März: Die Barbe

ist ein geselliger Fisch. Sie bewohnt sauerstoffreiche, sommerwarme und strukturreiche Fließgewässer. Sie lebt oft im Oberlauf von Flüssen gemeinsam mit Forellen und Äschen, kommt aber auch im Unterlauf vor. Selten ist sie am selben Ort anzutreffen. Barben wandern in kleinen Gruppen bis zu 10 km am Tag auf der Suche nach geeigneter Nahrung. Diese spüren sie mit ihren vier Barteln am Gewässergrund auf. In der Laichzeit von April bis Juli wandern sie in großen Schwärmen flussaufwärts. Die Laichplätze liegen an seichten, stark überströmten Kiesbänken. Barben sind Langstreckenwanderer, wenn es möglich ist, legen sie bis zu 100 km zurück. Der Rückgang dieser Art ist hauptsächlich auf die Zerstückelung ihres Lebensraumes durch unzählige Barrieren im Fluss zurückzuführen. In der Folge mangelt es an Laichplätzen, Nahrungsgründen und geeigneten Jungfischlebensräumen.

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Februar: Der Rote Milan

war vor nicht allzu langer Zeit noch ein im Bestand bedrohter Greifvogel. Inzwischen ist er wieder häufiger zu beobachten. Im Flug ist der Vogel leicht an seinem tief eingekerbten, gegabelten Stol1 (Schwanz) zu erkennen. Er nutzt gerne warme aufsteigende Luft, um ohne Flϋgelschlag ϋber seinem Jagdgebiet zu kreisen. Seine extrem scharfen Augen entdecken auch aus hundert Metern Hohe eine Maus im Stoppelfeld. lm Sturzflug jagt der Μilan an und ist meist erfolgreich. Einmal in den Fängen des Vogels, entkommt kein Beutetier mehr. Milane nehmen gerne aber auch Aas. Wenn es auf den Winter zugeht, weichen die Rotmilane in mildere Zonen Europas aus. Rechtzeitig im nächsten Frϋhjahr kehren sie zurϋck, besetzen und verteidigen ihr angestammtes Brutrevier.

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April: Die Wachtel

ist der kleinste bei uns immer seltener vorkommende Hühnervogel. Sie ist ein Zugvogel und verbringt den Winter in südlichen Ländern. Dabei zieht sie über Nordafrika bis Ostafrika und nach Arabien. Erst Anfang Mai kehrt sie zurück. Zuerst kommen die Hähne und suchen ihr Revier. Mit ihrem Ruf, dem „Wachtelschlag“ , zeigen sie Rivalen, dass das Revier schon besetzt ist. Gleichzeitig werben sie damit auch um die inzwischen eingetroffenen Hennen. „ Pickperwick“ tönt es leise, aber trotzdem gut vernehmbar, in offenen Feld- und Grünlandgebieten. Manchmal kann man den Wachtelschlag auch in hellen Nächten hören. Nur einmal im Jahr brütet die Henne um die zehn Eier aus. Die Küken werden von ihr geführt und sind nach knapp drei Wochen flugfähig.

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Mai: Elche

tauchen aus dem Osten Europas kommend, immer wieder einmal auch in Bayern auf. Ihr natürlicher Lebensraum ist der lockere Mischwald mit hohem Weichholzanteil. Laub, Rinde und Zweige junger Weiden, Aspen und Birken dienen ihnen ebenso als Nahrung wie die Kraut- und Strauchschicht dazwischen. Moose und Flechten werden in Notzeiten auch nicht verschmäht. Dabei darf der Untergrund ruhig nass sein. Bei uns zuwandernde Elche kommen also immer in einen Lebensraum, der ihren Bedürfnissen in keiner Weise entspricht. Außerdem zeigen sie wegen ihrer Größe und Wehrhaftigkeit kein ausgeprägtes Fluchtverhalten, was in der Vergangenheit über kurz oder lang leider immer zu Problemen auf vielbefahrenen Straßen führte.

