Monitoring & Evaluierung von Lebensraumverbesserung im aquatischen Bereich

Projekt 120 Monitoring & Evaluierung von Lebensraumverbesserung im aquatischen Bereich – Teilmodul Fischbestandserhebung in einem Isar-Nebenarm

Durch die Umsetzung von zahlreichen Arten- und Gewässerschutzprojekten, setzt sich der Landesfischereiverband Bayern e.V. als anerkannter Naturschutzverband bayernweit für gefährdete Fischarten sowie den Erhalt eines intakten aquatischen Ökosystems ein.

Maßgebend ist hierfür die Förderung spezifischer gewässertypischer Fischzoonosen. Aufgrund der unterschiedlichen naturräumlichen Gegebenheiten sind diese meist sehr divers ausgeprägt. Endemische Arten sind vor allem im juvenilen Stadium auf spezielle Schlüsselhabitate angewiesen. Diese können aufgrund der unterschiedlichen lokalen und hydromorphologischen Fließgewässertypen sehr divers ausgestattet sein.

Derzeit erarbeitet der LFV Projekte, mit dem Ziel des Schutzes und der Förderung von Schirmarten und speziell dem Monitoring & Evaluierung von Lebensraumverbesserung im aquatischen Bereich.
Im Rahmen des Projektes wurden bereits in den Jahren 2021 sowie 2022 an der Isar bei Plattling zwei vom Wasserwirtschaftsamt Deggendorf umgesetzte Renaturierungsmaßnahmen auf deren Wirksamkeit auf die Fischfauna untersucht. Dieses Monitoring sollen nun durch externe Auftragnehmer für das Jahr 2023 sowie 2024 weitergeführt werden.
Anhand der Ergebnisse wird eine art(en)priorisierte Optimierung bei Strukturmaßnahmenpaketen laufender Programme (NATURA 2000, WRRL, Gewässerunterhaltung, bayerische Biodiversitätsstrategie, EEG, usw.) zu Wiederansiedelung/Erhaltung/Förderung der Bestände angestrebt.

 

Nähere Angaben zu Art und Umfang der zu erbringenden Leistungen finden Sie in beigefügtem Dokument:

Ausschreibung_PJ120_Folgeuntersuchung_Isar_Nebenarm_Plattling

 

Sofern Sie Interesse an der Durchführung des dazu vorgesehenen Auftrags haben, bitten wir Sie um ein schriftliches Kosten-Angebot bis zum 05.05.2023, vorzugsweise per E-Mail an poststelle@lfvbayern.de mit dem Betreff „Projekt 120“

oder postalisch an

Landesfischereiverband Bayern e.V.
Mittenheimer Str. 4
85764 Oberschleißheim
z. Hd. Robert Asner

Für Fragen oder Anregungen zur Durchführung des Auftrages, wenden Sie sich bitte an Ihren Ansprechpartner im Referat III (Fischerei, Gewässer- und Naturschutz):

Robert Asner
E-Mail: robert.asner@lfvbayern.de
Tel: 089-64 27 26 24
Fax: 089-64 27 26 66

Die Isar ist kein Ballermann: Naturschutzorganisationen und Fischer sagen nein zu geplanten Schlauchboot-Events

Wolfratshausen, 18.4.2016 – Landesbund für Vogelschutz, WWF Deutschland und Landesfischereiverband Bayern e.V. reicht es. Seit Jahren beobachten sie eine unkontrollierte Zunahme des Bootsverkehrs, unter dem die Isar v.a. im Süden von München zunehmend leidet. Die Grenze der Belastbarkeit der unter Naturschutz stehenden Flusslandschaft ist dabei längst erreicht und wird stellenweise deutlich überschritten.

Doch nun soll das Ganze noch eine Steigerung erfahren. Veranstalter laden für Mai und Juni über Social Media zu einem großen Schlauchboot-Event auf der Isar ein. Hunderte Fun-Fahrer verabreden sich über Facebook mit dem Ziel, die Isar zur „grünen Partymeile“ zu machen. „Für die Isar und ihre Flora und Fauna wäre das ein Supergau“, so Fabian Unger vom Landesbund für Vogelschutz. „Die Wildflusslandschaft der Isar verkraftet so viele Menschen auf einmal nicht.“ So können die Events das Aus für die wenigen noch verbliebenen Brutpaare der Flussuferläufer bedeuten und die seltene Flussseeschwalbe stören, die momentan im Rahmen des Hotspot-Projekts „Alpenflusslandschaften“, das durch das Bundesamt für Naturschutz gefördert wird, wieder an der Isar angesiedelt werden soll.

