Schulkalender 2015

Sehr geehrte Damen und Herren,

liebe Lehrerinnen und Lehrer,

hauptsächlich zur qualifizierten Arbeit mit dem Schulkalender „Wald, Wild und Wasser 2015“ in Ihrer Klasse bieten wir Ihnen an dieser Stelle eine Reihe von zusätzlichen Informationen an. Darüber hinaus haben wir zu den einzelnen Themen Unterrichtshilfen als Ward-Dateien erarbeitet, die Sie nach Ihren Wünschen verändern, kürzen oder ergänzen können. Wir stellen Ihnen diese Dateien für Ihren Unterricht selbstverständlich kostenlos zur Verfügung.

Schließlich möchten wir Sie noch darauf hinweisen, dass im April und im November „Mach-mit-Aktionen“ für Schüler und Schulklassen stattfinden.

Wir wünschen Ihnen ein erfolgreiches Jahr und stehen für Fragen jederzeit zu Ihrer Verfügung.

Bayerischer Jagdverband e.V.

Landesfischereiverband Bayern e.V.

2015

Schulkalender „Wald, Wild & Wasser“

Seit über 25 Jahren gibt der Landesfischereiverband Bayern (LFV) zusammen mit dem Bayerischen Staatsministerium für Landwirtschaft und Forsten und dem Bayerischen Jagdverband (BJV) jährlich einen Schulkalender unter dem Motto „Wald, Wild & Wasser“ heraus.
Der Kalender mit einer Auflage von  16.000 Exemplaren wird kostenlos an alle dritten und vierten Grundschulklassen in Bayern ausgegeben. Durch ihn sollen die Kinder die heimische Natur und Tierwelt kennen und schätzen lernen. Die Inhalte lehnen sich eng an den Lehrplan dieser Klassenstufen an.
Auf den Kalenderseiten sind die Tierarten großformatig abgedruckt und werden in den Kalendertexten kurz beschrieben. Für die Lehrkräfte stehen auf den Homepages der Verbände Unterrichtshilfen zum Download bereit. Auf den Kalenderrückseiten sind Skizzen des Jagdmalers Dr. Jörg Mangold abgedruckt. Diese können vervielfältigt und den Schülern zum ausmalen und selbst gestalten an die Hand gegeben werden. Zusätzlich gibt es zwei Macht-Mit-Aktionen. Hier gibt es für die Schulklassen tolle Preise zu gewinnen.
 
Der Kalender wird anteilig aus Mitteln der Jagd- und Fischereiabgabe finanziert. Interessenten können den Schulkalender zum Preis von 9,50 Euro zuzüglich Versandkosten bei der BJV-Service GmbH, Hohenlindner Str. 12, 85622 Feldkirchen (Telefon: 089-99023422, Fax: 089-99023437) bestellen.

Kontakt: Service@jagd-bayern.de

 

Pressemitteilung Kalender 2015

 

 

 

Der Stör

Der Europäische Stör gehört zu den weltweit 26 Störarten. Sie werden lebende Fossilien genannt, da es ihre Vorfahren schon zur Zeit der Dinosaurier gab. Mit ihrer asymmetrischen Schwanzflosse ähneln sie Haien. Anstelle der Schuppen haben Störe Knochenplatten und sie haben keine Gräten. Das zahnlose Maul trägt an der Unterseite vier Bartfäden. Je nach Art können Störe 30 bis 120 Jahre alt werden und zu wahren Riesen heranwachsen. Der Europäische Stör wurde 6 m lang und 600 kg schwer. Er schwamm zur Fortpflanzung weite Strecken vom Meer die Flüsse hinauf. Bis ins 18. Jahrhundert war der Europäische Stör noch in Bamberg im Main anzutreffen. Heute ist er in Bayern ausgestorben. Zu viele vom Menschen geschaffene Hindernisse versperren ihm den Weg und zerstören seine Laichgebiete. Hinzu kommt die illegale Jagd nach Störfleisch und Kaviar in den Flussmündungen und Meeren.

 

 

 

 

 

Der Kolkrabe

Kolkraben sind die größten bei uns vorkommenden Singvögel. Ihr Bestand war stark bedroht, hat sich aber mittlerweile gut erholt. Sie leben in Dauerehe und besetzen Reviere, in denen sie leben und brüten. In drei Wochen brütet das Weibchen ab Ende Februar vier bis sechs Eier aus. Das Männchen trägt in dieser Zeit Nahrung zu. Die Jungvögel müssen als Nesthocker fünf bis sechs Wochen im Horst versorgt werden. Die Familie bleibt bis in den Herbst hinein zusammen. Alle Rabenvögel sind Allesfresser und so ernähren sich Kolkraben von Großinsekten, Kleinsäugern, Jungwild, Pflanzenteilen und Aas. Kolkraben sind sehr aufmerksam und zeichnen sich durch beachtliche Lernfähigkeit aus.