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Juni: Der Wiedehopf

ist ein seltener Vogel mit auffälligem Federkleid. In Deutschland brüten noch etwa 400 Paare. Als Bewohner offener Landschaften fühlt er sich wohl auf Weideland und Brachflächen. Er liebt Wärme und Trockenheit und braucht als Höhlenbrüter alte Bäume in der Landschaft. Nischen in alten Gemäuern oder Felsspalten taugen ihm auch als Nistplatz. Ab April kehren die Vögel aus ihren afrikanischen Winterquartieren zurück. Die Henne beginnt bereits nach Ablage des ersten Eies zu brüten. Die Küken schlüpfen somit nicht alle gleichzeitig. Die Nahrung erbeutet der Wiedehopf auf dem Boden: Käfer, Spinnen, Raupen, Grillen, Asseln, Tausendfüßler und kleine Wirbeltiere. Die Wildlandstiftung Bayern verwendet ihn als Logo.

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Juli: Die Seeforelle

lebt in kühlen, sauerstoffreichen Alpen und Voralpenseen. Als Kieslaicher muss sie geeignete Laichplätze in Flüssen und Bächen erreichen können. Die Elterntiere ziehen von Oktober bis Dezember die Seezuflüsse hinauf. An kiesigen Stellen schlägt das Weibchen mit dem Schwanz eine Laichgrube, um dann seine Eier darin abzulegen. Die Eier und die schlüpfende Dottersackbrut entwickeln sich in den großen Spalten im Kies. Hier sind sie vor Räubern und starker Strömung geschützt. Die Jungfische wandern später in den See wo sie heranwachsen. Heute kann sich die Seeforelle kaum mehr fortpflanzen. Querbauwerke versperren den Aufstieg zu den Kiesbänken. Diese sind in den riesigen Stauräumen oberhalb der Wehre mit Schlamm überzogen. Durch den Stau sind die Wassertemperaturen erhöht und die Strömung gibt es nicht mehr. 90 % der kieslaichenden Fischarten in Bayern stehen auf der Roten Liste.

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August: Der Mink

oder auch amerikanische Nerz hat über Pelztierfarmen den Weg in unsere Tierwelt gefunden. Er ist kräftiger als unser heimischer Europäischer Nerz, beansprucht den gleichen Lebensraum wie er und hat diesen daraus so gut wie vollständig verdrängt. Wichtig ist für ihn die Nähe zum Wasser. Dort erjagt er als hervorragender Schwimmer und Taucher Fische, die den Großteil seiner Nahrung ausmachen. Er verschmäht aber auch andere Beutetiere nicht. Fischzuchtteiche mit vielen nahezu gleich großen Fischen, die in sein Beuteschema passen, sind ein wahres Schlaraffenland für den Mink. Nahrung im Überfluss ist mitverantwortlich für eine kräftige Vermehrung. Das Verbreitungsgebiet des Minks wächst mit jedem Jungtier weiter.

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September: Der Rothirsch

liebt offenes Land und zwar von der Küste bis ins Gebirge. In Bayern dürfen Rothirsche nur in bestimmten, fest beschriebenen Gebieten leben. Hirsche, die diese „Rotwildgebiete“ während der Jagdzeit auch nur wenige Meter verlassen, müssen bedauerlicherweise erlegt werden. Alte, starke Hirsche sind Einzelgänger und stoßen erst in der Brunftzeit im Herbst zum „Kahlwildrudel“. In diesem stehen das Jahr über Alttiere (jeweils mit oder auch ohne Kalb), weibliche Schmaltiere und männliche Schmalspießer (beides Hirschkälber
aus dem Vorjahr) sowie Kälber beieinander. Angeführt wird dieses Rudel immer von einem erfahrenen Alttier mit Kalb. Jüngere und mittelalte Hirsche bilden vom Kahlwildrudel getrennte, selbstständige Hirschrudel.

