Karausche

Karausche

Familie: Karpfenfische (Cyprinidae)
Gattung: Carassius – Art: Karausche (Carassius carassius)
Durchschnittliche Länge: 15 – 30 cm, max. 40 cm
Laichzeit: Mai – Juni

Kennzeichen: Die Karausche besitzt einen gedrungenen, seitlich abgeflachten und hochrückigen Körper. Der Kopf ist relativ klein mit endständigen, schräg nach oben gerichteten Maul ohne Barteln. Der Übergang des Kopfes zum Rücken verläuft im Gegensatz zum Giebel fließend – ebenso ist das Bauchfell der Karausche nicht wie beim Giebel dunkel pigmentiert. Die hohe und lange Rückenflosse besitzt einen nach außen gewölbten Rand, sowie meist einen dunklen Fleck an der Schwanzwurzel. Die Schwanzflosse ist nur leicht eingebuchtet. Das Schuppenkleid ist gelbbraun mit Messingglanz. Es besteht große Verwechslungsgefahr mit dem Giebel, der die Karausche auch häufig verdrängt.

Lebensraum und Lebensweise: Schwarmfisch, der bevorzugt in stehenden, warmen und pflanzenreichen Gewässern (Auegewässer) vorkommt. Sie ist eine ausgesprochen widerstandsfähige Art, die selbst ein Trockenfallen des Gewässers ebenso wie ein Durchfrieren im Winter übersteht. Hierzu gräbt sie sich in den schlammigen Boden ein. In der Laichzeit werden die klebrigen Eier im Flachbereich an Wasserpflanzen abgelegt. Bei hoher Bestandsdichte und Nahrungsmangel trifft man eine Kümmerform, die sogenannte Stein- oder Teichkarausche an. Eine Kreuzung von Karpfen und Karausche, die sogenannte Karpfkarausche, ist möglich.

Nahrung: Wirbellose Kleintiere und Wasserpflanzen.

Gefährdung: Verlust von Kleingewässern, speziell Auegewässern. Verdrängung durch den Giebel.

Huchen

Huchen

Familie: Forellenfische (Salmonidae)
Gattung: Hucho – Art: Huchen (Hucho hucho)
Durchschnittliche Länge: 50 – 100 cm, max. 150 cm
Laichzeit: März – Mai

Kennzeichen: Der Huchen hat einen langgestreckten, im Querschnitt fast drehrunden Körper. Der Kopf ist lang mit abgeflachter weiter Maulspalte. Alle Flossen sind relativ klein und ohne Bepunktung. Er besitzt eine Fettflosse. Der Körper ist graubraun bis grünlich grau gefärbt. Die Flanken sind kupferfarben und mit kleinen schwarzen Punkten gesprenkelt.

Lebensraum und Lebensweise: Bevorzugt schnellfließende, kühle und sauerstoffreiche Fließgewässer der Äschen- und Barbenregion. Als Standplätze werden meist tiefe und schattige Stellen wie z.B. Uferunterhöhlungen oder tiefe Gumpen, unter Brücken oder hinter Wehren, aufgesucht. Huchen sind standorttreue, einzelgängerische Räuber. Zur Laichzeit ziehen die Tiere flussaufwärts und legen die Eier in selbstgeschlagenen Gruben ab. Er kam ursprünglich nur im Donaueinzugsgebiet vor und wird deshalb auch Donaulachs genannt.

Nahrung: In der Jugend Kleintiere, später hauptsächlich Fische.

Gefährdung: Gewässerverschmutzung, Fragmentierung des Lebensraums durch Querverbauungen. Zerstörung der Laichplätze und Jungfischhabitate u.a. durch Kiesabbau in den Flussbetten. Mangel an geeigneten Gewässerstrukturen, Nahrungsengpässe durch Rückgang der Beutefische.