 

 

Der Wald

Seltene Entdeckung im Wald
Was haben wir denn da gefunden? Einen Zweig mit solchen Blättern haben wir noch nie gesehen. Mal hören, was uns der Förster dazu sagt. „Das ist eine Elsbeere, ein seltener und sehr wertvoller Baum. Sie ist verwandt mit Vogelbeere, Mehlbeere und Speierling. Die Elsbeere wurzelt sehr tief und widersteht so auch Stürmen. Sie liebt das Licht und kalkhaltige Böden. Ihr Holz ist schwer, hart, zäh und bringt dem Waldbesitzer gutes Geld. Eine Besonderheit ist, dass die Elsbeere aus dem Wurzelwerk heraus austreibt und sich auch so vermehrt. Im Jahr 2011 war die Elsbeere Baum des Jahres.“

 

Der Schneehase

Schneehasen kommen in Bayern nur in den Hochlagen der Alpen vor. Sie leben im Sommer fast ausschließlich oberhalb der Baumgrenze in Höhen bis etwa 2000 Meter. Ihr Haarkleid ist jetzt graubraun. Sie sind etwas kleiner als unsere Feldhasen. Beide Arten haben die schwarzen Löffelspitzen, bei den Schneehasen sind die Löffel aber etwas kürzer. Das Winterhaar ist sehr dicht und- mit Ausnahme der Löffelspitzen – rein weiß. Besonders dicht behaart sind die Pfoten. Das vermindert das Einsinken in den Schnee beim Laufen. Im Sommer setzten die Häsinnen in der Regel zweimal zwei bis drei Junghasen, die als „Nestflüchter“ mit der Geburt schon „fertig“ sind und etwa zwei Wochen gesäugt werden.

 

Der Elch

Elchwild ist die größte und schwerste lebende Hirschart Bei einer Widerristhöhe von bis zu zwei Metern können in Europa männliche Elche bis zu 500 Kilogramm schwer werden. Als große Pflanzenfresser sind sie täglich auf beachtliche Mengen Nahrung angewiesen, die sie in unserer Kulturlandschaft nicht mehr vorfinden. Sie brauchen ausgedehnte, zusammenhängende Mischwälder, Bruchwaldungen mit viel Weichholz und Moorlandschaften. So kommt diese Tierart nur noch in Nord- und Osteuropa in sicheren Beständen vor. Jüngere Tiere tauchen, seit die Grenzen zu unseren östlichen Nachbarn offen sind, immer wieder auch in Bayern auf. Sie wurden – meist sehr schnell – Opfer des Straßenverkehrs.

 

 

Der Bitterling

Der Bitterling bewohnt verkrautete und seichte Uferzonen von Seen und ruhigen Fließgewässern. Er ist wegen des Verschwindens heimischer Muschelarten gefährdet, denn das Bitterlingsweibchen legt ihre Eier darin ab. Nach dem Schlüpfen verlassen die kleinen Bitterlinge wieder die Muschel.
Doch Muscheln sind durch die Zerstörung ihres Lebensraums stark zurückgegangen. Der Bitterling ist ein 5 bis 9 cm großer Karpfenfisch, der im Schwarm lebt. Während der Laichzeit ist das Männchen sehr farbenprächtig. Es besetzt ein Revier und verteidigt seine Muschel gegen Artgenossen und andere Eindringlinge. Das Weibchen bildet zu dieser Zeit eine bis zu 6 cm lange Legeröhre aus. Immer und immer wieder stupst das Männchen die Muschel an. So wird sie müde, sich bei jeder Störung zu schließen. Erst dann kann das Weibchen gefahrlos die Legeröhre zur Eiablage einführen.

Die Turteltaube

Turteltauben sind die kleinsten der bei uns vorkommenden Wildtauben. Als echte Zugvögel überwintern sie im tropischen Afrika. Bei uns leben sie in offenen Landschaften mit Hecken und kleineren laubreichen Gehölzen. Dort bauen die Tauben, die in „Jahresehe“ zusammenleben, ihre Nester. Die Gelege bestehen immer aus zwei Eiern, die von Täubin und Tauber abwechselnd bebrütet werden. Die Nesthocker werden zunächst von beiden Eitern mit „Kropfmilch“ gefüttert. Diese wird später durch pflanzlichen Kropfinhalt ersetzt.
Zwei bis drei Bruten pro Jahr sind normal. Turteltauben sind nicht nur am Tage, sondern auch noch in der Dämmerung aktiv. Ausgeräumte Landschaften meiden sie.

