Einführung

Zum Kalender „Wald, Wild und Wasser 2017“

Die Auswahl der vorgestellten Tierarten wurde unter dem Leitthema „Pflanzenfresser und Friedfische“ getroffen. Pflanzen, die in der Lage sind, aus Kohlendioxid und Wasser Kohlehydrate aufzubauen, bilden die Grundlage allen tierischen Lebens. Viele Tierarten – die Pflanzenfresser – bleiben zeit ihres Lebens existenziell von ihnen abhängig. Vorgestellt werden Säugetiere, Vögel, Fische und ein Insekt.
Unter dem Sammelbegriff „Wild“ stellen sich viele Menschen zunächst einmal die Gesamtheit aller
wildlebenden Tiere unserer Heimat vor. Dies ist zwar im Ansatz richtig, trifft jedoch auf den tatsächlichen Sachverhalt nur unzureichend zu. „Wild“ ist ein Begriff aus dem Jagdrecht und bezieht sich allein auf die wildlebenden Tierarten, auf die die Jagd ausgeübt werden darf. Diese Tierarten sind im Jagdgesetz alle einzeln benannt.
Es würde zu weit führen, diesen Katalog hier vorzustellen, doch soll versucht werden, ein paar
grundsätzliche Aspekte herauszuarbeiten.

  • Die Liste der jagdbaren Tierarten (= „Wild“) ist historisch gewachsen und unterliegt immer wieder Veränderungen. So wurden z.B. in den siebziger Jahren alle Eulen herausgenommen und etwa in den neunziger Jahren in Bayern drei Rabenvogelarten aufgenommen. Derzeit umfasst die Liste über 100 Arten.
  • Jagdbar sind nur bestimmte Arten der Säugetiere und Vögel, grundsätzlich jedoch keine Fische, Reptilien und Insekten.
  • Sehr viele jagdbare Arten dürfen tatsächlich aber trotzdem nicht bejagt werden. Sie genießen eine ganzjährige Schonzeit. Obwohl sie jagdlich nicht genutzt werden dürfen, haben sie ein Recht auf Hege durch den Jäger. Somit schützt sie das Jagdrecht umfassender als das Naturschutzrecht.
  • Die Säugetiere und Vögel, die im Kalender „Wald, Wild und Wasser 2017“ vorgestellt werden, unterliegen alle dem Jagdrecht und haben
    – ausgenommen der Hohltauben und Auerwild – Jagdzeit.

Der Lebensraum Wasser ist in Bayern vielfältig: Bäche, Flüsse, Teiche und Seen. Genauso vielfältig sind die Bewohner dieser Unterwasserwelten. Allerdings ist diese Artenvielfalt durch eine Vielzahl menschlicher Eingriffe in unsere Gewässer bedroht. Die Fischer setzen sich deshalb für den Schutz der Gewässer  und die Hege der heimischen Fischarten ein.

Im Kalender 2017 stellen wir vier Fischarten vor, die als Friedfische bezeichnet werden. Im Gegensatz zu den Raubfischen ernähren sich diese nicht von anderen Fischen und Wirbeltieren, sondern von Kleintieren und pflanzlicher Kost. Darunter versteht man hauptsächlich Insekten und deren Larven, Würmer, Kleinkrebse, Schnecken und Muscheln. Unterschiedliche Algen und junge Triebe höherer Wasserpflanzen zählen zur Pflanzennahrung. Reine Pflanzenfresser gibt es bei den Fischen streng genommen nicht. Selbst bei der Aufnahme pflanzlicher Nahrung werden im-mer Kleintiere, die sich zwischen den Pflanzen aufhalten, mit aufgenommen.
Das Fischmaul stellt oft eine Anpassung an die mitunter speziellen Ernährungsgewohnheiten der einzelnen Fischarten dar. Seine Form und Ausrichtung verrät, wo der Fisch nach Nahrung sucht. Fische, deren Mäuler nach oben geöffnet sind, suchen ihre Nahrung bevorzugt an der Wasseroberfläche. Dies ist im Kalender bei der Rotfeder gut zu erkennen. Fische, deren Mäuler sich nach unten öffnen ernähren sich hauptsächlich von Pflanzen oder Kleinlebewesen im Gewässergrund. Die Kalenderfische Karpfen und Schleie spüren diese Kleintiere mit einem vorstülpbaren Maul und den Geschmacksknospen auf Barteln und Lippen auf. Das Maul der vorgestellten Fischart Nase hat sich wiederum ganz auf das Abschaben der Aufwuchsalgen vom Gewässergrund spezialisiert. Ihr stark unterständiges Maul hat hierfür harte Hornlippen ausgebildet.

J. Weißmann / S. Schütze

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