Schulkalender 2016

Sehr geehrte Damen und Herren,

liebe Lehrerinnen und Lehrer,

hauptsächlich zur qualifizierten Arbeit mit dem Schulkalender „Wald, Wild und Wasser 2016“ in Ihrer Klasse bieten wir Ihnen an dieser Stelle eine Reihe von zusätzlichen Informationen an. Darüber hinaus haben wir zu den einzelnen Themen Unterrichtshilfen als Word-Dateien erarbeitet, die Sie nach Ihren Wünschen verändern, kürzen oder ergänzen können. Wir stellen Ihnen diese Dateien für Ihren Unterricht selbstverständlich kostenlos zur Verfügung. Schließlich möchten wir Sie noch darauf hinweisen, dass im April und im September “Mach-mit-Aktionen” für Schüler und Schulklassen stattfinden.
Wir wünschen Ihnen ein erfolgreiches Jahr und stehen für Fragen jederzeit zu Ihrer Verfügung.

Bayerischer Jagdverband e.V.

Landesfischereiverband Bayern e.V.

Titel

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Die Eiche ist unser mächtigster Waldbaum und erreicht ein Alter von 500 Jahren und mehr. Ihr tiefgründiges Wurzelsystem macht sie äußerst sturmfest. Eichenholz ist hart und schwer und sehr widerstandsfähig gegen Fäulnis. Es wurde bereits in alten Zeiten als Bauholz geschätzt und viele der alten Balken sind heute noch erhalten. Die Früchte der Eichen, die Eicheln, enthalten Stärke und Fett und dienen vielen Wildtieren als hochwertige Nahrung. Der Eichelhäher ist der bunteste bei uns vorkommende Rabenvogel. Waldfrüchte, Sämereien, Insekten, aber auch Eier und Nesthocker der Kleinvögel bilden seine Nahrung. Bis zu 300 Vorratslager, gefüllt mit Eicheln und Bucheckern, die er im Herbst angelegt hat, lassen ihn im Winter keinen Hunger leiden. Da er weder alle Vorräte aufbrauchen kann, noch alle Verstecke wiederfindet, trägt er ohne Absicht wesentlich zur Verbreitung der beiden Laubbaumarten bei.

Einführung

Zum Kalender „Wald, Wild und Wasser 2016“

Die Auswahl der vorgestellten Tierarten wurde unter dem Leitthema „Prädatoren“ getroffen. „Fressen und gefressen werden“ ist ein Prinzip der durchaus nicht friedlichen Natur. Vorgestellt werden Säugetiere, Vögel, Fische und ein Insekt. Unter dem Sammelbegriff „Wild“ stellen sich viele Menschen zunächst einmal die Gesamtheit aller wildlebenden Tiere unserer Heimat vor. Dies ist zwar im Ansatz richtig, trifft jedoch auf den tatsächlichen Sachverhalt nur unzureichend zu. „Wild“ ist ein Begriff aus dem Jagdrecht und bezieht sich allein auf die wildlebenden Tierarten, auf die die Jagd ausgeübt werden darf. Diese Tierarten sind im Jagdgesetz alle einzeln benannt.

Es würde zu weit führen, diesen Katalog hier vorzustellen, doch soll versucht werden, ein paar grundsätzliche Aspekte herauszuarbeiten.

  • Die Liste der jagdbaren Tierarten (= „Wild“) ist historisch gewachsen und unterliegt immer wieder Veränderungen. So wurden z.B. in den siebziger Jahren alle Eulen herausgenommen und etwa in den neunziger Jahren in Bayern drei Rabenvogelarten aufgenommen. Derzeit umfasst die Liste über 100 Arten.
  • Jagdbar sind nur bestimmte Arten der Säugetiere und Vögel, grundsätzlich jedoch keine Fische, Reptilien und Insekten.
  • Sehr viele jagdbare Arten dürfen tatsächlich aber trotzdem nicht bejagt werden. Sie genießen eine ganzjährige Schonzeit. Obwohl sie jagdlich nicht genutzt werden dürfen, haben sie ein Recht auf Hege durch den Jäger. Somit schützt sie das Jagdrecht umfassender als das Naturschutzrecht. Der Wolf gehört nach Naturschutzrecht zu den Arten, die besonderen Schutz genießen.

Die Säugetiere und Vögel, die im Kalender „Wald, Wild und Wasser 2016“ vorgestellt werden, unterliegen bis auf den Wolf dem Jagdrecht und haben – ausgenommen der Turmfalke – Jagdzeit.