Hecht

Hecht

Familie: Hechte (Esocidae)
Gattung: Esox – Art: Hecht (Esox lucius)
Durchschnittliche Länge: 50 – 80 cm, Rogner deutlich größer: 70 – 140 cm
Laichzeit: Februar – Mai

Kennzeichen: Der Hecht besitzt einen torpedoförmigen Körperbau mit weit nach hinten verlagerter Rückenflosse. Der Kopf ist flach mit großen Augen. Das Maul ist entenschnabelförmig mit weiter Mundspalte. Im Unterkiefer sitzen mehrere kräftige, sehr scharfe Fangzähne. Die Zähne im Oberkiefer sind zurückklappbar und machen ein Entkommen der Beute fast unmöglich. Hechte besitzen kleine Schuppen, die Seitenlinie ist mehrfach unterbrochen. Die Färbung variiert je nach Wohngewässer von gelbgrün über oliv bis bräunlich, mit helleren Flecken oder Querstreifen. Der Bauch ist weißlich. Junghechte sind meist intensiv grün mit grünlich-gelber Marmorierung sog. Grashechte.

Lebensraum und Lebensweise: Er bevorzugt Ufergebiete langsam fließender und stehender Gewässer mit kiesigem Unterstand. Als standorttreuer Einzelgänger steht er regungslos zumeist versteckt zwischen Wasserpflanzen und wartet auf vorbeischwimmende Beute. Diese wird durch blitzschnelles Vorstoßen gepackt. Die extrem weit hinten liegende Rückenflosse bildet zusammen mit After- und Schwanzflosse eine besonders große schuberzeugende Fläche. Zur Laichzeit werden die Eier über seichten, pflanzenbestandenen Uferbereichen, überschwemmten Wiesen oder in Gräben abgelegt. Die geschlüpften Larven haften mit Hilfe von Klebdrüsen an den Pflanzen, bis der Dottersackvorrat aufgebraucht ist.

Nahrung: Fische (auch der eigenen Art), Frösche, kleinere Säugetiere und junge Wasservögel.

Gefährdung: Fehlende Laichmöglichkeiten v.a. durch den Verlust natürlicher Überschwemmungsflächen.

Hasel

Hasel

Familie: Karpfenfische (Cyprinidae)
Gattung: Leuciscus – Art: Hasel (Leuciscus leuciscus)
Durchschnittliche Länge: 20 – 30 cm
Laichzeit: März – Mai

Kennzeichen: Der Hasel besitzt einen spindelförmigen, seitlich kaum abgeflachten Körper mit kleinem Kopf und unterständigem Maul. Die Afterflosse ist eingebuchtet. Das Schuppenkleid ist silbriggrau. Die paarigen Flossen und die Afterflosse sind gelblich bis hellorange. Er kann leicht mit dem Aitel verwechselt werden.

Lebensraum und Lebensweise: Er bevorzugt schnellströmende, kühle und saubere Wasserläufe in der Barben- und Äschenregion. Als geselliger Oberflächenfisch, gilt er als einer der besten Schwimmer unter den Karpfenfischen. Zur Laichzeit trägt der Milchner einen feinkörnigen Laichausschlag am ganzen Körper. Das Ablaichen geschieht im Flachwasser an sandigen oder kiesigen Stellen. Die Eier haften an Pflanzenteilen und Steinen.

Nahrung: Plankton, Insektenlarven, Würmer, Schnecken, Anfluginsekten sowie gelegentlich Pflanzenteile.

Gefährdung: Fragmentierung des Lebensraums durch Querverbauungen, Verschlammung.              

