Wiesnauftakt 2024

Auch dieses Jahr durften 60 Fischerinnen und Fischer den Landesfischereiverband im großen Trachtenzug zum Oktoberfest wieder stolz repräsentieren.

In der Festkutsche waren Kultusministerin Anna Stolz und der Minister für Europaangelegenheiten Eric Beißwenger sowie Moderatorin Anouschka Horn zu Gast.

Vielen Dank an alle Gäste, Fischerköniginnen und Fischerkönige, allen Helfenden, Mitarbeitenden, allen langjährigen Teilnehmern und Teilnehmerinnen, den Vereinsmitgliedern sowie unseren Bezirksverbänden und dem Anglerbund Chiemsee sowie der Fischereigenossenschaft Chiemsee.

Vielen Dank auch an die sehr zahlreichen Münchner Zuschauer auf der Straße für die tolle Unterstützung!

Wir sehen uns im nächsten Jahr!

Fotos: Lukas Kaiser


Der Bayerische Rundfunk hat den Zug live übertragen und den Beitrag des LFV ausführlich erwähnt. Sie können die Sendung unter folgendem Link ansehen, der LFV tritt bei Minute 40:00 auf.

https://www.ardmediathek.de/video/oktoberfest/trachten-und-schuetzenzug-oder-oktoberfest-2024/br/Y3JpZDovL2JyLmRlL2Jyb2FkY2FzdFNjaGVkdWxlU2xvdC80MzE4NjQ1MTI4MTNfRjIwMjRXTzAwMTk5MkEx

Fischverarbeitung in der Praxis

„Tradition trifft Innovation“

Karfreitag steht ganz traditionell Fisch auf dem Speiseplan.
Fisch aus der Region, Produkte aus der bayerischen Seenfischerei und der heimischen Teichwirtschaft sowie natürlich selbst gefangener Fisch stehen hier an erster Stelle.
Der bayrische Fisch wird allen Ansprüchen spielend gerecht.
Nachhaltigkeit, herausragende Qualität sowie die Bedeutung als gesundes Lebensmittel sind hier zu nennen.

Die Bayerische Landesanstalt für Landwirtschaft (LfL) veranstaltete gemeinsam mit dem Landesfischereiverband Bayern (LFV) in Starnberg einen Kurs zur Fischverarbeitung.
Die Möglichkeiten für Fischgerichte sind so vielfältig wie noch nie: Sushi, ausgefallene Fischbowls, grätenfreie Fischfilets oder klassische Räucherfilets bis hin zu Suppen und Filets nach Matjesart.
Mit dabei im Instituts für Fischerei: LfL-Präsident Stephan Sedlmayer, LFV-Präsident Axel Bartelt und weitere VIPs aus Verbänden, Wirtschaft und Politik.

LFV Präsident, Axel Bartelt, fehlt die Wertschätzung für das Lebensmittel Fisch. Dabei sei Bayern, was die Produktion angehe, die Fischregion Nummer eins in Deutschland. „Da können wir stolz drauf sein“, betont Bartelt. „Fisch ist eine Delikatesse.“ Heutzutage würden Kinder diesen jedoch hauptsächlich in Form von Fischstäbchen aus der Tiefkühlabteilung im Supermarkt kennen.

Das sei sehr bedauernswert, so Bartelt. Denn viele hätten dadurch den Bezug zum Tier und der Produktionskette hinter dem Produkt verloren. Die Entscheidung aus dem vergangenen Jahr, dass in Münchner Kitas für ein Jahr kein Fisch mehr serviert wird, stößt im Institut für Fischerei noch immer auf Unverständnis. In Starnberg hofft man, dass heuer wieder Fisch auf den Speiseplan der Kinder kommt.