Der Lebensraum Wasser ist in Bayern vielfältig: Bäche, Flüsse, Teiche und Seen. Genauso vielfältig sind die Bewohner dieser Unterwasserwelten – doch sie werden weniger. Menschliche Eingriffe in die Natur bedrohen die Artenvielfalt. Hege und Schutz der Fischbestände gehören deshalb für die Fischer in Bayern dazu.

Im Kalender 2016 stellen wir vier Raubfische vor, die sich in ihrer Art zu jagen ganz ihrem jeweiligen Lebensraum angepasst haben. Die spitzen Zähne im Maul der Raubfische dienen in erster Linie dazu, die Beute festzuhalten und zu erlegen. Friedfische hingegen besitzen ganz unterschiedliche Zähne, mit denen sie ihre Nahrung zerkleinern. Grundsätzlich sitzen die Zähne bei den Fischen nicht nur auf den Kieferknochen, sondern auch auf einer ganzen Reihe anderer Knochen der Mundhöhle.
Die Zähne der Raubfische sind zudem noch sehr unterschiedlich geformt: Große, einzeln nebeneinander stehende Fangzähne am Unterkiefer des Hechtes. Die Hundszähne am Vorderende des Unter- und Oberkiefers beim Zander. Kleine, dicht beisammen sitzende Bürsten- oder Hechelzähne bei den Barschen, der Aalrutte, dem Aal oder dem Wels.

Obwohl die großen Raubfische an der Spitze der Nahrungskette stehen, sind sie oft in ihrem

Bestand gefährdet. Menschliche Eingriffe zerstören nicht nur ihren Lebensraum, sondern auch den ihrer Beutefische. Für ein Ökosystem sind Raubfische von großer Bedeutung. Daher wird ihr Bestand von Fischern in besonderem Maße gehegt und wenn nötig durch Besatzmaßnahmen gestützt. Große Raubfische haben eine hohe fischereiliche Bedeutung.

Der Erkenntnis, dass wir nur eine Natur haben, dass Wald, Wild und Wasser Bestandteile dieser einen Natur sind, dass wir Menschen selbst in dieser Natur und von ihr leben müssen, dass wir ihr deshalb im eigenen Interesse mit Achtung begegnen müssen, entspringt das Konzept dieses Kalenders. Achtung kann aber nur erfahren, was bekannt ist.

  1. Weißmann / S. Schütze

Januar: Der Wolf

war in Deutschland seit etwa 150 Jahren ausgestorben. Seit einigen Jahren wandern immer wieder Einzeltiere zu, aus denen sich Familienverbände mit hohem Sozialverhalten entwickelt haben. Wölfe haben im Rudel einen erkämpften Rang. Sie jagen gemeinsam.

„Leitwolf“ – und damit Rudelführerin – ist die stärkste Wölfin im Verband. Die Welpen genießen jede Freiheit und werden von allen Rudelmitgliedern umhegt. Umherstreifende Einzeltiere sind auf der Suche nach Partnern, um ein neues Rudel zu begründen. Die Zahl der frei lebenden Wölfe in Deutschland nimmt stärker zu als vermutet. Wilde Wölfe weichen gewöhnlich dem Menschen aus. Kommt es jedoch zur Begegnung, muss das nicht harmlos sein.

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Februar: Das Hermelin

ist das Große Wiesel im Tarnkleid für den Winter. Nur die schwarze Schwanzspitze bleibt auch im schlicht braunen Sommerkleid erhalten. Die Tierart ist recht häufig, jedoch wegen ihrer „unruhigen Lebensweise“ vielen Menschen unbekannt. Die kleinen Fleischfresser bewegen sich „wieselflink“ auf oder unter dem Boden fort, wenn sie nach Beute jagen. Kleinsäuger – speziell Mäuse – bilden ihre Ernährungsgrundlage.

Es wird jedoch berichtet, dass auch deutlich größere Tiere erbeutet werden. Ein Sprung an die Kehle und ein Biss in den Hals kann auch einem Hasen zum Verhängnis werden. Zur Orientierung im Jagdrevier richten sie sich zuweilen hoch auf, um dann wieder weiter zu hasten.