Das Murmeltier

Murmeltiere sind oberhalb der Baumgrenzen Bewohner des Gebirges und echte Winterschläfer, die in tiefen, frostfreien Erdbauen rund sieben Monate des Jahres verschlafen. Sie leben in Familienverbänden und sind im Sommer aus größerer Entfernung im baum- und strauchlosen Gelände gut zu beobachten. In dieser Zeit müssen sie sich einen Fettvorrat für den Winter „anfressen“. Ehe der Winterschlaf beginnt, polstern die Murmeltiere ihren Kessel mit dürrem Gras aus.
Spätestens Anfang Oktober wird der Zugang von innen verschlossen. In den folgenden Monaten nimmt – um Energie zu sparen – die Zahl der Herzschläge und der Atemzüge je Minute stark ab. Erst Anfang Mai geht der Winterschlaf zu Ende.

 

Der Perlfisch

Den Perlfisch hat kaum ein Fischer jemals zu Gesicht bekommen. ln Deutschland gibt es ihn nur im Chiemsee, wo er schon als ausgestorben galt. Abwässer zerstörten seinen Lebensraum, die Perlfischeier konnten sich nicht mehr entwickeln. Zogen die Fische zu ihren Laichplätzen, machten zusätzlich immer mehr Kormorane Jagd auf sie.
Die Chiemseefischer bemühten sich aber, den Perlfisch wieder anzusiedeln und setzten über einer Million kleiner Fische im See aus. Mittlerweile hat sich der Lebensraum wieder gebessert. Der Perlfisch spielt keine wirtschaftliche Rolle, ist aber eine schützenswerte Art. Er lebt fast das ganze Jahr in der Tiefe des Sees. Im Frühjahr schwimmt er an die Oberfläche um sich fortzupflanzen. Seinen Namen verdankt er dem perlenartigen Ausschlag des Männchens während der Laichzeit Für einen Weißfisch erreicht er mit bis zu 70 cm Länge und einem Gewicht von 5 kg erstaunliche Maße. Er ernährt sich vorwiegend von Muscheln, Schnecken und Pflanzen.

 

Der Seeadler

Seeadler sind mächtige Greifvögel. Ihre Flügelspannweite reicht bis 2,5 Meter. Hauptsächlich kommen sie in Deutschland in den norddeutschen Küstengebieten vor, sind aber auch im Donauraum anzutreffen. Seeadler bauen große Horste aus Reisig auf Bäume und brüten dort jährlich ein bis zwei Eier aus.
Zu den Beutetieren zählen Wasservögel, aber auch größere Fische, wenn sie nahe der Wasseroberfläche schwimmen. ln der Nähe von Gewässern werden auch Hasen, Füchse und schwächere Rehe geschlagen. Wenn sich die Gelegenheit bietet, wird auch Aas genommen. Was viele Menschen nicht wissen, der Seeadler ist als „Bundesadler“ das Wappentier Deutschlands.

 

Der atlantische Lachs

Der atlantische Lachs wird bis zu 1,50 m groß und 46 kg schwer. Wie seine amerikanischen Verwandten zieht er vom Meer in Flüsse und Bäche und pflanzt sich dort fort. Der Weg in die Gewässer seiner Jugend ist beschwerlich und voller Gefahr: vom Atlantik durch die Nordsee, flussaufwärts bis in den Rhein und seine Seitengewässer.

Bis in die 50er Jahre des letzten Jahrhunderts war der Lachs im Maineinzugsgebiet heimisch. Dann erreichten nicht mehr genügend Elterntiere ihre Heimatgewässer oder fanden dort keine Laichplätze mehr Der Grund: Schleusen und Wehre versperrten den Weg und das Wasser wurde immer stärker verschmutzt. Damit wieder Lachse in Rhein und Main schwimmen können, arbeitet die Fischerei für die Wiederansiedlung. Dank europaweiter Projekte wie „Lachs 2000“ oder „Rhein 2020“ kehren bereits viele Lachse in den Rhein zurück. Die Wanderung in den Main bleibt nach wie vor durch über30 Kraftwerke versperrt. Der Lachs gilt in Bayern als ausgestorben.

 

Das Haselhuhn

Das Haselhuhn gehört zu den Raufußhühnern, die – als gemeinsames Kennzeichen – bis zu den Zehen hinab befiedert sind. Es sind die kleinsten Vertreter dieser Vogelgruppe. Ihr Lebensraum sind Laub- und Mischwälder mit viel Unterholz, der als „naturnaher Wald“ erst wieder entstehen soll. So ist ihr Vorkommen derzeit im Wesentlichen auf Mittelgebirge und Wälder im Alpenraum eingeschränkt.

Haselhühner leben ganzjährig paarweise zusammen. Nach dem Schlüpfen der sechs bis zehn Küken bleibt die Familie bis längstens September zusammen, dann sind die Jungvögel selbständig. Zum Schlafen werden Bäume aufgesucht. Im Winter kommt es aber auch vor, dass sich die Haselhühner am Boden einschneien lassen.