Güster

Güster, Blicke

Familie: Karpfenfische (Cyprinidae)
Gattung: Blicca – Art: Güster (Blicca bjoerkna)
Durchschnittliche Länge: 10 – 25 cm, max. 30 cm
Laichzeit: Mai – Juni

Kennzeichen: Die Güster besitzt einen sehr hochrückigen Körper, der seitlich stark zusammengedrückt ist. Das Maul ist leicht unterständig, aber nicht so weit vorstülpbar wie bei der Brachse. Der Augendurchmesser ist größer als die Schnauzenlänge. Der Flossenansatz von Brust- und Bauchflossen ist rötlich, das Schuppenkleid silbrig. Die Spitzen der Brustflossen reichen nicht bis zum Ansatz der Bauchflossen. Der Ansatz der Afterflosse liegt etwa gegenüber dem Ende der Rückenflosse, der Außenrand ist weniger eingebuchtet als bei der Brachse.

Lebensraum und Lebensweise: Bewohnt Seen, Altwässer, Stauräume  und langsam fließende Flüsse und Bäche der Brachsenregion. Sie lebt meist bodenorientiert und gesellig in kleinen Schwärmen. Häufig mit der Brachse vergesellschaftet. Hier kann es zur Kreuzung der Arten kommen. Die Art stellt keine besonderen Ansprüche an den Lebensraum. Das Ablaichen erfolgt unter regem Geplätscher, meist in Schwärmen an seichten, pflanzenbestandenen Uferbereichen. Die klebrigen Eier werden auf Wasserpflanzen abgelegt. Zur Fortpflanzungszeit tragen die Milchner einen feinen Laichausschlag. Zur Winterruhe ziehen sie sich an tiefere Stellen des Gewässers zurück.

Nahrung: Insektenlarven, Würmer, kleine Muscheln, Schnecken und Planktonorganismen.

Gründling

Gründling

Familie: Karpfenfische (Cyprinidae)
Gattung: Gobio – Art: Gründling (Gobio gobio)
Durchschnittliche Länge: 10 – 15 cm, max. 20 cm
Laichzeit: Mai – Juni

Kennzeichen: Der Gründling besitzt einen spindelförmigen Körper mit relativ großen Schuppen. In den Mundwinkeln des unterständigen Rüsselmauls sind zwei kurze Barteln. Der Milchner besitzt größere Brustflossen. Ein wichtiges Erkennungsmerkmal ist das Längsband auf den Flanken, mit einer Reihe dunkel bis bläulich schimmernder, unregelmäßiger Flecken. Die Färbung variiert stark je nach Umgebung. Die Oberseite ist oft graubraun oder grünlichbraun, die Unterseite heller.

Lebensraum und Lebensweise: Schwarmbildender Grundfisch in klaren, stehenden und fließenden Gewässern mit sandigem oder kiesigem Grund. Er entkommt Fressfeinden oft, indem er sich mit dem ganzen Körper in den Untergrund eingräbt. Zur Fortpflanzungszeit tragen die Milchner einen Laichausschlag. Die Eier werden an flachen Bereichen an Steinen und Wasserpflanzen abgelegt.

Nahrung: Planktonorganismen, Insektenlarven, Fischlaich und z.T. Aas.

Gefährdung: Gewässerverschmutzung, Verschlammung.

Giebel

Giebel

Familie: Karpfenfische (Cyprinidae)
Gattung: Carassius – Art: Giebel (Carassius auratus gibelio)
Durchschnittliche Länge: 15 – 25 cm, max. 45 cm
Laichzeit: Mai – Juli

Kennzeichen: Der Giebel besitzt einen seitlich zusammengedrückten, leicht hochrückigen Körperbau. Der Übergang vom Kopf zum Rücken macht einen deutlichen Knick. Das endständige Maul trägt keine Barteln. Das Bauchfell ist dunkel pigmentiert. Die Schwanzflosse ist deutlich gegabelt. Der längste Hartstrahl der Rückenflosse ist auf seiner Innenseite gesägt. Die Färbung ist silbergrau bis gelblichgrau. Große Verwechslungsgefahr besteht mit der Karausche. Im Gegensatz zu dieser ist der obere Rand der Rückenflosse eher gerade und der Schwanzstiel trägt keinen dunklen Fleck. Beim bekannten Goldfisch handelt es sich um eine Zuchtform des ostasiatischen Giebels.