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März: Der Hecht

wartet bewegungslos im Halbdunkel der Wasserpflanzen oder zwischen altem Holz auf seine Beute. Hier gibt es reichlich Nahrung und Deckung. Die großen Hecht-Augen sehen auch im Dämmerlicht die Beutefische sehr gut. Der kräftige Körperbau und die pfeilförmige Gestalt erlauben ihm, aus dem Stand mit hoher Geschwindigkeit vorzuschießen und zuzupacken.

Er besitzt lange, spitze Fangzähne auf dem Unterkiefer und dicht stehende, nach hinten gebogene Zähne im Oberkiefer. Diese wirken wie Widerhaken und machen ein Entkommen des Opfers unmöglich. Allerdings ist auch schon so mancher Hecht an seiner allzu großen Beute erstickt – die nach hinten gerichteten Zähne machen ein Wiederausspucken fast unmöglich. Ein Hecht kann einen Beutefisch verschlingen, der mehr als halb so lang ist wie er selbst. Die Weibchen werden deutlich größer als die Männchen und können 1-1,5 m lang und über 20 kg schwer werden.

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April: Turmfalken

sind Kulturfolger. Sie leben in nächster Nähe zu Menschen in Städten und Dörfern, wie auch draußen in der freien Natur. Die beiden Geschlechter können an der Färbung leicht unterschieden werden. Das rostrote Gefieder des Weibchens ist deutlich mit dunklen Flecken verziert, der Kopf und Schwanzgefieder des Männchens sind hellgrau.
Sie ernähren sich hauptsächlich von Mäusen und größeren Insekten. Gelegentlich werden auch Kleinvögel am Boden geschlagen, Turmfalken jagen vom Ansitz oder aus der Luft, wo sie rüttelnd stehen können, um dann auf die erspähte Beute hinabzustoßen. Sie bauen selbst keine Nester, sondern brüten in verlassenen Krähennestern, in Felsnischen oder auf Mauervorsprüngen von Gebäuden.

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Mai: Der Iltis

lebt als Einzelgänger in offener Landschaft mit kleinen Waldstücken und Gebüsch, auf Wiesen und Feldern und in der Nähe menschlicher Siedlungen. Große, geschlossene Waldungen meidet er. Häufig ist er in Gewässernähe anzutreffen. Den Tag verschläft er in einem Versteck.
In der Dämmerung und nachts ist er auf der Suche nach Beute. Junghasen, Kaninchen, kleine Nager, Schlangen, Frösche, Insekten und bodenbrütende Vögel gehören zu seiner Nahrung. Bemerkenswert ist, dass er nicht auf Bäume klettert. Sein Gesicht ist auffällig gezeichnet, die Gehöre sind weiß umrandet. Aus seiner Analdrüse kann er zur Reviermarkierung und zur Selbstverteidigung ein übel riechendes Sekret absondern.

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Juni: Der Schied

gehört zur großen Familie der Karpfenartigen, die auch Friedfische genannt werden. Sie ernähren sich überwiegend von Pflanzen, Insekten oder bodenlebenden Kleintieren. Jedoch gibt es einen „Wolf im Schafspelz“ unter ihnen. Der Schied oder Rapfen ist der einzige Weißfisch, der sich fast ausschließlich von Fischen ernährt. Sein nach oben gerichtetes Maul verrät, dass er seiner Beute bevorzugt in Oberflächennähe nachstellt. Es ist ein spektakuläres Schauspiel, wenn er Lauben und Rotaugen mit Sprüngen von bis zu einem Meter aus dem Wasser nachjagt. Er ist ein schneller und kräftiger Jäger. Nicht selten betäubt er seine Beute mit voller Wucht durch einen Rammstoß. Dies hilft ihm, weil seine Kiefer zahnlos sind. Im Gegensatz zu Hecht und Zander besitzt er keine Fangzähne, mit denen er seine Beute festhalten kann. Sein Lebensraum sind Fließstrecken, aber auch Altarme und durchströmte Seen. Er wird im Durchschnitt 45-60 cm lang.

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Juli: Die Königslibelle

gehört zu den größten Libellen. Mit knapp neun Zentimetern Körperlänge und einer Flügelspannweite von über zehn Zentimetern ist das „pfeilschnelle“ Insekt im Sommer in der Nähe von Gewässern ein echter Blickfang für flinke Augen. Das leuchtende Blau ihres Hinterleibs und das kräftige Grün ihres Brustabschnitts sind neben der Körpergröße
Erkennungsmerkmale des unermüdlichen „Fliegers“. Sie ist ständig auf der Jagd nach fliegenden Insekten, die ihr als Nahrung dienen. Zur Nahrungsaufnahme sitzt sie kurzzeitig im Geäst von Büschen oder Bäumen. Dort findet auch die Paarung der Königslibellen statt. Die befruchteten Eier werden vom Weibchen in schwimmende Pflanzenteile „eingestochen“.