Auch um die Fische ist es nicht besser bestellt. Eier und Jungfische vieler Fischarten finden sich im Veranstaltungszeitraum besonders an den flachen Kiesbänken, an denen hunderte Freizeitkapitäne landen und die Kiesbänke stürmen. „Die kaum wahrzunehmenden Fische im Flachwasser werden dabei schlichtweg zermalmt und zertrampelt“, weiß Patrick Türk vom Landesfischereiverband Bayern e.V.

Naturschützer und Fischer sehen sich keineswegs als Spaßverderber. Ein maßvoller Bootsausflug mit einfachen Verhaltensregeln erlaubt jedem Bürger, ein Gewässer im Rahmen des Gemeingebrauchs zu befahren, um den erholsamen Wert der Flusslandschaft für sich in Anspruch zu nehmen. Doch das Gift ergibt sich bekanntermaßen aus der Dosis. Die geplanten Events wären die gefürchtete Über-Dosis.

Auch wenn die Schlauchboot-Events vordergründig keine finanziellen Absichten der Organisatoren erkennen lassen, sehen Naturschützer und Fischer darin eindeutig eine Veranstaltung. Zu deren Durchführung sind entsprechende Genehmigungen erforderlich, wie beispielsweise eine Befreiung von der bestehenden Naturschutzgebietsverordnung. Ab einer bestimmten Personenzahl müssen laut Gesetzgeber aus Hygiene-Gründen z.B. Toiletten bereitstehen. „Daher haben Naturschützer und Fischer das Landratsamt Bad Tölz aufgefordert zu prüfen, ob der beabsichtigte Schlauchboot-Event rechtlich überhaupt zulässig ist“, so Sigrun Lange vom WWF Deutschland, Koordinatorin des Hotspot-Projekts.

Naturschützer und Fischer setzen auf die Vernunft jedes einzelnen. „Denn nur wenn man das Naturparadies Isar erhält und sensibel damit umgeht, kann es Erholungssuchenden zukünftig noch entsprechende Reize bieten – auch Schlauchbootfahrern“, meint Birgit Weis, Gebietsbetreuerin an der Isar vom Landesbund für Vogelschutz. Erste Gespräche fanden bereits mit einem der Veranstalter statt. Ein Verständnis für Naturschutzbelange wurde signalisiert. So bleibt zu hoffen, dass solche Exzesse auf der Isar in Zukunft nicht mehr beworben werden.

Weitere Informationen zum Hotspot-Projekt
Das Hotspot-Projekt „Alpenflusslandschaften – Vielfalt leben von Ammersee bis Zugspitze“ will über die faszinierende Artenvielfalt entlang von Isar, Loisach, Ammer, Lech und Wertach aufklären und die Menschen für die Gefährdung der Alpenflüsse und deren notwendigen Schutz sensibilisieren. Denn sie sind nicht nur durch die Freizeitnutzung bedroht, sie leiden seit langem unter Begradigungen, Verbauungen und der Wasserkraftnutzung. Das Verbundprojekt, in dem sich 18 Partner aus der Region zusammengeschlossen haben und das vom WWF Deutschland koordiniert wird, läuft noch bis 2020. Weitere Informationen auf der Projekthomepage unter: www.alpenflusslandschaften.de

Kontaktinformation:
Fische: Patrick Türk, Landesfischereiverband Bayern e.V., Tel. 089-64272628, Mail: patrick.tuerk@lfvbayern.de
Vögel: Fabian Unger, LBV-Anlaufstelle Isar und Loisach im Hotspot-Projekt, Tel. 08171/649-121, Mail: F-Unger@lbv.de
Projekt: Sigrun Lange, WWF Deutschland, Gesamtkoordination des Hotspot-Projekts, Tel. 0881-122333-13, Mail: Sigrun.Lange@wwf.de