Baggersee – Basics

Fischen belastet die Natur an Baggerseen nicht mehr als Spazierengehen

„Biodiversität, Angeln und Gesellschaft – Wissensbasierte Empfehlungen für ein nachhaltiges Fischereimanagement an Baggerseen“ heißt das neue Werk vom sogenannten Angelprofessor Robert Arlinghaus und seinem Forschungsteam am Leibniz-Institut für Gewässerökologie und Binnenfischerei. Das Buch sollte zum Inventar jedes Vereins zählen, der Baggerseen bewirtschaftet.

Das Werk fasst auf Basis wissenschaftlicher Studien die Grundlagen der guten fachlichen Praxis im angelfischereilichen Management an Baggerseen zusammen. Hier finden sich auch wichtige Erkenntnisse aus dem Störbagger-Projekt wieder, welches unter anderem durch den LFV Bayern gefördert und mitfinanziert wird.

Die Forschenden kommen zum Ergebnis, dass Baggerseen eine deutschlandweit wichtige Rolle für den Artenschutz und die Erholung durch den Menschen spielen. Sie werden jedes Jahr an vielen Millionen Besuchertagen zur Naherholung genutzt – auch von vielen Fischerinnen und Fischern. Für Niedersachsen ermittelte das Team von Robert Arlinghaus, dass zwar 41 Prozent der Niedersachsen an Baggerseen spazieren gehen, jedoch nur sechs Prozent dort angeln. Das Angeln an Baggerseen und die dortige angelfischereiliche Hege haben keine relevanten negativen Auswirkungen auf die Artenvielfalt und das Vorkommen bedrohter Arten.

Auf Vogelpopulationen hat das Uferangeln keinen pauschal negativen Effekt. Wenn Angelvereine Baggerseen im Sinne einer guten fachlichen Praxis hegen, hat dies sogar einen positiven Effekt für die gesamte Gesellschaft. Und das zum Nulltarif für die öffentliche Hand. Daher ist es aus Sicht der Forscher wenig sinnvoll, das Angeln aus naturschutzfachlichen Gründen selektiv einzuschränken oder zu verbieten, wenn andere Gewässernutzungen und insbesondere der Gemeingebrauch weiterhin erlaubt sind.

Das Buch „Biodiversität, Angeln und Gesellschaft – Wissensbasierte Empfehlungen für ein nachhaltiges Fischereimanagement an Baggerseen“ können sie ganz einfach über diesen link online herunterladen:

Biodiversität, Angeln und Gesellschaft

 

Kindern den Spaß verbieten?

Die Tierrechtsorganisation Peta hat es wieder getan: Kinder sollen nicht mehr angeln dürfen. So lässt sich ein Aufruf an Schulen aus ganz Deutschland verstehen, in dem gefordert wird, Angel-AGs einzustellen. Es handelt sich um freiwillige Kurse, die an einige Schulen angeboten werden und die die Kinder auf die Fischerprüfung vorbereiten. Also ein Kurs, den Jugendliche belegen, die Freude an der Natur haben, die über Tier- und Pflanzenwelt unserer Gewässer etwas lernen wollen und die dabei im schonenden Umgang mit den gefangenen Fischen geschult werden.

Will Peta den Kindern die Freude nehmen?

Bayerische Schulen scheinen bisher nicht betroffen zu sein, doch hat Peta auch im Freistaat bereits versucht, Kinder und Jugendliche zu attackieren. So gab es speziell im letzten Jahr Anzeigen gegen Vereine, die so genannte Schnupperfischen durchführen. Betroffen war zum Beispiel der Bezirksfischereiverein Erlangen. Gemeinsam mit dem Landesfischereiverband und mit der Unterstützung durch einen Anwalt, konnte bei der Staatsanwaltschaft die Einstellung des Verfahrens erreicht werden. Sogar der Bayerische Landtag äußerte sich zu dem Fall und unterstützt das Heranführen von Jugendlichen an die Fischerei und an das Naturerlebnis.

Nun sind überwiegend Schulen in Niedersachsen betroffen und wir unterstützten den Anglerverband Niedersachsen in dieser Angelegenheit. Hier finden Sie die Stellungnahme des Anglerverbands: http://www.av-nds.de/aktuelles/599-peta-will-angelags-verbieten.html