Lebensraum und Lebensweise: Eingeschleppt aus der Teichwirtschaft, bewohnt er eine Vielzahl stehender und langsam fließender Gewässer mit dichter Vegetation und weichem Grund. Die Art lebt gesellig und stellt an seinen Lebensraum keine hohen Ansprüche. Im Gegensatz zur heimischen Karausche stammt der Giebel ursprünglich aus Ostasien und Sibirien. Die Rogner können sich ohne männliche Tiere durch Jungfernzeugung (Gynogenese) ungeschlechtlich fortpflanzen. Die Goldform wird oft in Gartenteichen gehalten.

Nahrung: Insektenlarven, Schnecken, Würmer sowie pflanzliche Nahrung.

Frauennerfling

Frauennerfling, Frauenfisch

Familie: Karpfenfische (Cyprinidae)
Gattung: Rutilus – Art: Frauennerfling (Rutilus pigus virgo)
Durchschnittliche Länge: 20 – 45 cm, max. 60 cm
Laichzeit: April – Mai

Kennzeichen: Der Frauennerfling besitzt einen gestreckten, etwas hochrückigen Körper mit großen Schuppen. Der Kopf ist auffallend klein mit unterständigem Maul. Der Körper ist metallisch bläulichgrün gefärbt, die Flossen sind gelbbräunlich bis rötlich. Der Frauennerfling kann leicht mit dem Nerfling oder dem Rotauge verwechselt werden.

Lebensraum und Lebensweise: Kommt nur in größeren Flüssen im oberen und mittleren Donaugebiet vor. Er lebt bodenorientiert, meist in großer Tiefe. Er ist ein guter Schwimmer. Zur Laichzeit werden flachere krautige Bereiche aufgesucht. Die Milchner tragen während der Laichzeit einen starken Laichausschlag an Kopf und entlang der Seiten. Die klebrigen Eier werden an Wasserpflanzen und Steinen geheftet.

Nahrung: Kleine Bodentiere wie Würmer, Insektenlarven und Kleinkrebse.

Gefährdung: Monotonisierung der Fließgewässer. Verlust geeigneter Strukturen (Altwasser, flache Kiesbänke).

Flussperlmuschel

Flussperlmuschel

Familie: Margaritiferidae
Gattung: Margaritifera – Art: Flussperlmuschel (Margaritifera margaritifera)
Durchschnittliche Länge: max. 15 cm

Kennzeichen: Die Flussperlmuschel besitzt eine nierenförmige, sehr dickwandige, fast schwarze Schale. Sie kann mit bis zu 140 Jahren ein außerordentlich hohes Alter erreichen. Die Zuwachsstreifen sind sehr dicht angelegt. Die gesamte Wirbelregion ist meist sehr stark zerfressen. Sehr kräftige Hauptzähne vorhanden (ein Zahn rechts, zwei links).Schild kaum ausgeprägt.

Lebensraum- und Lebensweise: Das natürliche Verbreitungsgebiet der Flussperlmuschel in Bayern erstreckt sich vom Bayerischen Wald bis ins Fichtelgebirge und ins fränkische Mittelgebirge.
Sie lebt in schnellfließenden und sauerstoffreichen, jedoch kalk- und nährstoffarmen, naturnahen Bachober- und -mittelläufen mit grobkörnigem Substrat. Halb in den Bachgrund eingegraben lebt sie in großen Gruppen – so genannten Muschelbänken.
Mit einem „Fuß“ kann sie ein Stück weit kriechen.  Zur Atmung hat sie Kiemen, jedoch keine Augen, Ohren oder Nase. Über einen Mund wird Wasser aufgenommen und darin enthaltene Nahrungspartikel in einem Magen bzw. Darm verdaut, ehe das Wasser durch den After wieder ausgestoßen wird. Mit 15 bis 20 Jahren wird die Muschel geschlechtsreif. Die Larven (Glochidien) werden im Spätsommer ausgestoßen und leben parasitär im Kiemengewebe von Bachforellen.  Im darauf folgenden Frühjahr verlassen die Jungmuscheln den Wirtsfisch und graben sich in das Bachsohlensubstrat ein. Hier verbringen sie ca. 4-7 Jahre im Lückensystem der Gewässersohle bis sie mit ca. 2-3 cm an die Oberfläche kommen.