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Oktober: Der Aal

ist Rekordhalter unter den Wanderfischen. 7.000 km schwimmt er auf seiner einjährigen Reise vom heimatlichen Fluss zur Sargassosee in der Karibik. Dort laicht er ab und stirbt. Aus den Eiern schlüpfen die Larven, die in etwa drei Jahren mit dem Golfstrom zurück an die Küsten Europas und Nordafrikas wandern. Hier verwandeln sie sich zu durchsichtigen Glasaalen und ziehen dann die Flüsse hinauf, bis in die Heimatgewässer der Eltern. Dort wachsen sie 5 bis 7 Jahre lang heran, bis sie bereit sind, sich fortzupflanzen und wieder abzuwandern. Vor Antritt ihrer Wanderung bilden sie die Verdauungsorgane zurück und vergrößern ihre Augen. Ohne Nahrung aufzunehmen schwimmen sie aus den Gewässern des Landesinneren zur Küste und bis in die Sargassosee. Hier schließt sich der Kreis und die Wanderung beginnt von neuem. Der Aal ist heute vom Aussterben bedroht, denn viele Wasserkraftwerke versperren ihm den Weg in unseren Flüssen.

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November: Das Schwarzwild

hat in den letzten dreißig Jahren seinen Lebensraum auf nahezu ganz Bayern ausgedehnt. Hauptursache dürfte der günstige Ernährungszustand sein. Eichen und Buchen im Wald tragen viel öfter tonnenweise Früchte als in früheren Jahren. Das könnte eine Folge der veränderten Wetterbedingungen sein. Die landwirtschaftlichen Flächen bieten dem Schwarzwild vom Sommer bis in den Herbst hinein Nahrung im Überfluss – sehr zum Ärger der Bewirtschafter. Wir wissen, dass die Zahl der Frischlinge, die eine Bache bekommt, abhängig ist von ihrem Ernährungszustand. Wahrscheinlich werden die weiblichen Tiere auch deshalb früher fortpflanzungsfähig. Das Bild zeigt einen starken Keiler im Herbst in einem Buchenwald.

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Dezember: Der Sterlet

gehört zur kleinsten Art der Familie der Störe. Er galt bereits als ausgestorben und kommt heute in Bayern vereinzelt wieder in der Donau vor. Stauwehre zerschnitten seine Wege zu Nahrungs- und Laichplätzen, die Regulierung der Flüsse zerstörte seinen Lebensraum. Seine großen Verwandten, wie der Hausen, verbringen als erwachsene Tiere die meiste Zeit im Meer. Um sich fortzupflanzen zogen sie noch vor rund 100 Jahren Flüsse wie die Donau hinauf. Heute sind die großen Störarten in Bayern ausgestorben. Die Sterlets der Donau bleiben das ganze Leben im Süßwasser. Nach der Winterruhe in tiefen Altwasserbereichen ziehen die laichreifen Tiere im Frühjahr weit die Donau und ihre Nebenflüsse hinauf. Mit dem „ Artenhilfsprogramm Sterlet“ versuchen die Fischer geeignete Lebensräume zu schaffen, so dass sich die Sterlets wieder ausbreiten können.

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Titel

Zum Titelbild

Die Nilgans – im Bild ein eine Familie mit Küken – gehört zu den invasiven Tierarten, die aus Wildparks entkommen, dauerhafte und unerwünschte Populationen
in Deutschland gebildet haben. Ihr dominantes Verhalten in den besiedelten Bereichen führt zur Verdrängung heimischer Wasservogelarten.
Nilgänse unterliegen dem Jagdrecht. Sie können und sollen bejagt werden.

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Einführung

Zum Kalender „Wald, Wild und Wasser 2018“

Die Auswahl der vorgestellten Tierarten wurde unter dem Leitthema „Wandernde Tierarten“ getroffen. Gemeint sind Tiere, die ihre Lebensräume periodisch wiederkehrend wechseln oder auf der Suche nach Lebensraum zuwandern. Vorgestellt werden Säugetiere, Vögel und Fische.

Unter dem Sammelbegriff „Wild“ stellen sich viele Menschen zunächst einmal die Gesamtheit aller wildlebenden Tiere unserer Heimat vor. Dies ist zwar im Ansatz richtig, trifft jedoch auf den tatsächlichen Sachverhalt nur unzureichend zu. „Wild“ ist ein Begriff aus dem Jagdrecht und bezieht sich allein auf die wildlebenden Tierarten, die dem Jagdrecht unterliegen. Diese Tierarten sind im Jagdgesetz alle einzeln benannt

Es würde zu weit führen, diesen Katalog hier vorzustellen, doch soll versucht werden, ein paar grundsätzliche Aspekte herauszuarbeiten.