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August: Der Waschbär

zählt zu den Kleinbären, stammt aus Nordamerika und wurde für Pelztierfarmen nach Deutschland eingeführt. Dort entkommene oder ausgesetzte Tiere haben sich in den letzten 80 Jahren stark vermehrt. Als Kulturfolger wurde er schnell zur Plage. Das nachts aktive Tier ist Einzelgänger und verschläft den Tag in geeigneten Verstecken. Waschbären klettern und schwimmen vorzüglich und sind Allesfresser mit großer Vorliebe für Obst. Auffällig sind die langen, beweglichen Zehen an den Vorderpfoten, die sie geschickt als „Greifhände“ einsetzen. Da sie auch in Gewässern nach Nahrung „greifen“, entstand der Eindruck, dass sie die Nahrung waschen. Daher kommt der deutsche Name „Waschbär“.

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September: Der Zander

hat sein Jagdrevier im Gegensatz zum Hecht in Flüssen und Seen mit eher trübem Wasser. Darauf hat er seine Jagdtaktik abgestimmt. Seine großen Augen sind optimal an geringe Sichtweite und Dämmerlicht angepasst. Auch bei Nacht sieht er hervorragend. Er kann sich so ganz nahe an die Beute anpirschen und aus kurzer Distanz zuschnappen. Dazu hat er viele kleine spitze Zähne und die für ihn charakteristischen Fang- oder Hundszähne an der Maulspitze. Er bevorzugt eher kleinere Beutefische, die er sowohl in Grundnähe als auch im Freiwasser jagt. Seine zweiteilige Rückenflosse verrät, dass er zur Barschfamilie gehört. An den Kiemendeckeln der Barschartigen, so auch beim Zander, sitzen spitze Knochendorne. Diese werden, wie die Stachelstrahlen des vorderen Teils der Rückenflosse zur Verteidigung eingesetzt. Mit diesen kleinen Waffen hat sicherlich schon jeder Angler einmal schmerzhaft Bekanntschaft gemacht. Der Zander wird bis 1 m lang und über 15 kg schwer.

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Oktober: Der Baummarder

ist ein reiner Waldbewohner und bevorzugt ältere Laub- oder Mischwaldbestände. Er ist überwiegend nachts unterwegs und verschläft die Tage gern in alten Spechthöhlen. „Goldkehlchen“ – wie er wegen der Färbung seines Kehlflecks auch genannt wird – riecht, hört und sieht vorzüglich. Seine Kletterkünste sind unübertroffen und so gibt es auf der Nahrungssuche kaum eine Brutstätte mit Eiern oder Jungvögeln im Wald, die vor ihm sicher ist. Glatte Buchenstämme sind so wenig ein Problem wie dünne, schwankende Äste. Ansonsten ernährt er sich von Kleinsäugern, großen Insekten sowie Wildobst und Beeren. Seinen ausgewählten Lebensraum verlässt der Baummarder über Jahre hinweg nicht.

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Dezember: Der Huchen

ist einer der größten heimischen Vertreter aus der Familie der Lachsartigen. Er wird bis über 1,40 m lang und dabei über 30 kg schwer. Seine natürliche Verbreitung ist auf die Donau und ihre Nebenflüsse beschränkt. Deshalb wird er auch als „Donaulachs“ bezeichnet. Seine Kiefer tragen kräftige Zähne.
Im Ökosystem eines Gewässers steht er an der Spitze der Nahrungspyramide. Größe und Stärke nützen dem Huchen leider heute nicht mehr. Umweltzerstörung, Regulierung und Verbau der Fließgewässer treffen ihn als Raubfisch doppelt hart. Er verliert seinen Lebensraum und die Beutetiere verschwinden. So ist er in seinem Bestand stark gefährdet und durch ein hohes Schonmaß von 90 cm besonders geschützt. Damit diese Fischart weiterhin bei uns vorkommt, bringen die Fischer frischen Kies in die Flüsse ein. Diesen braucht der Huchen als sogenannter Kieslaicher als Laichplatz für die Eiablage.

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