Nahrung: Die Flussperlmuschel filtert winzige Schwebstoffteilchen organischer Rückstände von abgestorbenen Pflanzen und Tieren (Detritus) aus dem Wasser.

Gefährdung: Wasserbau- und Unterhaltungsmaßnahmen. Verschlechterung der Wasserqualität und Stoffeintrag aus der Landwirtschaft. Bei mehreren Gefährdungsursachen summieren sich die Effekte. Darauf kann die Muschel nicht schnell genug reagieren.  Heute gibt es nur mehr 2-3 % der Flussperlmuscheln, die früher in Europa lebten.

Flussbarsch

Flussbarsch, Egli

Familie: Echte Barsche (Percidae)
Gattung: Perca – Art: Flussbarsch (Perca fluviatilis)
Durchschnittliche Länge: 20 – 35 cm, max. 50 cm
Laichzeit: März – Juni

Kennzeichen: Der Flussbarsch besitzt je nach Wohngewässer einen mehr oder weniger hochrückigen Körper mit kleinen Kammschuppen. Der Kopf besitzt eine weite endständige Maulspalte. Der hintere Rand des Kiemendeckels endet in einem kräftigen Dorn (Barschdorn). Er besitzt zwei deutlich getrennte Rückenflossen. Erste Rückenflosse mit Stachelstrahlen und schwarzem Fleck (Petrifleck); zweite Rückenflosse ohne Stachelstrahlen. Bauch-, After- und Schwanzflosse sind orangefarben bis blutrot gefärbt. Die Oberseite ist meist dunkelblaugrün. Vom Rücken gehen als auffälligstes Merkmal fünf bis neun dunkle manchmal gegabelte Querbinden aus, die bis in das hellere untere Körperdrittel reichen.

Lebensraum und Lebensweise: Als sehr anpassungsfähige Art ist er sowohl in stehenden als auch in fließenden Gewässern weit verbreitet. Er bevorzugt Stellen mit üppiger Vegetation. Seinen Laich legt er in langen spiralartigen Schnüren an Wasserpflanzen und Wurzelwerk ab. Junge Barsche halten sich meist in Schwärmen am Grund auf. Ältere Exemplare leben eher räuberisch und als Einzelgänger. Bei geringem Nahrungsangebot oder fehlendem Raubfischbestand kommt es infolge der Überbevölkerung zur Ausbildung von Kümmerformen (Verbuttung).

Nahrung: In der Jugend  Zooplankton, Wasserinsekten, Bodentiere und Fischlaich und -brut; ältere Exemplare überwiegend Fische – auch der eigenen Art.

Elritze

Elritze

Familie: Karpfenfische (Cyprinidae)
Gattung: Phoxinus – Art: Elritze (Phoxinus phoxinus)
Durchschnittliche Länge: 6-10 cm; max. 14 cm
Laichzeit: April – Juni

Kennzeichen: Die Elritze besitzt einen langgestreckten, fast zylindrischen Körper mit winzigen Schuppen. Ihr Maul ist klein und endständig. Die Seitenlinie ist unvollständig und reicht meist nur bis zur Körpermitte. Die Oberseite ist meist graugrünlich mit undeutlichen dunklen Querbinden bis zur Seitenmitte. An den Flanken befindet sich ein auffälliges silbriggoldenes Längsband. Während der Laichzeit sind die Milchner sehr bunt gefärbt. Beide Geschlechter tragen einen Laichausschlag.