Gerade Fisch ist von hoher ernährungsphysiologischer Bedeutung. An erster Stelle stehen das wertvolle Eiweiß (17 bis 21 %) und der hohe Anteil an hochwertigen, mehrfach ungesättigten Fettsäuren. Spezielle Fettsäuren gelten als besonders wichtig für die menschliche Ernährung, sie erfüllen wichtige Aufgaben bei der Entwicklung und Funktion des Gehirns.

Das gilt nicht nur für Seefisch, sondern auch für Süßwasserfische. Vor allem in der Ernährung von heranwachsenden Kindern und Jugendlichen sollte Fisch aufgrund dieser Inhaltstoffe deshalb integraler Bestandteil sein. „Fisch sollte als hochwertiges Lebensmittel auf dem wöchentlichen Speiseplan in Kantinen und anderen Einrichtungen der Gemeinschaftsverpflegung einen festen Platz haben“, hält LfL-Präsident Stephan Sedlmayer fest.

LFV-Pressemitteilung: FISCHOTTER BEDROHT FISCHEREI UND BIODIVERSITÄT

Klausurtagung des Landesfischereiverbands: Fischer fordern schnelles Handeln und mehr Unterstützung von der Politik

Oberschleißheim, 2.2.2024 – Die Jahresklausur des Landesfischereiverbands an der alle Präsidenten der sieben Bezirksfischereiverbände teilnahmen, diskutierte im oberpfälzischen Falkenberg intensiv den weiteren Umgang mit dem Fischotter. Nachdem der Bayerische Verwaltungsgerichtshof die Entnahmeverordnung kassiert hat, besteht für die Politik in drei Bereichen dringender Handlungsbedarf: Zusätzliche Unterstützung für betroffene Teichwirte, Änderung des Schutzstatus des Otters und Schutz der Fischbestände in Flüssen und Bächen.

Mehr Unterstützung für Teichwirte

Bayerns Teichwirte legten große Hoffnungen in die von Ministerpräsident Markus Söder vor der vergangenen Landtagswahl initiierte Fischotterverordnung, die im Frühjahr in Kraft trat. Seit der Aufhebung der Verordnung durch den Verwaltungsgerichtshof im November stehen sie nun wieder völlig im Regen. „Wir stehen wieder bei Null und können uns weiterhin nicht effizient vor dem Otter schützen. Die bestehenden Entschädigungen reichen daneben bei weitem nicht aus, um die Verluste zu decken,“ betont der für die Teichwirtschaft zuständige Vizepräsident des Landesfischereiverbands Alfred Stier. „Wir können unsere Teiche schon seit langem nicht mehr normal bewirtschaften. Wie in der Landwirtschaft schon länger üblich, brauchen auch wir Teichwirte bis zu einer rechtssicheren Neuregelung einen Erschwernisausgleich für betroffene Betriebe. Andernfalls geben noch mehr Kollegen auf und die Teichwirtschaft in Bayern ist bald nur noch Geschichte.“

Änderung des Schutzstatus für den Fischotter

Eines der größten Hindernisse für eine gesetzliche Entnahmeregelung für den Fischotter ist sein hoher und starrer Schutzstatus in der Europäischen Union. In Österreich ist beispielsweise der bundesweit günstige Erhaltungszustand festgestellt und dadurch sind dort Entnahmen zulässig. Im unmittelbar angrenzenden Bayern ist dies dagegen nicht möglich, weil in Deutschland national kein günstiger Erhaltungszustand besteht. Die Otter in den Nachbarländern Tschechien, Österreich und Bayern bilden jedoch eine zusammenhängende Population, die seit längerem expandiert. „Die Regulierung in Bayern scheitert aktuell auch an von Menschen gezogenen Verwaltungsgrenzen – die sind Wildtieren aber egal!“ moniert Axel Bartelt, Präsident des Landesfischereiverbands Bayern. „Unsere Teichwirte dürfen nicht länger dafür büßen, dass der Erhaltungszustand in Bayern zwar günstig, in anderen deutschen Bundesländern aber ungünstig oder nicht bekannt ist. Die EU muss endlich Möglichkeiten schaffen, Populationen von Wildtieren anhand ihrer tatsächlichen Verbreitung zu managen, unabhängig von Ländergrenzen.“

