seite des Ministeriums
Artikel Bayerns Fischerei + Gewässer 2/2017
Artikel Bayerns Fischerei + Gewässer 3/2017
Broschüre Die Restaurierung von Kieslaichplätzen
Broschüre Lebensraum Fließgewässer – Restaurieren und Entwickeln
Broschüre Eingriffe in Fließgewässer

Landesfischereitag 2017

+++ Die Plätze für die Schifffahrt auf der Donau sind restlos ausgebucht +++

+++ Ohne Anmeldung leider keine Teilnahme +++

Reinheitsgebot für unsere Bäche und Seen
Auftrag für Fischerei und Landwirtschaft

Landesfischereitag 2017 – 23. September – Regensburg – 10.00 Uhr

Gewässerschutz und Landwirtschaft

Bayerns Gewässer leiden unter Abspülungen von Feldern und Äckern. Bei Starkregen gelangt zu viel Erdreich und Dünger ins Wasser. Initiativen wie der neue „Gewässerpakt“ sollen Abhilfe schaffen, doch wie erreichen wir einen besseren Gewässerschutz? Walter Heidl, Präsident des Bayerischen Bauernverbands stellt Lösungsansätze der Landwirtschaft vor und diskutiert mit LFV-Präsident Albert Göttle.


Praxiswissen für Vereinsvorstände

  • Fischereiaufseher: Ein wichtiger Job im Verein mit immer neuen Herausforderungen. Halten Sie sich hier auf dem Laufenden.
  • Vereinsbesteuerung: Möglichkeiten und Fallstricke des Steuerrechts für Vereine. Aktuelle Beispiele und ein Ausblick auf 2018.
  • So gelingt Integration: Die Neustädter Fischerfreunde holen Zuwanderer ins Boot – und beide Seiten profitieren. Ein Bericht aus der Praxis.

Programm:

Bayerisches Königsfischen:

7.00 bis 10.30 Uhr: Königsfischen an der fließenden Donau
13.00 bis 15.30 Uhr: Festakt mit Proklamation der Bayerischen Fischerkönige (Die Schifffahrt ist leider restlos ausgebucht)

LFV-VereinsForum:

10.00 – 11.00 Uhr: Vortrag und Podiumsdiskussion – Landwirtschaft und Fischerei
Walter Heidl, Präsident Bayerischer BauernverbandProf. Dr.-Ing. Albert Göttle, Präsident Landesfischereiverband Bayern
11.15 – 12.00 Uhr: Aufgaben des Fischereiaufsehers, Dr. Reinhard Reiter, Institut für Fischerei (wir können für Besucher des Vortrags leider kein Zertifikat ausstellen)
11.15 – 12.00 Uhr: So gelingt Integration Erhard Garbe, 1. Vorstand Neustädter Fischerfreunde
11.15 – 12.00 Uhr: Aktuelle Stolpersteine in der Vereinsbesteuerung Thomas Schiffler, BRUMA Steuerberatung und Vizepräsident Fischereiverband Oberbayern

Veranstaltungsort:

Kongress- und Kulturzentrum Kolpinghaus Regensburg, Adolph-Kolping-Straße 1, 93047 Regensburg

Parkmöglichkeiten:

Das Parkhaus am Dachauplatz und der Parkplatz am Donaumarkt sind in unmittelbarer Umgebung. Der Parkplatz Unterer Wöhrd (Altes Eisstadion) ist kostenfrei und fußläufig in 10 Minuten erreichbar.