Lebensraum und Lebensweise: Der karpfenartige Kleinfisch bewohnt klare, saubere und sauerstoffreiche Flüsse, Bäche und Seen der Forellenregion. Sie sind oberflächenorientierte, scheue und lebhafte Schwarmfische. Zur Laichzeit wandern sie in großen Schwärmen flussaufwärts, um an flachen, kiesigen Bereichen abzulaichen. Ihre klebrigen Eier haften am Substrat. Die lichtscheuen Larven halten sich nach dem Schlupf noch einige Tage zwischen den Steinen verborgen. Elritzen dienen Fischarten wie Forellen, Saiblingen und Rutten als Futterfisch.

Nahrung: Kleine Bodentiere, Insektenlarven und Kleinkrebse sowie Anfluginsekten.

Gefährdung: Gewässerverbau und Fragmentierung des Lebensraumes durch Querbauwerke. Verschlammung und Verlust geeigneter Gewässerstrukturen.

Edelkrebs

Edelkrebs, Flusskrebs, Rotscherenkrebs

Familie: Astacidae
Gattung: Astacus – Art: Edelkrebs (Astacus astacus)
Durchschnittliche Länge: 15 – 18 cm
Laichzeit: Oktober – November

Kennzeichen: Der Edelkrebs besitzt mächtige Scheren mit oberseitig gekörnter Oberfläche und gelben Zahnhöckern. Die Unterseite ist meist blutrot gefärbt. Über dem Auge besitzt er eine zweiteilige Stirnleiste. Edelkrebse können bis zu 18 cm lang werden (Kopfspitze bis Schwanzende) bei einem Gewicht von 200 g und mehr. Die Weibchen bleiben deutlich kleiner (ca. 12-15 cm).

Lebensraum und Lebensweise: Vor dem Eindringen der Krebspest nach Europa war der Edelkrebs nahezu flächendeckend über die Gewässersysteme verbreitet. Heute ist sein Vorkommen auf Oberlaufbäche sowie isolierte Teiche und Baggerseen beschränkt. Die Weibchen des Edelkrebses tragen je nach Alter und Verfassung bis zu 200 Eier.
In Bayern darf der Edelkrebs vom Fischereiberechtigten für den eigenen Bedarf genutzt werden, sofern er die fischereilichen Schonbestimmungen einhält. In Teichen mit geeigneter Uferstruktur kann man Edelkrebse erfolgreich vermehren und aufziehen. Deshalb sind Besatztiere und in mäßigen Umfang auch Speisetiere im Allgemeinen auf dem Markt erhältlich.

Nahrung: Wasserpflanzen und Algen, Insektenlarven, Kleinkrebse, Schnecken, Muscheln, Würmer, Detritus.

Gefährdung: Krebspest. Seuchenereignisse treten immer wieder vor allem durch die Verschleppung der Sporen aus Gewässern mit amerikanischen Krebsarten oder durch illegales Aussetzen von Aquarienkrebsen auf. Einheimische Krebsarten haben gegen die Krebspest keinerlei Abwehrmechanismen. Gewässerverschmutzung- und –verbauung. Eintrag von Insektiziden und Feinsediment aus der Landwirtschaft.