„Parallel zu den aktuellen Bestrebungen der EU-Kommission, den Schutzstatus beim Wolf herabzustufen, halten wir es für dringend erforderlich auch den Schutzstatus des Fischotters zu prüfen und entsprechend anzupassen,“ ergänzt Präsident Axel Bartelt. „Wir hoffen hier auf eine starke und schnelle Unterstützung durch die Bayerische Staatsregierung.“ Erste Gespräche mit Regierungsvertretern insbesondere am Rande der Grünen Woche in Berlin haben gezeigt, dass die Politik die Dringlichkeit durchaus erkannt hat.

Schutz gefährdeter Wildfischbestände

Die Wiederausbreitung des Fischotters ist auf der einen Seite Zeichen einer erfolgreichen europäischen Artenschutzpolitik. Mittlerweile wirft dieser Erfolg aber auch deutliche Schatten. Der zurückgekehrte Räuber bedroht nicht nur die Teichwirtschaft, auch Fließgewässer und deren Bewohner sind teils massiv betroffen. Otter jagen beispielsweise gezielt Fische an neuralgischen Punkten wie Fischaufstiegsanlagen und Laichplätzen. Exemplarisch dafür steht der Huchen, ebenfalls eine europarechtlich geschützte Art. Er kommt nur im Donaueinzugsgebiet vor, weshalb Bayern nationale Verantwortung für diese Fischart trägt. Für ihn ist der Otter inzwischen eine ernste Bedrohung, wie aktuelle Studien aus Bayern und Österreich belegen. „Es braucht also nicht nur ein Fischottermanagement für die Teichwirtschaft, sondern auch für freie Gewässer. Durch den absoluten Schutz des Fischotters breitet sich dieser rasant aus und andere, ebenso geschützte oder schützenswerte Tierarten sind die leidtragenden. Hier ist das Gleichgewicht in der Natur und die Biodiversität regional bereits erheblich gefährdet“, so Axel Bartelt.

Bildmaterial können Sie herunterladen unter:

https://www.dropbox.com/scl/fo/qnj9airsgo1d1iv9x3d76/h?rlkey=ef8h4nxvr4c6lcmne0z7my72u&dl=0

Bildunterschrift: Selbst Huchen mit knapp einem Meter Länge gehören zum Beuteschema des Fischotters. Die Überlebenschancen verletzter Fische sind äußerst gering.

Bildnachweis im Dateinamen

Weitere Informationen zum Fischotter in Bayern finden Sie in der LFV-Broschüre zum Download:

https://lfvbayern.de/download/fischotter-in-bayern?wpdmdl=3819&refresh=65ba7893f27281706719379&ind=1663766850492&filename=LFV_Fachbroschuere_Fischotter_DIN_A4_220912_ONLINE.pdf

Bürgerbefragung zur EU-Biodivesitätsstrategie

Derzeit läuft eine EU-weite Befragung zur Bewertung der Biodiversitätsstrategie. Je mehr Fischer sich daran beteiligen, desto mehr Gewicht haben unsere Argumente. Um die Teilnahme zu erleichtern, stellen wir Ihnen hier Ausfüllhilfen mit dem Schwerpunkt Angelfischerei und Teichwirtschaft zur Verfügung. Darin sind die wichtigsten Argumente zu jeder Frage des Fragebogens übersichtlich zusammengestellt. Kopieren Sie einfach die für Sie interessanten Punkte aus der Ausfüllhilfe in den Online-Fragebogen. Sie finden die Umfrage unter: https://ec.europa.eu/eusurvey/runner/BiodiversitySurvey2020

Hier finden Sie die Ausfülldokumente des LFV: Ausfüllhilfe Bewertung EU-Biodiversitätsstratgie