Sammlung und genetische Analyse von Fischotterlosungen an 12 Querbauwerken bzw. Fischaufstiegsanlagen in Bayern

Durch die zunehmende Entwicklung der Fischotterbestände in den letzten Jahren mehren sich die Konflikte zwischen der fischfressenden Wildtierart und den fischereiwirtschaftlichen Interessen der Menschen. Es sind jedoch nicht nur die fischereiwirtschaftlichen Interessen die eine fundierte Datengrundlage zum Fischotter notwendig machen. Auch aus naturschutzfachlicher Sicht, stellt sich die Frage, ob es zu Zielartenkonflikten kommen kann. Durch sein opportunistisches Jagdverhalten stehen zahlreiche Tierarten u.a. auch geschützte Arten im Sinne des BNatSchG auf dem Speiseplan des Fischotters. Einige bedrohte Fischarten konzentrieren sich je nach Lebenszyklus oder Jahreszeit an künstlichen Engstellen (z.B. Fischaufstiegsanlagen) oder stauen sich an Wanderbarrieren (z.B. Wehre), so dass diese dort für den Otter und andere Prädatoren auf dem „Präsentierteller“ liegen.
Da der Bestand bedrohter Fischarten mangels Gewässervernetzung, meist in Kombination mit einer entsprechenden Strukturarmmut, räumlich isoliert und individuenmäßig ohnehin stark reduziert ist, kann nicht ausgeschlossen werden, dass Fischkonzentrationen an solchen „Bottlenecks“ in Kombination mit sehr günstigen Jagdbedingungen für den Otter einen Einfluss auf die Stabilität der Fischpopulation haben.

Ziel des Auftrags
Das systematische Sammeln und die genetische Analyse von Fischotterlosungen sollen Aufschluss über die Fischotterdichte, Geschlechterverteilung, Verwandtschaftsverhältnisse, Verbreitung sowie Nahrungszusammensetzung geben. Diese Daten dienen als Grundlage für weiterführende Fragestellungen und Diskussionen, die den Einfluss des Fischotters auf die Fischbestände in Fließgewässern behandeln.

Nähere Angaben zu Art und Umfang der zu erbringenden Leistungen finden Sie in beigefügtem Leistungsverzeichnis:

Leistungsverzeichnis Ausschreibung Projekt Fischotterlosung

Sollten Sie Interesse an der Durchführung des Auftrags haben, bitten wir Sie um ein schriftliches
Kosten-Angebot bis zum 11.05.2021, vorzugsweise per E-Mail an poststelle@lfvbayern.de mit dem Betreff „Ausschreibung PJ317- Fischotter 2021“ oder postalisch an

Landesfischereiverband Bayern e.V.
z.Hd. Alexandra Haydn
Mittenheimer Str. 4
85764 Oberschleißheim

Sollten Sie noch Fragen oder Anregungen zur Durchführung des Auftrages haben, können Sie sich gerne jederzeit an mich wenden.