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Dreistachliger Stichling

Dreistachliger Stichling

Familie: Stichlinge (Gasterosteidae)
Gattung: Gasterosteus – Art: Dreistachliger Stichling (Gasterosteus aculeatus)
Durchschnittliche Länge: 4 – 6 cm
Laichzeit: März – Juli

Kennzeichen: Der Dreistachlige Stichling besitzt einen seitlich stark zusammengedrückten Körper mit relativ großen Kopf und spitzer Schnauze. Das leicht oberständige Maul ist relativ klein. Kopf und Körper sind unbeschuppt und tragen anstelle der Schuppen Knochenplatten. Je nach deren Anzahl werden drei bzw. vier Formen unterschieden. Die erste Rückenflosse ist auf drei einzeln stehende, bewegliche Stacheln reduziert. Die zweite Rückenflosse ist weit nach hinten versetzt. Die Bauchflossen sind zu aufklappbaren Stacheln umfunktioniert und bieten einen wirksamen Schutz vor Fressfeinden. Der Rücken ist meist braungrau oder olivgrün mit dunklen Querstreifen oder Marmorierungen, die Unterseite ist silbrig.  Zur Laichzeit sind Kehle, Brust und Bauch des Milchners lebhaft rot gefärbt.

Lebensraum und Lebensweise: Es werden zwei Ökotypen unterschieden: marine Wanderformen, die zur Laichzeit vom Meer ins Süßwasser ziehen und stationäre Binnenformen. So bewohnen die Wanderformen die Küstenbereiche der Meere, Brackwasser und stehendes Süßwasser. Die stationären Formen bewohnen kleine Tümpel, Altwasserarme und langsam fließende Gewässer. Der Stichling war ursprünglich im Donaueinzugsgebiet nicht heimisch. Außerhalb der Laichzeit leben Stichlinge häufig in Schwärmen. In der Laichzeit jedoch, bilden die Milchner Reviere und bauen aus Pflanzenmaterialien ein Nest, das mit klebrigem Nierensekret verfestigt wird. Das Nest wird heftig gegen Rivalen verteidigt. In einem als Zickzacktanz bezeichneten Balzritual wird ein laichbereiter Rogner zum Nest geführt und zur Eiablage veranlasst. Anschließend werden die Eier vom Milchner besamt und der Rogner aus dem Revier vertrieben. Das Ablaichen kann sich mit weiteren Rognern wiederholen. Das Gelege wird vom Milchner bewacht, der den Eiern sauerstoffreiches Wasser zufächelt. Die schlüpfende Brut wird noch eine Zeit lang gegen Fressfeinde verteidigt. Diese intensive Brutpflege des Milchners garantiert einen relativ hohen Bruterfolg.

Nahrung: Würmer, Insektenlarven, Kleinkrebse sowie Amphibien- und Fischlaich.

Donaustromgründling

Donaustromgründling

Familie: Karpfenfische (Cyprinidae)
Gattung:  Gobio – Art: Donaustromgründling (Gobio albipinnatus)
Durchschnittliche Länge: 6 – 10 cm; max: 13 cm
Laichzeit: Mai – Juni

Kennzeichen: Der Donaustromgründling (früher Weißflossengründling) hat einen schlanken, langgestreckten Körper mit abgeflachten Bauch. Der Kopf ist spitz zulaufend mit großen Augen und unterständigem, vorstülpbaren Maul. Die Schnauze ist stumpf. In den Maulwinkeln sitzt am Ende der Oberlippe je ein längerer Bartfaden, der zurückgelegt meist bis zum Augenhinterrand reicht. Die Seitenlinie ist beidseitig dunkel eingefasst. Die Schuppen sind vergleichsweise groß. Rücken- und Schwanzflosse weisen kleine dunkle Flecken auf, die oft in Reihen angeordnet sind und daher wie Bänder erscheinen. Der Rücken ist hell gelbbraun bis graubraun gefärbt mit deutlichen (meist 7 bis 8) dunklen Flecken.

Lebensraum und Lebensweise: Der bevorzugte Lebensraum sind die Mittel- und Unterläufe der Fließgewässer in der Barbenregion. Als Schwarmfisch lebt er gesellig in größeren Gruppen in Grundnähe. Die Milchner tragen während der Laichzeit einen feinkörnigen Laichausschlag.

Nahrung: Planktonorganismen und Insektenlarven.

Gefährdung: Gewässerverschmutzung und –verbau.