  • Die Liste der jagdbaren Tierarten (= „Wild“) ist historisch gewachsen und unterliegt immer wieder Veränderungen. So wurden z.B. in den siebziger Jahren alle Eulen herausgenommen und etwa in den neunziger Jahren in Bayern drei Rabenvogelarten aufgenommen. Derzeit umfasst die Liste über 100 Arten.
  • Jagdbar sind nur bestimmte Arten der Säugetiere und Vögel, grundsätzlich jedoch keine Fische, Reptilien und Insekten.
  • Sehr viele jagdbare Arten dürfen tatsächlich aber trotzdem nicht bejagt werden. Sie genießen eine ganzjährige Schonzeit. Obwohl sie jagdlich nicht genutzt werden dürfen, haben sie ein Recht auf Hege durch den Jäger. Somit schützt sie das Jagdrecht umfassender als das Naturschutzrecht.
  • Die Säugetiere und Vögel, die im Kalender „ Wald, Wild und Wasser 2018 “ vorgestellt werden, unterliegen bis auf den Wolf und den Wiedehopf alle dem Jagdrecht und haben – ausgenommen Elch, Rotmilan und Wachtel – in Bayern Jagdzeit.
  • Der Wolf und der Wiedehopf gehören nach Naturschutzrecht zu den Arten, die besonderen Schutz genießen.

Der Lebensraum Wasser ist in Bayern vielfältig: Bäche, Flüsse, Teiche und Seen. Genauso vielfältig sind die Bewohner dieser Unterwasserwelten. Allerdings ist diese Artenvielfalt durch eine Vielzahl menschlicher Eingriffe in unsere Gewässer bedroht. Die Fischer setzen sich deshalb für den Schutz der Gewässer und die Hege der heimischen Fischarten ein.

Im Kalender 2018 stellen wir vier Fischarten vor, die mehr oder weniger lange Wanderungen unternehmen. Wanderungen gehören zum natürlichen Verhalten fast aller Fischarten. Sie suchen verschiedene Teilhabitate zur Nahrungssuche, als Laichplatz, als Hochwassereinstand oder als Ruheplätze im Winter auf. Da Fischbrut und Jungfische meist ganz andere Lebensbedingungen als die erwachsenen Fische brauchen, unternehmen auch sie Wanderungen. Der wichtigste Grund für Fischwanderungen ist jedoch die Fortpflanzung. Der Sterlet und die Barbe wandern zum Laichen flussaufwärts. Viele Fischarten wandern zwischen Seen und Flussläufen. Am bekanntesten die Seeforelle, die zum Laichen in die Zuflüsse der Seen zieht. Rekordhalter unter den Wanderern ist der Aal, um zu laichen legt er bis zu 7.000 km bis in die Sargassosee zurück. Man unterscheidet zwischen: Kurzdistanzwanderern (bis ca. 30 km), Mitteldistanzwanderern (bis ca. 300 km) und Langdistanzwanderern (über 1.000 km). Wanderfische, die vom Süßwasser ins Meer ziehen bezeichnet man als „katadrom“. Die Arten, die zur Fortpflanzung aus dem Meer die Flüsse hochziehen, bezeichnet man als „anadrom“. Das Wanderverhalten ist die Voraussetzung für den genetischen Austausch der Fischpopulationen.

Der Erkenntnis, dass wir nur eine Natur haben, dass Wald, Wild und Wasser Bestandteile dieser einen Natur sind, dass wir Menschen selbst in dieser Natur und von ihr leben müssen, dass wir ihr deshalb im eigenen Interesse mit Achtung begegnen müssen, entspringt das Konzept dieses Kalenders. Achtung kann aber nur erfahren, was bekannt ist.

J. Weißmann / S. Schütze

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